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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nach Hightham Hall ja richtig gelohnt.« Mit leiser Stimme fügte er hinzu: »Und ich bin mir sicher, Edward wird Euch dafür überaus dankbar sein.«
    Die junge Dame schaute wieder auf. »Habt Ihr schon etwas von ihm gehört?«
    Kirby musterte ihr Gesicht, dann entgegnete er in teilnahmslosem Tonfall: »Sein letztes Schreiben hat in jedem Fall ein ziemlich düsteres Bild gezeichnet. Wenn solche Menschen wie Edward plötzlich verstoßen werden«, Kirby zuckte mit den Achseln, »fällt es ihnen nicht leicht, Fuß zu fassen in der Gosse.«
    Sie seufzte bedrückt und wandte den Blick ab.
    Einen Augenblick lang schwieg Kirby, dann ergänzte er mit etwas weicherer Stimme: »Mir sind da Gerüchte von einer bevorstehenden Hochzeit zu Ohren gekommen?« Ruckartig drehte die junge Dame wieder den Kopf, er jedoch tat so, als ob er den entsetzten Ausdruck in ihren Augen gar nicht wahrnähme. Stattdessen zog er aus einer weiteren der vielen Taschen seines Kutschmantels die aktuelle Gazette und blickte konzentriert auf die eingekreiste Anzeige: »Es scheint so, als würde die Hochzeit nächste Woche auf Somersham stattfinden.«
    Dann hob er den Blick wieder und sah sie eindringlich an. »Ich bin mir sicher, Ihr werdet auch dort sein. Und das wäre dann doch mal wieder eine prima Gelegenheit, um dem armen Edward etwas Gutes zu tun.«
    Wie in Gedanken krampfte sie die Hand um die Spitze, die ihren Hals umschloss, und schüttelte den Kopf. »Nein - das kann ich nicht!«
    Kirby musterte sie einen Augenblick lang. »Nun, bevor Ihr Euch endgültig entscheidet, solltet Ihr Euch vielleicht auch noch einmal anhören, was ich zu der ganzen Sache zu sagen habe. Die Cynsters haben doch Geld wie Heu - mehr Geld, als man sich vorstellen kann. Und man sagt, dass Somersham Place geradezu überquellen soll von Wertgegenständen und Kunstwerken, die über die Jahrhunderte von den Familienmitgliedern zusammengetragen wurden. Offenbar besaß man in dieser Familie von jeher die Mittel, um sich seinen exklusiven Geschmack auch etwas kosten lassen zu können. Alles, was Ihr von dort mitnehmt, wird ein kleines Vermögen wert sein. Und dennoch sind das für die Besitzer doch nur Kleinigkeiten, wenn man bedenkt, dass Ihr sie aus einem Herrenhaus nehmt, das vor lauter Kostbarkeiten dieser Art geradezu aus den Nähten zu platzen scheint. Höchstwahrscheinlich wird man diese ein oder zwei Gegenstände, die Ihr mir mitbringt, dort überhaupt nie vermissen.
    Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass Somersham Place nur einer von mehreren der herzöglichen Wohnsitze ist. Vor allem aber haben doch auch die anderen Familienmitglieder noch ihre Residenzen. Sicherlich, davon sind vielleicht nicht alle so reich ausgestattet wie Somersham Place, aber trotzdem horten sie doch allesamt Kunstwerke und Preziosen von höchstem Wert. Davon darf man doch wohl beruhigt ausgehen.
    So, und nun wollen wir das mal mit der betrüblichen Situation vergleichen, in der Edward sich gerade befindet.« Kirby hielt einen Moment inne, ganz so, als ob er sein Wissen noch einmal überdenke und nach den richtigen Worten suche. Dann sprach er mit nüchternem und gedämpftem Tonfall weiter: »Alles in allem wäre es wohl nicht übertrieben, wenn man Edwards Lage als geradezu ›verzweifelt‹ beschreibt.«
    Hart und eindringlich sah er die junge Dame an. Dann fuhr er fort: »Edward hat nichts. Und wie er in seinem Brief an Euch ja auch schon geschrieben hat, weigert sein Bruder sich, ihn finanziell zu unterstützen. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als sich irgendwie durchzuschlagen. Er lebt in einer von Ratten verseuchten Mansarde, ernährt sich von altem Brot und Wasser. Sein Erspartes ist restlos aufgebraucht, und es geht ihm sehr schlecht.« Kirby tat einen angespannten Atemzug und blickte quer über den Platz zu der davor verlaufenden Häuserreihe hinüber. »Ich will ihm doch schließlich nur helfen, aber ich hab ihm schon alles gegeben, was ich nur irgend geben kann. Und ich habe nun einmal keinen Zugang zu diesen Häusern, zu diesen Orten und den Menschen, die so viel besitzen, dass es ihnen sicherlich nicht wehtun würde, wenn sie mal ein bisschen davon abgäben.«
    Die junge Dame war erbleicht. Mit einer abrupten Bewegung wandte sie sich von ihm ab. Kirby streckte den Arm nach ihr aus, wollte sie wieder herumreißen - doch sie wandte sich von ganz allein wieder zu ihm um, rang verzweifelt die Hände. Ganz beiläufig ließ Kirby den Arm wieder sinken.
    »In seinem Brief hatte

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