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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Soll das also heißen... dass ich dich befehlige?«
    Ein geradezu teuflisches Grinsen huschte über seine Lippen, die nur wenige Zentimeter von den ihren entfernt waren. »Ja, das soll es heißen. Und ich wehre mich auch gar nicht dagegen. Weil auch du nur von der Liebe befehligt wirst.«
    Honoria hob den Kopf, küsste ihn und erlaubte ihm, ihren Kuss leidenschaftlich zu erwidern. Sie wusste nicht, wie lange ihr Kuss dauerte, und es interessierte sie auch gar nicht - solange die alles bestimmende Kraft in diesem Kuss die Liebe blieb.
    Die Liebe war der zentrale Gedanke ihrer Gegenwart; das leise Echo aus der Vergangenheit und ein niemals endendes Versprechen.

    Vor dem großen Haupttor von Somersham Place blieb die Calverton-Kutsche einen Moment stehen, dann rollte sie hindurch und bog nach links auf die Straße ein, die sie nach Huntingdon führte. Von dort aus würden sie in nordwestlicher Richtung durch Thrapston und Corby fahren. Die Wege dort waren gut befestigt. Nördlich von Corby lag Lyddington, und westlich des kleinen Städtchens wiederum lag Calverton Chase.
    Amelia war diese Strecke schon viele Male gefahren, war schon oftmals auf Calverton Chase zu Besuch gewesen. Ein Teil ihrer Vorfreude, so vermutete sie, rührte also sicherlich daher, dass dieses ihr bereits vertraute Haus nun seit wenigen Stunden ihr offizielles Heim war.
    Der Rest, beziehungsweise der Großteil der Vorfreude, die sie erfüllte und ganz kribbelig machte, hatte mit dem Eigentümer von Calverton Chase zu tun. Luc saß dicht neben ihr, und jeder, der ihn nun so sehen könnte, würde denken, dass er sich entspannte. Amelia aber wusste es besser. Sie konnte die Macht, die ihn gefangen hielt, sehr deutlich spüren. Sie ahnte, dass er noch immer wie in einem Schraubstock gefangen war. Eine starke, für andere jedoch nicht wahrnehmbare Kraft hatte von ihm Besitz ergriffen, und Luc kämpfte im Stillen darum, diese Gewalt, wenn er sie schon nicht niederringen konnte, dann aber zumindest im Zaum zu halten.
    Amelia hatte nicht alles gehört, was Devil zu ihm gesagt hatte. Und was sie gehört hatte, war ihr wie ein Rätsel erschienen. Sie hatte sich keinen Reim darauf machen können. Doch der kurze Wortwechsel hatte Luc innerlich offenbar stark aufgewühlt, hatte ihn nachdenklich gemacht. In Gedanken schien er ganz weit fort zu sein …
    Amelia packte ihn am Arm und zog sanft an seiner Jacke. »Wusste Devil es?«
    Luc wandte den Kopf zu ihr um, sah sie an und fragte mit ausdrucksloser Miene: »Was soll er wissen?«
    »Dass unsere Heirat eine arrangierte Heirat ist. Dass der Hauptgrund das Geld war?«
    Luc starrte sie einige Augenblicke lang schweigend an. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein.« Damit ließ er sich wieder gegen das Sitzpolster zurücksinken und musterte sie aufmerksam. Das Licht in der Kutsche war zu schwach, als dass sie den Ausdruck in seinen Augen hätte lesen können. »Das hat er nicht gewusst.«
    »Aber worüber hat er denn dann gesprochen?«
    Luc zögerte. Schließlich antwortete er: »Ach, dein Cousin hat bloß mal wieder in epischer Breite erklärt, wie er sich einen verantwortungsvollen jungen Ehemann vorstellt. Nichts von Bedeutung.«
    Er hielt einen Moment inne und überlegte, ob er es angesichts seiner Erregung und des brutalen Verlangens, das ihn in seinen Klauen hatte, wohl wagen dürfte, Amelia zu berühren. Dann streckte er die Hand aus, umfasste sanft ihr Kinn und schwelgte in dem Gefühl der zarten Kurve, die sich in seine Fingerkuppen schmiegte. Er musste gegen den Impuls ankämpfen, Amelia nun einfach an sich zu reißen - musste sich eindringlich wieder ins Gedächtnis zurückrufen, dass sie doch bereits die seine war.
    Dann ließ er die Finger noch ein Stückchen weitergleiten, umschloss ihren Nacken und zog sie schließlich sanft an sich, neigte den Kopf und legte den Mund auf ihre Lippen.
    Und küsste sie.
    Wie ein Blitz durchfuhr ihn das Bewusstsein, dass Amelia nun endlich seine ihm rechtlich angetraute Ehefrau war. Er musste sich beherrschen, um nicht vor lauter innerer Anspannung zu zittern, als sie ihm ihren Mund darbot und gegen ihn sank.
    Aber er schaffte es, behielt seine Regungen fest im Zaum - und musste doch all seine Selbstbeherrschung aufbringen, musste sich bezwingen und bezähmen, damit der Kuss bloß eine zarte Liebkosung blieb und er die Kraft fand, sich schließlich wieder von ihr zurückzuziehen, den Kopf zu heben und sie sachte auf die Stirn zu küssen. »Du solltest dir nun auch erst

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