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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schaffen müssen.«
    Amelia lächelte. »Aber ich habe doch mehr als genug Zeit. Überlass diese ganze Angelegenheit also ganz einfach mir.«
    Mit einem letzten knappen Nicken stimmte er ihr zu, bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie zufrieden er über ihren spontanen Vorschlag war. Denn je mehr Amelia in sein Leben integriert wurde, in die Abläufe auf den Höfen und im Haushalt von Calverton Chase, desto besser.
    Auf seinem Ritt über das unmittelbar zum Herrenhaus gehörende Landgut war ihm noch einmal in aller Deutlichkeit vor Augen geführt worden, wie emsig endlich die schon so lange liegen gebliebenen Reparaturarbeiten in Angriff genommen wurden, wie fleißig an Verbesserungen gefeilt wurde - alles Arbeiten, von denen Amelia zweifellos annehmen würde, dass sie von ihrer Mitgift bezahlt würden.
    Natürlich würde sie ihn nicht direkt danach fragen, schließlich gehörte es zu den unumstößlichen gesellschaftlichen Konventionen, dass keine Ehefrau das Recht hatte, sich in die geschäftlichen Angelegenheiten ihres Mannes einzumischen.
    Trotzdem konnte Luc sich wiederum auch nicht vorstellen, Amelia nicht doch irgendwann in sein Geheimnis einzuweihen.
    Es kam der Tag, an dem er ihr die Wahrheit würde sagen müssen - dass ihre Mitgift nicht mehr als ein winziger Tropfen in dem Ozean seines, Lucs, Vermögens war. Und dass er das alles schon von jenem schicksalhaften frühen Morgen an gewusst hatte, als sie ihm ihre Mitgift - und sich selbst - angeboten hatte. Er würde ihr gestehen müssen, wie sorgsam er die ganze Zeit über darauf geachtet hatte, all dies vor ihr zu verbergen, und dass er sogar so weit gegangen war, ihren eigenen Vater zu seinem Komplizen zu machen. Selbst mit Devil hatte er einen Pakt abgeschlossen...
    Durfte er also darauf vertrauen, dass der wohl zu erwartende Wutanfall, der auf eine solche Offenbarung folgte, leidenschaftlich genug ausfallen würde, um Amelias Verstand über den wahren Grund für all diese Heimlichkeiten hinwegzutäuschen?
    Im Stillen verzog er das Gesicht zu einer gequälten Grimasse. Denn Amelia war immerhin eine Cynster - und folglich hatte Luc viel zu viel Respekt vor ihrem Scharfsinn in derlei Angelegenheiten, als dass er eine vorzeitige Aufdeckung seiner Listen riskieren wollte.
    Und ohnehin hatte er ja noch Zeit bis zum September, um ihr sein Geständnis zu machen.
    Schließlich brauchte er sich dieser überaus unangenehmen Aufgabe ja nicht eher zu widmen als unbedingt nötig.
    »Mylord?«
    Luc blickte auf und sah Cottsloe neben der Tür stehen.
    »McTavish ist gerade angekommen. Er wartet im Büro.«
    Luc legte seine Serviette beiseite. »Vielen Dank.« Damit blickte er Amelia an. »McTavish ist mein Verwalter. Bist du ihm schon einmal begegnet?«
    »Ja. Obwohl das schon Jahre zurückliegt.« Damit schob sie ihren Stuhl zurück; sogleich kam ein Lakai herangeeilt, doch Luc, der ebenfalls aufstand, rückte Amelias Stuhl eigenhändig beiseite und bedeutete dem jungen Mann mit einer knappen Geste, sich wieder zurückzuziehen.
    Dicht vor Luc blieb Amelia noch einen Moment stehen und blickte ihm lächelnd in die Augen. »Wie wär’s, wenn ich einfach mit dir komme und du uns beide noch einmal offiziell miteinander bekannt machst? Danach lasse ich dich mit deinen Geschäften allein, während ich mich meinen Aufgaben widme.«
    Luc ergriff ihre Hand und legte sie auf seinen Arm. »Das Büro liegt im Westflügel.«

    Nachdem Amelia rasch einen neugierigen Blick durch Lucs Arbeitszimmer hatte schweifen lassen und sie McTavish noch einmal formell als Lucs junge Ehefrau vorgestellt worden war, gesellte sie sich wieder zu Mrs. Higgs. Gemeinsam setzten die beiden Frauen ihren Erkundungsgang durch das Haus fort. Während das Gebäude an sich in bestem Zustand war und auch das Holzwerk - sowohl die Böden als auch die Möbel - dank sorgfältiger Pflege und großer Mengen Bienenwachs prachtvoll schimmerte, so mussten doch fast alle Stoffbezüge und Fenstervorhänge ausgetauscht werden. Sicherlich war dies keine Sache, die sofort in Angriff genommen werden musste, aber innerhalb des nächsten Jahres sollte dieser Austausch doch stattfinden.
    »Wir können nicht alles auf einmal schaffen.« Amelia und Mrs. Higgs hatten ihre Runde durch die Salons beendet. Im Hauptwohnzimmer schrieb Amelia rasch eine kleine Notiz nieder, in der sie festhielt, dass die fadenscheinigen, ausgeblichenen Vorhänge in diesem Raum auf alle Fälle die ersten sein müssten, die ersetzt wurden; gefolgt

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