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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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normalerweise nicht viel übrig hatte.
    Und somit könnte Amelias Vorhaben in letzter Konsequenz also auch seinem Ziel zuträglich sein.
    Denn ihr Plan war es, ihn mit Lust und Verlangen an sich zu binden, auf dass er fortan allein der ihre wäre - sein Plan hingegen war es, in ihr die wahre, die echte Liebe zu entfachen, damit Amelia auch in Zukunft und bis in alle Ewigkeit die seine bliebe.

    Amelia hatte keinerlei Beweis dafür, dass ihr Plan tatsächlich funktionierte. Doch manchmal, wenn Luc gerade dachte, sie bemerkte nicht, dass er sie beobachtete, dann hatte er so einen gewissen Ausdruck in den Augen... einen Ausdruck, der Amelias Herz jedes Mal einen freudigen kleinen Hüpfer tun ließ.
    So wie auch in diesem Augenblick. Luc saß auf seinem gewohnten Platz am Ende des Esstischs und sah Amelia dabei zu, wie sie sich eine kleine Traube von der Obstplatte nahm und auf ihrem Teller ablegte. Wegen der Hitze, die zurzeit draußen herrschte, war das Mittagessen an diesem Tag nur sehr leicht ausgefallen. Es schien ganz so, als würde es ein langer, heißer Sommer werden.
    Genüsslich schob Amelia sich eine Weinbeere zwischen die Lippen. Dann sah sie Luc an.
    Dieser rutschte auf seinem Stuhl hin und her, griff schließlich nach seinem Glas und wandte den Blick ab.
    Amelia unterdrückte ein Grinsen, schaute wieder hinab auf ihren Teller und suchte sich eine zweite Beere aus. »Wie vertragen die Hunde denn die Hitze?«
    »Sie liegen für gewöhnlich einfach nur irgendwo im Schatten und lassen die Zunge heraushängen. Bei einem Wetter wie diesem finden weder Jagden statt, noch wird trainiert.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Wahrscheinlich führen Sugden und die Burschen das Rudel nachher zum Fluss hinunter. Aber erst, wenn es wieder ein kleines bisschen kühler geworden ist.«
    Amelia nickte, sagte jedoch nichts weiter. Sollte Luc doch ruhig auch einmal etwas zur Unterhaltung während dieses Mittagessens beitragen. Im Übrigen wäre es sicherlich auch ihrem geheimen Plan ganz zuträglich, wenn sie sich von Zeit zu Zeit einfach einmal in geheimnisvolles Schweigen hüllte und lediglich graziös eine Weinbeere nach der anderen verspeiste.
    Denn im Grunde war die Liebe zwischen Luc und ihr ja längst entflammt, und Amelias Plan war damit sehr simpel. Tief in ihrem Inneren wusste sie genau, dass sie Luc liebte, und hatte auch stets daran geglaubt, dass er ihre Gefühle erwiderte.
    Aber um dieses zarte und doch so mächtige Gefühl aus seinem Versteck zu locken, um es wieder und wieder hervorzukitzeln, bis selbst Luc - störrisch, wie dieser als typischer Mann nun einmal war - seine Liebe zu ihr endlich erkannte und annahm... nun, dazu musste Amelia zunächst einmal die Schutzwälle, die Luc um sein Herz errichtet hatte, niederreißen.
    Doch er war vorsichtig. Nur äußerst selten bot sich ihr einmal die Gelegenheit, hinter die Mauern und in sein Herz zu spähen.
    Erst wenn sie sich einander hingaben, konnte Amelia erahnen, welche Gefühle er für sie in Wahrheit hegte. Nur dann fühlte sie, welch ungeheure Macht ihn trieb, welche Kraft hinter seinem Verlangen und der hitzigen Leidenschaft steckte. Und indem sie genau diese Leidenschaft nun zu immer neuen Höhen aufpeitschte, hoffte Amelia, langsam und nach und nach seine Schutzmauern schließlich doch noch einreißen zu können. Damit sie dann, endlich, die Liebe in ihr Streben nach einer echten Ehe mit einbeziehen konnte - jene bezwingende Emotion, die Luc bislang noch so sorgfältig verborgen hielt.
    Dabei spürte Amelia genau, dass er sie längst liebte. Denn es war nicht nur dieser gewisse Ausdruck in seinen Augen, der zunehmend intensiver wurde. Nein, sondern auch das emotionale Begehren wurde jedes Mal, wenn sie sich erneut liebten, immer stärker, trat immer klarer hervor, gewann immer mehr an Macht. Noch war es in erster Linie das körperliche Verlangen und nicht die emotionale Sehnsucht, die sie beide immer wieder zueinander hinzog, und noch hatten seine Gefühle für Amelia seine Schutzwälle nicht niederreißen können - er schien also nicht wirklich zu wissen, was er für sie empfand. Und doch war der Sieg über sein Herz lediglich eine Frage der Zeit.
    Es erstaunte Amelia noch immer, wie ein Mann auf der einen Seite so hart und so skrupellos, so leidenschaftlich, so dominant und fast schon diktatorisch sein konnte - und wie derselbe Mann sie zugleich mit solch liebevoller Einfühlsamkeit liebkoste und sie beschützte, dass selbst die wildeste

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