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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bester Verfassung. Warum also sollte er es dann riskieren, dass -«
    »Falsch, ganz falsch. Denn letztendlich geht es doch bloß darum, dass keiner glaubt, er würde sich vor der Herausforderung drücken.«
    »Schon, aber -«
    Luc wandte sich zu Amelia um. Lächelte. Und fragte schließlich: »Hast du Lust, ein bisschen umherzuschlendern?«
    »Zu gern.« Damit reichte sie ihm die Hand.
    Mit besitzergreifender Geste legte er ihre Finger auf seinen Arm. Die anderen beiden Gentlemen unterbrachen ihre Diskussion nur gerade so lange, um Amelia und Luc noch einen schönen Abend wünschen zu können.
    »Du bist ganz schön hinterhältig«, schimpfte Amelia mit Luc, sobald sie außer Hörweite waren. »Irgendeine von den Anstandsdamen wird mit Sicherheit hören, worüber die beiden sich unterhalten, und dann steht ihnen eine Menge Ärger ins Haus.«
    Scheinbar verwundert hob Luc in theatralischer Geste beide Brauen. »Ja, aber habe ich sie denn etwa gezwungen, sich über diese Schläger zu unterhalten?«
    »Tz!« Amelia wandte den Blick ab und versuchte, das leicht flatternde Gefühl, das mit einem Mal in ihrer Magengegend aufgetaucht war, wieder zu unterdrücken - Nervosität konnte es doch wohl kaum sein. Der genaueren Ursache kam sie allerdings auch nicht auf den Grund.
    Dann beugte Luc sich noch ein wenig näher zu ihr hinüber und führte sie um eine Gruppe von drei Gentlemen herum. Plötzlich schien ein zarter Schauder, ein leises Prickeln an ihrer einen Körperseite entlangzurieseln, und zwar genau an jener Seite, an der Luc sie kurz zuvor leicht berührt hatte - und endlich begriff Amelia, woher dieses unruhige Gefühl in ihrem Magen stammte.
    Aber natürlich! Sie war ihm körperlich noch nie so nahe gewesen. Außer in jenem Augenblick, als Luc non compos mentis - bewusstlos - gewesen war. Nun hingegen war er ganz zweifellos hellwach und beugte sich deutlich näher zu ihr hinüber, als nötig gewesen wäre, um sie mit höflich-beschützender Geste vor einem Zusammenstoß mit den drei Gentlemen zu bewahren. Amelia konnte Luc spüren, konnte fühlen, wie hart, stark und männlich er war - mächtig und überaus lebendig schritt er einem Raubtier gleich neben ihr her.
    Schließlich - und zu ihrer größten Verwirrung - wurde ihr schlagartig bewusst, dass es nicht etwa Angst oder gar Panik waren, die seine Nähe in ihr auslösten. Nein, die Emotionen, die nun gerade in ihrem Inneren tobten, glichen eher einer Art Schwindel - einem sehr wohligen Schwindel.
    Amelia blickte Luc offen ins Gesicht. Er spürte, wie sie ihn ansah, und schaute zu ihr hinab. Dann nahm sein Blick plötzlich eine geradezu eindringliche Intensität an, und er sah ihr tief in die Augen.
    Amelia stockte der Atem.
    Das rege Stimmengwirr, das den Ballsaal erfüllte, wurde übertönt von den einleitenden Klängen des ersten Walzers an diesem Abend. Luc ließ den Blick über die Menge schweifen, und Amelia tat einen tiefen Atemzug.
    Dann schaute er abermals zu ihr hinab. Er schloss die Finger um ihre Hand, hob sie sanft von seinem Arm und vollführte eine elegante Verbeugung - unterdessen sah er ihr unablässig tief in die Augen. »Das dürfte dann wohl mein Tanz sein, nicht wahr?«
    Sein Blick war so intensiv, dass Amelia in diesem Moment wohl selbst ein Wolf als Tanzpartner lieber gewesen wäre, als sich nun mit Luc im Walzerschritt zu wiegen. Doch sie neigte höflich den Kopf, schenkte ihm ein gelassenes Lächeln und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Wie hatte Amanda ihn doch gleich genannt? Einen Panter?
    Und es stimmte, Luc hatte wahrhaftig etwas von einem Panter an sich. Einem Panter, der wohl jedes Opfer hätte erlegen können, wenn er es nur wollte.
    Im Stillen musste Amelia der Beobachtung ihrer Zwillingsschwester uneingeschränkt zustimmen, während Luc sie dicht an sich zog und mitten in die umherwirbelnde Schar der Tanzenden hineinführte.
    Seine Brust fühlte sich sehr fest an; über Amelias Haut lief abermals ein zartes Prickeln. Nicht nur auf der Tanzfläche, sondern auch in ihrem Kopf schien sich alles zu drehen, ihre Nerven waren aufs Äußerste angespannt. Sie bebte regelrecht vor lauter Vorfreude, vor Erwartung. Sie konnte zwar gar nicht so genau benennen, worauf sich diese Neugier eigentlich bezog... aber andererseits machte das die Sache ja nur noch aufregender.
    Und überhaupt war das alles doch geradezu lächerlich - schließlich war dies beileibe nicht der erste Walzer, den sie mit Luc tanzte, schon oft hatten sie sich

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