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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hellen, pastellfarbenen Kleidern. Jeder der Gäste hielt mindestens einmal im Verlauf dieses Abends inne und betrachtete mit schweigender Bewunderung die Herzoginwitwe.
    Mit geradezu schamloser Hingabe spielte sie die hochmütige und ganz von ihrer eigenen Wichtigkeit überzeugte Dame, und keiner, der sie beobachtete, hätte vermutet, dass ihr eigentliches Ziel bloß die demonstrative Zurschaustellung ihres Colliers war. Die Tatsache, dass stets zwei der Damen der Familie an ihrer Seite weilten und wie Jüngerinnen um ihre Meisterin herumschwirrten, hob die herrische Arroganz, die Helena zu vermitteln versuchte, nur noch hervor.
    Während Luc langsam durch die Menge schlenderte, sah er, dass nicht nur er, sondern auch die anderen - Martin, Lucifer und Simon - stets bemüht waren, die Gäste im Auge zu behalten. Ganz am Rande des turbulenten Geschehens hielt Cottsloe von seinem Platz auf der Terrasse aus Ausschau, während Sugden sich unauffällig in den Schatten der Ziersträucher verbarg, von wo aus er auf Patsy und Morry achtete und auch auf so ziemlich alles andere.
    Schier zahllose Kinder tollten mit den gutmütigen Hunden herum, und auch Luc zog es am frühen Abend zu dem Hundeführer hinüber - er wollte ihn fragen, ob dieser eine gewisse Gruppe von Männern kenne, die Luc selbst nicht identifizieren konnte. Seine Sorge wegen der unbekannten Gäste hielt sich allerdings in Grenzen, denn alle, die zu dieser Gartengesellschaft geladen wurden, waren ja ausdrücklich dazu aufgefordert worden, auch noch einige Bekannte und Verwandte mitzubringen. Schließlich war Hochsommer, und viele der Familien auf dem Lande hatten Freunde und Familienmitglieder aus London oder den weiter entfernten Teilen des Landes bei sich zu Gast.
    Während Luc betont gelassen auf Sugden zuschritt, fiel sein Blick plötzlich auf Lord Ffolliot, der ein wenig abseits der Menge stand und den Geigenspielern lauschte. Luc änderte seinen Kurs und gesellte sich mit einem freundlichen Nicken zu seinem Nachbarn.
    »Ich schaue nur gerade ein bisschen den beiden da zu …« Der General deutete auf Fiona und Anne, die Arm in Arm den Tanzenden zusahen.
    Luc lächelte. »Ich wollte Euch ohnehin noch dafür danken, dass Ihr Fiona so viel Zeit mit uns in London habt verbringen lassen … Ihr unbekümmertes Auftreten tut Anne sehr gut.«
    »Oh, ja, unbekümmert ist sie in der Tat, meine Fiona.« Es folgte ein kurzer Moment des Schweigens, dann räusperte Ffolliot sich und erklärte mit leicht zaghaft klingender Stimme: »Ich hatte im Übrigen ebenfalls vor, noch einmal kurz unter vier Augen mit Euch zu sprechen... Aber diese Geschichte mit dem Fingerhut, die hat mich doch ziemlich mitgenommen, wie ich gestehen muss...« Die buschigen Brauen hoben sich etwas, und er warf Luc einen raschen Blick zu. »Ihr habt nicht zufällig davon gehört, dass Fiona in London irgendeinen Mann kennen gelernt hätte, oder?«
    Luc hob ebenfalls die Brauen, denn er war ehrlich überrascht. »Nein. Ich habe nichts dergleichen gehört.« Er zögerte, dann fragte er: »Gibt es denn irgendeinen konkreten Anlass, der Euch zu dieser Vermutung verleitet?«
    »Aber nein, nein!« Der General seufzte. »Es ist nur so, dass sie … Na ja, seit sie wieder zu Hause ist, hat sie sich irgendwie verändert. Ich kann es nicht genau beschreiben.«
    Nach einem Augenblick schlug Luc vor: »Wenn Ihr wollt, könnte ich ja meiner Frau einmal von Euren Bedenken erzählen. Sie hat sowohl zu Anne als auch zu Emily ein sehr enges Verhältnis. Sollte Fiona den beiden gegenüber also irgendetwas erwähnt haben …«
    Der General musterte seine Tochter, dann entgegnete er mit rauer Stimme: »Wenn Ihr das tun könntet, wäre ich Euch wirklich sehr zu Dank verpflichtet.«
    Luc neigte den Kopf. Wenig später verabschiedete er sich wieder von dem General und marschierte zügig weiter auf Sugden zu, der noch immer mit Patsys und Morrys Leinen in der Hand dastand und Wache hielt.
    Als die Hunde Luc erblickten, fingen sie sofort an zu jaulen und zerrten an ihren Leinen. Dann setzten sie sich mit angelegten Ohren auf die Hinterbeine, tänzelten wie wild mit den Vorderpfoten und wedelten in geradezu ekstatischer Freude mit ihren Ruten. Lächelnd streichelte Luc ihnen über die Köpfe und kraulte Patsy hinter den Ohren, woraufhin diese eine regelrecht verzückte Miene aufsetzte. »Die zwei hier sind ja wirklich überaus beliebt.«
    »Ja - die Kleinen vergöttern die Tiere, und auch die Gentlemen haben sie gebührend

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