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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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von der Hoffnung, endlich den Dieb fassen zu können.
    Immer mehr Gäste kamen an und wurden durch die Eingangshalle und in den großen Salon geführt, um Luc und Amelia zu begrüßen. Dann stellte man ihnen schließlich auch noch den Rest der Familie vor, das heißt, sowohl die unmittelbare Verwandtschaft als auch die aus London angereisten Angehörigen von Amelias Seite, die sich allesamt in zwangloser Haltung in dem großen Raum niedergelassen hatten oder aber in einem gut gelaunten kleinen Grüppchen zusammenstanden. Minerva, Emily und Anne war die Aufgabe übertragen worden, Familie und Gäste miteinander bekannt zu machen, sodass Luc und Amelia sich ganz darauf konzentrieren konnten, den steten Strom von Nachbarn und Pächtern in ihrem Hause zu begrüßen. Dicht neben Emily stand Phyllida, die stets bereit war, spontan einzuspringen, sollte die junge Frau in dem komplizierten Wirrwarr gesellschaftlicher Verhaltensregeln ins Straucheln geraten. Auf gleiche Weise stand Amanda Anne zur Seite, die zwar schüchtern, doch zugleich ernst und bereits recht erfolgreich ihre Rolle bestritt.
    Mitten zwischen ihnen allen saßen Helena und Minerva. Sie hatten sich ganz bewusst auf einer der zentralen Chaiselongues platziert. Das aus Perlen und Smaragden gefertigte Collier der Herzoginwitwe funkelte in all seiner unwiderstehlichen Pracht und wurde durch die dunkelgrüne Seidenrobe, die diese dazu trug, noch zusätzlich betont. Mit ihrem dunklen, von feinen Silbersträhnen durchzogenen Haar, den blassgrünen Augen und der nur ihr zu eigenen Aura zog Helena allerdings ohnehin schon alle Blicke auf sich, und niemand war überrascht, wenn er erfuhr, dass dies die Herzoginwitwe von St. Ives sei.
    Amelia beobachtete ihre Tante dabei, wie diese und Lady Fenton, eine hochmütige Dame aus der näheren Nachbarschaft, einander erst höflich zunickten und dann einige knappe Bemerkungen austauschten, wobei Helena mit ihrer gewohnt scharfen Zunge wohl wieder einmal die grande dame herausgekehrt haben musste, denn plötzlich schien die gerade eben noch so selbstsichere Lady Fenton nur noch halb so hoheitlich und zog mit betrübter Miene rasch wieder von dannen. Eilig wandte Amelia den Blick ab und begrüßte mit herzlichem Lächeln die nächsten ihrer Gäste.
    Portia, Penelope und Simon patrouillierten unterdessen vor den offenen Terrassentüren auf und ab, von wo aus sie alle, die die Vorstellungsrunde bereits hinter sich gebracht hatten, in die Gärten hinausgeleiteten, wo bald der erste Akt des abendlichen Unterhaltungsprogramms stattfinden sollte. Innerhalb einer knappen Stunde hatte sich bereits eine recht ansehnliche Menge versammelt, die eifrig ihre Teller mit Mrs. Higgs kleinen Köstlichkeiten füllte. Zudem gönnte man sich das eine oder andere Glas Ale oder Wein.
    Dann, als nur noch sehr vereinzelt neue Gäste auf Calverton Chase ankamen, wurde die Haustür geschlossen, und auf den Stufen des Portikus bezog einer der Stalljungen Stellung, um etwaige noch eintreffende Nachzügler um das Haus herumzuführen und unmittelbar hinein in den festlichen Trubel zu geleiten. Schließlich gingen auch Luc und Amelia sowie deren versammelte Familien in die Gartenanlagen hinaus, um sich unter die Menge der Gäste zu mischen.
    Golden blitzte die frühabendliche Sonne durch die Äste der Bäume hindurch und überzog die obersten Spitzen der hohen Ziergartenhecken mit einem irisierenden Flimmern. Gelassen schritten Luc und Amelia die Stufen der Terrasse hinab. Die Luft war noch warm von der Hitze des Tages, und eine sanfte Brise trieb wie eine feine Liebkosung ein wahres Potpourri an Düften über die Köpfe der Gäste - es duftete nach frisch gemähtem Gras und Laub, nach Jasmin und nach der Vielzahl von Rosen, die in den weitläufigen Gartenanlagen wuchsen.
    Luc schaute Amelia an, hob kurz ihre Hand an seine Lippen und ließ sie dann wieder los. Sie trennten sich voneinander, gesellten sich zu ihren Gästen und tauschten hier und da einige rasche Begrüßungen mit den Pächtern und Dorfbewohnern aus, von denen die Mehrheit zu Fuß nach Calverton Chase gekommen war und, wie auf den Einladungen vorgeschlagen, auch ihre Familien mitgebracht hatte, damit diese an der gut gelaunten Gesellschaft und den dargebotenen Vergnügungen teilhaben konnten.
    Trotz aller Plaudereien jedoch behielt Luc Helena stets genau im Auge. Zum Glück war diese dank ihrer auffälligen Robe leicht zu erkennen und damit der dramatische Blickfang zwischen all den sommerlich

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