Küsse im Morgenlicht
bewundert.«
Luc tätschelte Morry den Kopf. »Sind ja auch wirklich prächtig, die beiden.« Dann nahm seine Stimme eine etwas ernstere Färbung an. »Und, habt Ihr irgendetwas Merkwürdiges beobachtet?«
»Nun, also eigentlich erschien mir hier alles ganz normal. Aber es gibt da ein paar Herren, die ich nicht so recht einordnen kann.«
Rasch diskutierten Sugden und Luc, welche der Gäste sie zumindest vom Namen her kannten und welche ihnen noch unbekannt waren.
»Damit blieben dann noch fünf Herren übrig, die wir nicht kennen.« Mit regloser Miene beobachtete Sugden einen der besagten Männer.
Luc betrachtete derweil die beiden Hunde. »Zudem gibt es da noch vier Damen, die wir ebenfalls nicht zuordnen können. Und dabei kommen immer noch mehr Gäste an.«
»Außerdem, wie Ihr ja schon einmal erwähnt hattet, wissen wir ja auch gar nicht, wann oder von wo aus dieser Lump sich ins Herrenhaus schleichen will. Nur den Weg durch die Haustür, den wird er wahrscheinlich nicht wählen.«
»Tja, da habt Ihr wohl leider Recht, mein guter Sugden.« Luc hob den Kopf und schaute zu der kleinen Gruppe hinüber, die sich ihnen gerade langsamen Schrittes näherte. Angeführt wurde die kleine Prozession von Amelia und Portia, die jede ein Kind an der Hand führten; hinter ihnen folgten noch einige weitere junge Besucher. »Was haben die denn vor?«
Wie es schien, wollte Amelia ihre jungen Gäste wohl zu den Hundezwingern führen. Dann aber, als sie merkte, dass Luc und Sugden sie beobachteten, änderte sie ihre Richtung und ging geradewegs auf ihren Ehemann zu. Mit einer schwungvollen Handbewegung bedeutete sie ihrer Entourage, ihr zu folgen. »Wir wollten den Kindern Galahad zeigen.«
Es waren die kleinen Kinder aus den Cottages am Fluss, wie Luc jetzt erkannte. »Ah, ich verstehe.«
Die älteren der Jungen und Mädchen umringten sofort Patsy und Morry und streichelten ihnen zärtlich über das Fell. Portia und ihr Schützling taten es ihnen nach, und schon bald wagten sich auch die Kleinsten an die Hunde heran, bis schließlich sogar Amelias neue Freundin die Hand aus deren Fingern löste und sich zu den anderen stellte. Sugden hielt ihnen derweil einen kleinen Vortrag über das Hunderudel. Rasch zog Luc Amelia beiseite.
Sie schaute zu ihm auf. »Ich werde ihnen gleich mal die Welpen vorführen - vor allem Galahad. Das habe ich ihnen versprochen.«
Luc hatte beim besten Willen nicht damit gerechnet, dass Amelia oder Portia sich aus der Gästeschar lösen und sich irgendwo hinbegeben könnten, wo keiner der Aufpasser sie mehr im Blick haben würde. Und dennoch würde er sie nicht zu den Hundezwingern begleiten können, denn er durfte seinen Wachposten auf keinen Fall verlassen, sondern musste Helena weiterhin im Auge behalten. Andererseits jedoch - was sollte den beiden Frauen und ihren jungen Freunden in dem Zwingergebäude schon groß zustoßen können? Luc nickte also zustimmend und bemühte sich, seine grimmige Laune zu verbergen. »Gute Idee. Aber bitte trödelt dort nicht herum und kommt gleich wieder zurück.«
Amelia erwiderte seinen Blick. Dann lächelte sie, stellte sich kurz auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Mach dir keine Sorgen. Wir werden nicht lange wegbleiben.«
Mittlerweile warteten die Kinder schon ganz ungeduldig darauf, dass es endlich weiterging. Sie fassten sich also wieder an den Händen, die kleine Prozession formierte sich abermals, und dann marschierte sie auch schon in Richtung der Hundezwinger davon.
Luc schaute ihnen noch kurz nach und drehte sich anschließend zu Sugden um, der ebenfalls der kleinen Gruppe nachsah, die nun geradewegs auf seinen Herrschaftsbereich zusteuerte. Es gefiel ihm offensichtlich gar nicht, seine Hunde so einfach diesen Fremden überlassen zu müssen… »Gebt mir die Leinen. Ich passe solange auf Patsy und Morry auf, während Ihr meine Frau, Portia und die Kleinen begleitet.« Um Sugdens Stolz nicht zu verletzen, fügte Luc dann noch hinzu: »Und schaut bitte auch einmal nach den anderen Hunden, wenn Ihr schon da seid.«
Sugden nickte eifrig, wickelte sofort die Leinen von seiner Faust und spurtete dann davon, um die Kinder einzuholen.
Luc schlang sich die Lederleinen um die Hand und blickte dann auf seine beiden Lieblingshunde hinab. »Tja, ich fürchte, ich bin heute hier der Gastgeber. Wir können also nicht bloß gelangweilt herumstehen. Also, dann mal los, Kameraden, wandern wir ein bisschen durch die Menge. Und bitte
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