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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu Beginn bewiesen hatten, in jenem Augenblick in der Eingangshalle seines Londoner Hauses, als ebendiese Bereitwilligkeit ihrer beider Schicksal besiegelt hatte -, den wahren Kern dessen bildete, was ihre Beziehung ausmachte.
    Und Amelia wusste das. Obgleich er nicht ein einziges Wort gesagt hatte, hatte sie begriffen …
    Hatte sie etwa wieder die Führung übernommen?
    In diesem Moment drangen Stimmen an Lucs Ohr - Amelia, die mit einem der Hausmädchen sprach. Luc schnitt eine Grimasse, warf die Bettdecke zurück, erhob sich, fand seinen Morgenmantel und ging dann zu seinem Ankleidezimmer hinüber.
    Seine Ungeduld, Amelia endlich das zu sagen, was er ihr jetzt noch dringender sagen musste als je zuvor, hatte inzwischen einen neuen Höhepunkt erreicht. Doch sie hatten einen langen, anstrengenden Tag vor sich, und es war völlig ausgeschlossen, dass er bei all der Hektik und dem Trubel noch genügend Zeit finden würde, um Amelia sein Geständnis zu machen - jedenfalls nicht in aller Form, so wie es sich eigentlich gehörte, nicht, solange alles Übrige noch nicht geklärt war.
    Denn sie - und auch er - hatten wahrlich Besseres verdient, als ein flüchtig dahingeworfenes: »Ach, und übrigens… ich liebe dich«, während sie aneinander vorbei die Treppe hinuntereilten.
    Nachdem Luc sich fertig angekleidet hatte, kehrte er noch einmal in ihr gemeinsames Schlafzimmer zurück. Er betrat den Raum in genau dem Augenblick, als auch Amelia, bereit für den vor ihnen liegenden Tag, von ihrer Suite aus hereinkam. Sie schenkte Luc ein zärtliches Lächeln, erwiderte seinen Blick. Er wartete neben der Tür, während sie auf ihn zukam. Hielt ihren Blick fest, als sie schließlich vor ihm stehen blieb. Und sah das Vertrauen, die heitere Gelassenheit, die unverkennbare Zuversicht, die ihm aus ihren blauen Augen entgegenleuchtete.
    Sah ihre Entschlossenheit, ihre Hingabe - ihr Verständnis für ihn.
    Die endgültige Gewissheit, dass sie ihn liebte, erschütterte ihn bis ins Innerste; zutiefst bewegt, war ihm mit einem Mal derart eng um die Kehle, dass er nur mühsam Luft holen konnte.
    Allmählich drang das Geplapper der Hausmädchen, die drüben in Amelias Räumen waren und offensichtlich darauf warteten, das Schlafzimmer ihrer Herrschaft aufräumen zu können, in Lucs Bewusstsein. Er warf einen flüchtigen Blick zu der Verbindungstür hinüber, dann schaute er wieder Amelia an. »Wenn diese ganze Sache endlich vorbei ist, müssen wir dringend miteinander reden.« Er hob die Hand, strich ihr in einer hauchzarten Berührung über die Wange. »Es gibt da gewisse Dinge, die ich dir unbedingt sagen muss, Dinge, über die wir uns einmal in Ruhe unterhalten müssen.«
    Amelias Lächeln war der Ausdruck reinen, tief empfundenen Glücks. Sie griff nach Lucs Hand; den Blick tief in seine Augen gesenkt, hob sie seine Hand an ihre Lippen und drückte einen zärtlichen Kuss in seine Handfläche. »Na schön, dann also später.«
    Der flüchtige Körperkontakt sandte einen Strom von Hitze durch Lucs Inneres. Amelia lächelte ihn noch eine Spur strahlender an, dann wandte sie sich zur Tür um. Luc öffnete sie, und Amelia trat an ihm vorbei in den Korridor.
    Er schaute ihr noch einen Moment lang nach, beobachtete den aufreizenden Schwung ihrer Hüften unter dem blauen Tageskleid, dann riss er sich energisch zusammen, unterdrückte mannhaft seine Impulse und folgte seiner Ehefrau den Gang hinunter.

22
    Der Tag verging wie im Fluge. Keiner gönnte sich eine Pause, um in Ruhe das Mittagessen einzunehmen. Stattdessen hatte Mrs. Higgs im Esszimmer einen kalten Imbiss auftragen lassen, und jeder nahm sich davon, wenn er es gerade einrichten konnte. Es herrschte kontrolliertes Chaos, doch als gegen sechs Uhr am Abend die ersten Gäste im Vorhof eintrafen, befand sich alles an seinem vorgesehenen Platz. Mrs. Higgs strahlte über das ganze Gesicht und eilte in die Küchenräume hinab, während Cottsloe stolz an der Haustür wartete.
    Amelia erhob sich wieder aus dem Sessel, in den sie sich gerade eben erst ermattet hatte niedersinken lassen. Sie war schon den ganzen Tag auf den Beinen gewesen, doch als sie dann diese gewisse Erregung in der Luft flirren spürte - die natürlich nicht nur sie, sondern den gesamten Haushalt erfasst hatte - und den Ausdruck in Lucs mitternachtsblauen Augen sah, während sie neben ihm vor dem Kamin ihren Platz einnahm, da hatte sie das sichere Gefühl, dass all dies die Anstrengung wirklich wert war. Mal ganz abgesehen

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