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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ziemlich irritierten Blick zu. »Ich verstehe.« Sein Tonfall ließ hingegen vermuten, dass er nicht die leiseste Ahnung hatte, was sich hier gerade abspielte.
    Die Töne einer Violine kündigten den Gästen an, dass in Kürze ein Walzer angestimmt würde.
    »Meine Liebe, wenn ich Euch um das Vergnügen bitten dürfte -«
    »Wenn ich so kühn sein darf, Miss Cynster -«
    »Verehrteste Dame, Ihr würdet mir die größte Ehre erweisen -«
    Abrupt hielten Mr. Morley, Lord Carmichael und Sir Basil Swathe wieder inne, schauten einander an und sahen dann erwartungsvoll zu Amelia hinüber.
    Sie zögerte, wartete - und hob schließlich entschlossen das Kinn. »Ich -«
    Verstohlen drückte Luc ihre Hand, die er noch immer fest umschlossen hielt. »Meine Liebe, ich bin extra gekommen, um dich zu holen - Mama möchte dich gerne einem alten Freund vorstellen.«
    Amelia sah ihn an. »Aber der Walzer...?«
    »Ich fürchte, es ist schon ein sehr alter Freund, der bald wieder nach Hause möchte. Und er hält sich nur sehr selten hier in London auf.« Luc ließ den Blick über die Runde von Amelias Verehrern schweifen. »Wenn Ihr uns also bitte entschuldigen würdet, Gentlemen.«
    Doch er formulierte die Bitte keineswegs als eine höfliche Frage - natürlich nicht. Und er erlaubte Amelia auch kaum, sich mit einem raschen Murmeln wenigstens noch von den Herren zu verabschieden, ehe er sie auch schon mit sich fortzog. Nur leider strebte er nicht auf die Tanzfläche zu, wo Amelia doch so gerne hinwollte - wo sie mit ihm hinwollte -, sondern zerrte sie stattdessen entschlossenen Schrittes zurück ins Haus.
    Als sie den lang gestreckten Empfangssaal betreten hatten, blieb Amelia stehen und weigerte sich entschieden, sich von Luc noch weiterschleifen zu lassen. »Wer ist denn dieser alte Freund, den deine Mutter mir angeblich vorstellen will?«
    Luc starrte sie an. »Der ist bedauerlicherweise lediglich ein Produkt meiner Fantasie.«
    Doch ehe Amelia etwas erwidern konnte, drängte er sie auch schon weiter und auf eine Tür im Hintergrund zu. »Hier entlang.«
    Sie ließ sich von Luc durch die Tür ziehen und in eine kleine Galerie hinein, die schließlich in einen Korridor mündete, welcher wiederum parallel zum Empfangssaal durch den hinteren Teil des Hauses verlief - Amelia war nicht im Stande, sich Luc zu widersetzen. Sie war viel zu verblüfft, war viel zu gespannt, ob nun endlich jener ersehnte Moment gekommen war...
    Von dem Flur zweigten zu beiden Seiten diverse Räume ab. Luc hielt Amelias Hand noch immer fest umschlossen und strebte eilig auf eine Tür zu, die ungefähr in der Mitte des langen Korridors und auf der vom Empfangssaal abgewandten Seite lag. Er drückte die Klinke hinunter, spähte vorsichtig ins Innere des Raumes, trat wieder einen Schritt zurück und schob Amelia energisch hinein. Ihr blieb gar keine andere Möglichkeit, als sich Luc zu fügen - er war direkt hinter ihr.
    Neugierig sah Amelia sich um. Dieses Zimmer war ein Salon, der mit recht bequem aussehenden Sofas, Sesseln und niedrigen Beistelltischchen möbliert war. Die Fenster wurden umrahmt von langen Vorhängen, die jedoch offen waren, sodass der Mond - schwach und dennoch intensiv - die Szenerie in sein bleiches Licht tauchte.
    Eine Szenerie, in der sich keine Menschenseele befand. Außer ihnen beiden.
    Plötzlich hörte Amelia ein gedämpftes, klickendes Geräusch. Sie wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie Luc irgendetwas in seine Westentasche gleiten ließ. Ein rascher Blick auf die Tür verriet ihr, dass das Schloss nach jener Machart aussah, zu der normalerweise auch ein Schlüssel gehörte, um es abschließen zu können. Nun aber steckte kein Schlüssel mehr im Schloss.
    Ein überaus seltsames Kribbeln huschte über Amelias Haut und rann dann ihr Rückgrat hinab. Sie hob den Blick in Lucs Gesicht, als dieser langsam auf sie zutrat.
    Nein, sie würde sich von ihm jetzt auf keinen Fall überrumpeln lassen, und sie war auch ganz gewiss keine dieser hirnlosen jungen Puten, die Luc mit geradezu abstoßender Arroganz mühelos um den kleinen Finger wickeln konnte. Amelia verschränkte die Arme vor der Brust und hob energisch das Kinn - ungeachtet der Tatsache, dass sich damit das Rüschenwerk ihres Kleideroberteils straff über ihre Brüste spannte. »Was hast du vor? Worum geht es hier eigentlich?«
    Luc blinzelte, blieb stehen, war augenscheinlich verunsichert. Dann erst sah Amelia, dass Luc keineswegs in ihr Gesicht sah, was wiederum

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