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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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diesem Glauben. Dann, als sie unter den weit ausladenden Eichen und Buchen hinter den Mädchen herschlenderten, begriff Amelia, dass Luc mit ihrer gemeinsamen Fahrt nach Richmond noch ein ganz anderes Ziel verfolgte, als bloß seinen Schwestern und deren Freundin einen netten Tag zu bescheren - und dieses geheime Vorhaben, das Luc geplant hatte, betraf nur sie, Amelia, und ihn.
    Sie standen unter einer großen Eiche, die sie von den Blicken der anderen abschirmte - die Mädchen hatten den Schatten, den dieser Baum auf die Erde warf, ohnehin schon wieder verlassen -, als Luc Amelia anhielt, sie dann mit einem Ruck zu sich herumriss und sie küsste. Der Kuss war stürmisch, hart und unmissverständlich.
    Dann ließ er sie wieder los, zog abermals ihren Arm unter dem seinen hindurch und schlenderte unbefangen weiter, so als ob überhaupt nichts gewesen wäre.
    Amelia starrte ihn an. »Wie kommst du dazu, mich hier einfach so zu küssen?«
    Er blickte sie an, und unter seinen dichten Wimpern schien es gefährlich zu glitzern. Gemächlich traten sie hinaus in den Sonnenschein. »Ach, nur so. Ich dachte nicht, dass ich dafür irgendeinen speziellen Anlass bräuchte.«
    Sie blinzelte, hielt den Blick aber starr nach vorn gerichtet. Nein, natürlich brauchte es keinen speziellen Anlass, damit er sie küssen durfte. Er durfte sie jederzeit küssen... und auch sonst bedurfte es keiner besonderen Erlaubnis.
    Luc hatte eine sehr lebhafte Fantasie, und so verstrich der Tag für Amelia in einer Art geheimem Spiel, an dem nur sie beide teilnahmen - und das sie auf herrlich ausgelassene und zugleich aufregende Art und Weise alles andere um sich herum vollkommen vergessen ließ. Seine Neckereien begannen damit, dass seine langen Finger nach der kleinen Lücke am Verschluss ihrer Handschuhe tasteten. Dann hatte er das zarte Stückchen Haut, das er dort von Amelia erhaschen konnte, gestreichelt und mit Liebkosungen geneckt, die so unschuldig schienen, dass Amelia zuerst gar nicht so recht wusste, warum ihr diese leichten Berührungen gleichzeitig so verboten vorkamen. Und obgleich sie verwirrt war, sah sie noch keinen Grund, ihm diese verliebten Gesten verbieten zu müssen. Stattdessen überlegte sie bereits fieberhaft, was er wohl als Nächstes vorhatte - welche Stelle ihrer empfindsamen Haut würde er als Nächstes berühren, und vor allem, wie? Vielleicht mit einem flüchtigen kleinen Hauch, einer Berührung, einem zarten Kuss …
    Später, nachdem sie in der Gaststätte Star and Garter einen kleinen Mittagsimbiss eingenommen hatten und die Nachmittagssonne mit tiefgoldenem Schimmer ihre Strahlen geradewegs den Hügel hinabzuschicken schien, entschied Amelia, dass sie bei Lucs nächster Liebkosung anstandshalber wohl doch einmal würde protestieren müssen. Und es dauerte auch tatsächlich nicht lange, bis er mit der Hand leicht und scheinbar nur ganz zufällig über ihre Hüfte und die Rundung ihres Pos strich - beide waren nur von einer dünnen Schicht Musselin und von Amelias seidenem Unterhemd bedeckt. Amelia errötete, denn die Berührung war schon sehr gewagt und unmissverständlich. Aber wenigstens, und dessen war sie sich absolut sicher, konnte niemand sonst Lucs Geste sehen...
    Schließlich, als sie gerade unter einem strategisch sehr günstig gewachsenen Baum durchgingen, wollte Amelia die Gelegenheit beim Schopfe packen und Luc eine leise Abfuhr erteilen. Sie wandte sich zu ihm um, öffnete den Mund... und schon einen winzigen Augenblick später lag sie in seinen Armen und genoss einen leidenschaftlichen Kuss. Luc brachte alle ihre Gedanken zum Stillstand, und als er sie schließlich wieder losließ, hatte sie völlig vergessen, was sie eigentlich hatte sagen wollen.
    Die Lippen zu einem fast schon teuflischen Lächeln verzogen, zupfte er zart an einer ihrer Locken und schob Amelia dann - die Hand um ihren Po geschlossen - in Richtung der wartenden Kutsche.
    Den ganzen Nachhauseweg über hielt Amelia sich schamhaft ihren Sonnenschirm vor das Gesicht. Lucs Schwestern sollten auf keinen Fall sehen, was für eine verräterische Röte ihre Wangen angenommen hatten. Der Mann hatte es aber auch wirklich faustdick hinter den Ohren! Und seine Finger lagen nun auch nicht mehr bloß leicht in ihrem Nacken, sondern er hatte die Hand schwer und noch deutlich besitzergreifender als vorhin in jene flache Einbuchtung gelegt, wo ihre Schulter auf den Halsansatz traf.
    Die erstaunlichste Entdeckung für Amelia an diesem Tage aber war,

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