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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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genötigt hatte. Nein, sie war ihm fast dankbar dafür. Endlich hatte sie eine Frisur, die ihr gefiel. Sie sah elegant aus und trotzdem noch wie sie selbst.
    Als Renzo sie nun jedoch in eine Boutique zog und darum bat, verschiedene Kleider anzuprobieren, war es vorbei mit ihrer guten Laune.
    „Nein“, sagte sie entschlossen. „Das wird mir langsam zu viel. Ich kann mir nicht auch noch eine neue Garderobe auf deine Kosten zulegen.“
    Sein Gesichtsausdruck blieb unbewegt.
    „Betrachte es als Teil deines Jobs, Faith. Wenn ich mich mit dir in der Öffentlichkeit zeige, musst du gut gekleidet sein.“
    „Das war dir doch sonst nicht so wichtig“, entgegnete sie gereizt.
    Ihr Protest schien ihn nicht zu kümmern.
    „Hier in Italien ist alles etwas anders. Du wirst mich überallhin begleiten, und ich möchte, dass wir einen guten Eindruck machen.“
    „Sollen die Leute etwa denken, dass ich deine neue Flamme bin, oder wie?“
    Bei ihren Worten begannen seine Augen zu funkeln.
    „Wäre das so schlimm?“, murmelte er so leise, dass nur sie es hören konnte.
    „Ja“, entgegnete sie ohne zu überlegen, wenngleich ein Teil von ihr das Gegenteil dachte.
    „Pass auf, Faith. Es ist mir wichtig, dass wir zusammenarbeiten. Du hast die Wahl. Entweder, du hältst dich an meine Vorgaben. Oder du nimmst den nächsten Flug zurück in die Staaten. Überleg es dir gut“, sagte er tonlos. „Wenn du dich nämlich entscheidest zu gehen, dann bist du auch deinen Job los.“
    Jetzt war Faith so weit, dass sie fast platzte vor Wut.
    „Das ist Erpressung!“, stieß sie hervor.
    Er wusste genau, dass er sie damit gefügig machen würde. Trotzdem hätte sie gern seinen erstaunten Blick gesehen, wenn sie sich weigern würde.
    Für einen Moment sah sie ihren Vater vor sich. Wie er sie zwang, weiter zur Schule zu gehen, ganz gleich, wie sehr ihre Mitschüler sich auch über sie lustig machten. Ihrem Vater war es damals egal gewesen, dass die Vorkommnisse sie traumatisiert hatten. Renzo ging es nur um ihre Garderobe. Sie konnte ihn nicht mit ihrem Vater vergleichen.
    Aber waren ihre Outfits denn so furchtbar? Der graue Anzug war schlicht und schick. Die hellrosa Bluse darunter gab dem Ganzen ein wenig Farbe. Ihre Anzugjacke saß wie angegossen, und ihre schwarzen Pumps waren elegant und nicht zu hoch.
    „Reicht es denn nicht, wenn wir einfach in ein Kaufhaus gehen und etwas weniger Geld dafür ausgeben? Ich werde die Sachen danach ja vielleicht nie wieder tragen …“
    „Vergiss es, Cara . Du repräsentierst mich, und darum möchte ich, dass du perfekt aussiehst.“
    Am Ende fügte sie sich. Und ließ sich von der Verkäuferin ein Outfit nach dem anderen zeigen. Irgendwann begann es ihr sogar Spaß zu machen, die kostbaren Kleidungsstücke anzuprobieren.
    Die Röcke waren etwas kürzer, als sie sie normalerweise tragen würde. Sie endeten über dem Knie und nicht darunter. Und sie lagen eng an und hingen nicht so kastig herunter wie die Röcke, die sie in ihrem Kleiderschrank zuhause hatte. Die Jackets waren schmal geschnitten und wirkten äußerst elegant. Dazu suchten sie noch einige Gürtel, Hosen, Blusen, Kleider, Schuhe, Handtaschen und Schals aus, die zum jeweiligen Outfit passten. Alles war von bester Qualität.
    Renzo hatte sich auf einen Stuhl in der Ecke gesetzt und beschäftigte sich mit seinem Laptop. Er war cool und distanziert wie immer und sah nur auf, wenn sie aus der Umkleidekabine herauskam. Er ließ sie selbst entscheiden, was sie nehmen wollte und kommentierte nur, wenn sie sich nicht sicher war.
    Zumindest gab es ihr ein gutes Gefühl, dass sie sich die Sachen selber aussuchen durfte. Damit zeigte er zumindest, dass er ihrem Urteilsvermögen traute.
    Irgendwann, es schien, als seien Stunden vergangen, hatten sie schließlich alle Sachen beisammen. Renzo sagte irgendetwas auf Italienisch, und die Verkäuferinnen schienen bei seinen Worten dahinzuschmelzen. Faith stand noch immer in ihrem zuletzt anprobierten Outfit vor dem Spiegel. Es war ein blassgrünes Seidenkleid mit einem hübschen Gürtel in Taillenhöhe, dazu extrem hohe cremefarbene Designer-Pumps. Sie musste zugeben, die Sachen gefielen ihr sehr.
    „Gut, wir können gehen“, erklärte Renzo schließlich.
    „Aber ich muss erst meine alten Sachen wieder anziehen.“
    „Du kannst das Kleid direkt anbehalten. Die anderen Sachen werden geschickt.“
    „Was heißt die anderen Sachen?“
    „Na alles, was du dir ausgesucht hast“, entgegnete er

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