Kuesse niemals deinen Boss
sah aus, wie man sich einen Milliardär eben vorstellte.
Faith zwang sich, den Blick von ihm abzuwenden und aus dem Fenster zu sehen. Es war einfach atemberaubend. Die Stadt strotzte nur so vor Sehenswürdigkeiten und alten Gebäuden. Dazwischen bewegten sich die Passanten, als sei es ganz normal, von einer solchen Schönheit umgeben zu sein.
Die Morgensonne tauchte die Monumente und den Sandstein der altertümlichen Ruinen in ein rotes Licht. Langsam umrundeten sie das Kolosseum.
Faith spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie hatte immer davon geträumt, einmal nach Rom zu reisen. Und hier war sie. Mittendrin. Sie konnte es gar nicht fassen.
Um sie herum wimmelte es nur so von Touristen. Schon bald fuhren sie an den Ruinen des Forum Romanums vorbei. Zwischen dem Forum und dem Kolosseum drängten sich die Menschen auf den Bürgersteigen. Wo sie auch hinsah, hatten Verkäufer ihre Stände aufgebaut und boten Essen, Kleidung und Souvenirs an. Die Fahrt wurde etwas holprig, als sie über das Kopfsteinpflaster in der Nähe des Vittorio-Emanuele-Denkmals fuhren. Autos hupten, Mopeds zwängten sich an ihnen vorbei. Schließlich floss der Verkehr wieder, und sie bewegten sich langsam durch eine schmale Gasse mit unzähligen Geschäften und Restaurants.
Bald darauf hielten sie auf der Via die Condotti. Der Chauffeur öffnete ihnen die Tür. Hinter ihnen hielt der Wagen mit Renzos Sicherheitsleuten, die sie umringten, kaum, dass sie aus dem Wagen gestiegen waren.
Renzo bedeutete ihr, ihm zu folgen, und sie betraten eines der Geschäfte.
„Was machen wir hier?“, fragte Faith verwundert.
Eine elegant gekleidete Dame stand hinter einem Tresen und begrüßte sie auf Italienisch.
Renzo sprach ein paar Worte mit ihr, und ihr Blick richtete sich auf Faith.
„Was ist los?“, erkundigte sich Faith ungeduldig.
„Wir lassen dir die Haare machen“, erklärte Renzo knapp.
Unwillkürlich fasste Faith sich an ihren Haarknoten.
„Warum das denn? Meine Haare sind in Ordnung so“, protestierte sie.
Renzo sah sie zweifelnd an.
„Sind sie nicht, Cara . Wir sind jetzt in Italien, und du bist die Assistentin eines sehr reichen Mannes. So wie du jetzt aussiehst, kann ich mich vor meinen Geschäftspartnern nicht mit dir blicken lassen.“
Fassungslos sah Faith ihn an.
„Glaubst du ernsthaft, dass deine Geschäftspartner auch nur im Geringsten interessiert, wie ich aussehe?“
„ Piccolo , selbst meine Großmutter hatte mehr Stil. Und italienische Männer achten auf so etwas. Außerdem hab ich dich in der ganzen Zeit, seit du für mich arbeitest, noch nie mit offenem Haar gesehen.“
„Ich wollte eben professionell aussehen.“
„Das sollst du ja auch. Aber mit Stil, Cara mia. “
Faith war beleidigt. Und zugleich neugierig. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht würde ihr eine neue Frisur ganz guttun. Irgendein Schnitt, den sie leichter stylen konnte. Das hier schien ein exklusiver Salon zu sein. Und Renzo würde die Rechnung übernehmen. Das durfte sie sich eigentlich nicht entgehen lassen.
Und jetzt sah er sie mit diesem Lächeln an, das ihre Knie weich werden ließ.
„Also gut“, willigte sie ein.
Renzo sprach erneut mit der Frau hinter dem Tresen, und im nächsten Moment erschien eine hübsche junge Frau, die Faith bat, ihr zu folgen.
Sie änderte nicht viel an der Länge ihrer Haare, schnitt ihr jedoch eine Menge Stufen, die für mehr Volumen sorgten. Eine Stunde später sah Faith in den Spiegel und erkannte sich selbst kaum wieder. Ihr Haar fiel nun in weichen Wellen über ihre Schultern und glänzte gesund.
„Wow, das ist ja unglaublich“, entfuhr es Faith voller Begeisterung.
„Sie haben wunderschöne Haare, Signorina . Sie brauchten nur einen richtigen Schnitt und ein wenig Stylingcreme.“ Giovanna schob ihren Stuhl zurück. „Und jetzt werden wir ein bisschen Make-up auflegen, si ? Ich zeige Ihnen, wie man Smokey Eyes macht. Mehr brauchen Sie nicht, um die Männer verrückt zu machen.“
Zehn Minuten später kam Faith wieder in den Empfangsbereich, wo Renzo mit seinem Laptop saß. Ein freudiges Gefühl machte sich in ihr breit, als er bewundernd zu ihr aufsah. Eine Sekunde lang hatte er fast etwas geschockt gewirkt. Doch schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle und stand auf, um sie nach draußen zu begleiten.
„ Fabuloso , Faith. Du siehst wunderschön aus.“
Faith war viel zu glücklich mit ihrer neuen Frisur, um sich noch darüber zu ärgern, dass er sie zu dem Schnitt
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