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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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Jeans und einen Kapuzenpulli angezogen. In ihrem Rucksack hatte sie ein paar Zeitschriften, ihren eBook Reader und ihren iPod sowie ein paar Müsliriegel und eine Flasche Wasser. Sie hatte sogar an ein Reisekissen gedacht. Eben all die Dinge, die sie bei ihren bisherigen Inlandsflügen gebraucht hatte.
    Nun kam sie sich angesichts der luxuriösen Ausstattung in Renzos Flugzeug ziemlich lächerlich vor. Eine Frau von Welt wäre in der neuesten Designer-Mode mit darauf abgestimmtem Handgepäck von Louis Vuitton erschienen. Und nicht wie ein Rucksacktourist mit Snacks im Gepäck.
    Sie fühlte sich peinlich berührt, wie sie dort verloren im Flugzeug stand. Eigentlich hatte sie die naive Faith Winston lange hinter sich gelassen, nachdem sie ihr Elternhaus verlassen und ihren Namen geändert hatte. Doch manchmal holte dieses naive Mädchen sie wieder ein, schlich sich von hinten an und gab ihr das Gefühl, dass sich nichts geändert hatte. Als sei sie immer noch die dumme Tochter des Pfarrers, die einem Jungen ein unanständiges Foto von sich geschickt hatte.
    „Ah, Faith“, hörte sie Renzos Stimme hinter sich. Sie schluckte bei seinem Anblick. Natürlich sah er mal wieder unglaublich gut aus. Auch er trug bequeme Kleidung, aber sicher waren seine Jeans von irgendeinem berühmten Designer. Und das weiche Baumwollhemd, das er offen über einem dunkelblauen D’Angeli-Motors-T-Shirt trug, war wahrscheinlich ein handgewebtes Unikat.
    Ihr entging nicht, wie er sie aus seinen strahlend blauen Augen von oben bis unten musterte. Womöglich bereute er es jetzt, sie mitzunehmen.
    Stattdessen legte er seine Hand auf ihren Arm und führte sie in den hinteren Teil der Maschine.
    „Du siehst hübsch aus“, flüsterte er ihr ins Ohr, als sie einen abgetrennten Teil des Flugzeugs betraten, in dem zwei Männer an einem Tisch saßen und Papiere durchsahen. Sie standen auf, um Faith zu begrüßen. Faith erkannte sie als zwei der Konstrukteure, die an dem Viper-Projekt mitarbeiteten.
    „Bill und Sergio kennst du doch, nicht wahr?“, erkundigte Renzo sich.
    „Ja, wir haben uns bereits einmal getroffen, glaube ich“, entgegnete sie und schüttelte ihnen die Hand.
    Sicher waren sie erstaunt über Faiths Anwesenheit. Schließlich hatte Renzo in Italien genug Angestellte. Wozu musste Faith dabei sein?
    Renzo legte eine Hand leicht auf ihre Taille. Für Außenstehende wirkte es sicher bloß höflich, doch für Faith hatte diese Berührung etwas Besitzergreifendes und zugleich Erregendes. Sie merkte, wie sie rot wurde und sah schnell zu Boden, damit die Männer nichts mitbekamen.
    Wie kam es, dass er es neuerdings immer wieder schaffte, sie in Verlegenheit zu bringen? Und ihr den Atem zu rauben mit seinen Bemerkungen und zufälligen Berührungen? Wie schaffte er es, dass sie jedes Mal kurz davor war, alle Zweifel über Bord zu werfen und sich von ihm verführen zu lassen?
    „Komm, ich zeig dir, wo du es dir gemütlich machen kannst“, erklärte er und führte sie in einen anderen Bereich des Flugzeugs, der mit bequemen Couches ausgestattet war. Schweigend legte sie ihre Sachen ab und wandte sich zu ihm um. Und er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann ging er ohne ein weiteres Wort.
    Und Faith fühlte sich wie elektrisiert. Ihr ganzer Körper schien zu zittern. Eine ganze Woche lang hatte sie versucht, sich einzureden, dass er den Kuss in ihrem Apartment sicher längst vergessen hatte. Und dass sie sich dieses Verlangen und diese Leidenschaft zwischen ihnen nur eingebildet hatte.
    Es war ein langer Flug nach Rom. Und sie wusste, sie würde keinen Schlaf finden.

5. KAPITEL
    Früh am nächsten Morgen landeten sie in Rom. Überraschenderweise hatte Faith doch einige Stunden geschlafen und fühlte sich erstaunlich fit. Sie trug einen dunkelgrauen Anzug und hatte ihr Haar wie immer zu einem strengen Knoten zusammengesteckt. Wenn Renzo arbeiten wollte, sie war bereit.
    Sie waren in einer Mercedes-Limousine unterwegs in Richtung Zentrum. Renzo saß ihr gegenüber und beschäftigte sich mit seinem Laptop. Er sah wieder einmal umwerfend aus. Sein dunkles Haar war voll und leicht gewellt. Er trug es etwas länger als sonst, was ihn irgendwie verwegen wirken ließ. Als sei ihm der Wind gerade durchs Haar gestrichen. Oder als hätte eine Frau ihre Finger hindurch gleiten lassen, während er mit ihr geschlafen hatte.
    Er trug einen dunkelblauen Nadelstreifenanzug und handgefertigte italienische Slipper. Er

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