Kuesse niemals deinen Boss
nervös. Renzo fuhr wie ein Wahnsinniger.
„Renzo, bitte fahr langsamer!“, bat sie ihn.
Er fluchte, ging jedoch etwas vom Gas.
„ Ich weiß wirklich nicht, warum du so wütend bist“, sagte sie. „ Ich habe dich schließlich nicht vor allen Leuten geküsst.“
Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu.
„War dir das etwa peinlich?“
Faith schüttelte bloß den Kopf. Ihm war gar nicht bewusst, wie viel für sie auf dem Spiel stand.
„Weißt du …“, erklärte sie schließlich, „… nicht jeder will, dass sein Privatleben vor der ganzen Welt ausgebreitet wird. Außerdem läuft gar nichts zwischen uns. Du wolltest doch bloß Nico provozieren.“
Seine Augen funkelten.
„Nenn diesen Mann bitte nicht mehr Nico“, murmelte er gefährlich leise. „Er hat dich bloß benutzt, um mir eins auszuwischen.“
„Glaubst du, das weiß ich nicht?“, fragte sie aufgebracht. „Ich bin doch nicht blöd, Renzo. Zwei der begehrtesten italienischen Junggesellen sollen sich ausgerechnet um mich streiten? Wohl kaum. Wenn eine andere Blondine in der Nähe gewesen wäre, hättet ihr euch eben um sie gestritten.“
Erneut stieß Renzo einen Fluch aus. Im nächsten Moment hatte er das Auto von der Straße und in einen kleinen Feldweg gelenkt. Ruckartig brachte er den Wagen zum Stehen und löste seinen Sicherheitsgurt.
Faith wusste gar nicht, wie ihr geschah, als sie plötzlich seine Lippen spürte und seine Finger, die durch ihr Haar glitten. Instinktiv öffnete sie sich ihm und erwiderte seinen Kuss. Sie sollte ihn eigentlich wegstoßen. Doch er küsste sie mit der Leidenschaft eines Besessenen.
Faith erschrak fast über sich selbst, als sie feststellte, dass es ihr gefiel. Ihr Körper schien unter Strom zu stehen. Alles kribbelte. Und zwischen ihren Schenkeln breitete sich eine Hitze aus, ein Gefühl, das ihr bis dahin fremd gewesen war.
Immer tiefer erforschte er mit der Zunge fordernd ihren Mund. Und sie kam ihm entgegen. Mit einer Hand fuhr er über ihren Oberschenkel, um dann unter den Saum ihres Rockes zu gleiten. Ein Teil von ihr hätte am liebsten die Beine zusammengeklemmt. Ihm gesagt, dass er das lassen soll. Doch das war die Stimme ihres Vaters, die mit einem Mal in ihrem Kopf war. Die Stimme ihrer Kindheit.
Jetzt war sie eine erwachsene Frau. Und es war ihr gutes Recht, sich einem Mann hinzugeben. Es war weder schmutzig noch falsch. Es war eine Offenbarung. Eine wunderbare und aufregende Offenbarung.
Langsam strich Renzo mit den Fingern über ihre Hüften und den Stoff ihres Höschens. Faith stockte fast der Atem. Sie wünschte sich nichts mehr, als dass er sie berührte. Und gleichzeitig machte es ihr Angst.
Sein Finger glitt unter den seidigen Stoff und weiter nach unten … bis hin zu ihrer feuchten Hitze. Sein tiefes Stöhnen vibrierte in ihr. Es erregte sie mehr als alles andere. Während er sie liebkoste, wichen alle Gedanken aus ihrem Kopf. Sie wollte mehr von diesem köstlichen Gefühl, das er in ihr auslöste. Als er seinen Mund fest auf ihre Lippen presste, bog sie sich ihm entgegen und wollte alles und mehr.
Die Scheiben des Wagens beschlugen, während er ihren Hals mit heißen Küssen bedeckte. Faith schloss die Augen und rang nach Luft.
„Ich will dich, Faith. Und es hat nichts mit Gavretti zu tun“, erklärte er atemlos. „Ich möchte dich am liebsten mit in mein Bett nehmen und die ganze Nacht deinen Körper streicheln. Ich kann seit letzter Woche an nichts anderes denken.“
Seine tiefe Stimme und der nunmehr noch stärkere italienische Akzent ließen sie dahinschmelzen. Seine Worte ängstigten und erregten sie zugleich. Wie würde es sein, wenn sie sich darauf einließe?
„Ich … ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre“, stammelte sie. „Das gehört schließlich nicht zu meinem Job, und …“
Abrupt stieß er sie von sich. Und fluchte auf Italienisch. Faith wäre fast in Tränen ausgebrochen über seine unerwartete harsche Reaktion. Dann ließ er den Motor aufheulen und lenkte den Wagen aggressiv wieder auf die Straße.
Warum hatte sie überhaupt etwas gesagt? Warum hatte sie diesen glücklichen Moment zerstört?
Wütend sah er sie aus seinen stechenden, blauen Augen von der Seite an.
„Ich würde niemals eine Frau dafür bezahlen, mit mir zu schlafen, Faith. Ist das klar?“
„Das habe ich gar nicht gemeint …“
„Und ob du das gemeint hast“, fuhr er sie an.
Faiths Herz raste. Er hatte recht.
„Du weißt ganz genau, wofür ich dich bezahle. Und
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