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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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in den Escort und dampften mit quietschenden Reifen davon.
    »Keine sonderlich erhebende Erfahrung«, sagte Lula. »Ich brauche jetzt entweder was zu essen oder eine heiße Dusche.«
    Wir fuhren einen Noteinsatz zum nächsten Dunkin’ Donuts-Autoschalter und kauften zwölf Donuts, auf zwei Tüten verteilt, damit wir uns nicht zanken mussten. Wir blieben im Auto sitzen und mampften alle auf.
    »Jetzt geht’s mir besser«, sagte Lula.
    »Mir auch, außer dass ich gleich kotzen muss.«
    »Du bist nicht in Form, Mädchen. Du isst nicht genug Donuts. Ich fühle mich gut, weil ich Kondition habe. Ich kann so gut wie alles in mich reinstopfen, und mein Körper würde immer begeistert oh yeah! rufen.«
    Mein Handy meldete brummend eine SMS , von Dave. WAS SAGST DU ZU MEINEM ÜBERRASCHUNGSGESCHENK? FORTSETZUNG FOLGT .
    Na super!
    »Schlechte Nachrichten?«, fragte Lula.
    »Ich glaube, Dave verwandelt sich gerade in einen Stalker.« Wenn Juki Beck und der Zettel für mich nicht gewesen wären, hätte ich in Dave das viel schwerwiegendere Problem gesehen. Unter diesen Umständen jedoch rückte er in meiner Wahrnehmung als das geringere Übel in den Hintergrund. Ich kurbelte mein Fenster herunter, um frische Luft zu schnappen. »Ich muss gerade an Boris Belmen denken.«
    »Den Bärendompteur?«
    »Er kann sich nicht daran erinnern, auf den Barkeeper geschossen zu haben. Und er sagt, es sei nicht seine Waffe gewesen. Er wisse nicht, wie die Waffe in seine Hand geraten sei.«
    »Ist das unser Problem?«
    »Belmen erscheint nur vor Gericht, wenn ich ihm verspreche, mich im Fall seiner Verurteilung um den Bären zu kümmern.«
    »Deine Mitbewohner werden sich bedanken. Gut, man könnte ihn rasieren und in Kleider stecken, aber wenn er auf dem Parkplatz die Hose fallen lässt und einen Haufen macht, kriegst du es mit der Polizei zu tun.«
    »Wenn ich beweisen könnte, das Belmen nicht auf den Barkeeper geschossen hat, wäre ich aus der Sache raus.«
    »Die Unschuld anderer Leute zu beweisen ist eigentlich nicht unser Spezialität«, sagte Lula.
    Stimmt, unsere Spezialität ist eher, Autos zu Schrott zu fahren, Donuts zu futtern und Chaos anzurichten.
    Ich zog Belmens Akte aus der Tasche und las den Polizeibericht. »Die Schießerei war in der Bumpers Bar & Grill, das ist in der Broad Street.«
    »Die Bar kenne ich«, sagte Lula. »Ziemlich nett. Die haben Krabbenburger und ungefähr siebenhundert verschiedene Sorten Bier. Ich habe da mal mit Tank gesessen, als wir noch zusammen waren.«
    Ich segelte die Stark Street entlang und bog in die Broad. Die Bumpers Bar befindet sich zwei Straßen weiter inmitten eines Blocks von Bürogebäuden. Ich parkte ein paar Häuser davor, und Lula und ich stiegen aus. Irgendetwas trieb mich dazu, zur anderen Straßenseite zu blicken, dort stand der Geist von Jimmy Alpha und starrte mich an.
    Alpha war früher der Manager von Benito Ramirez gewesen, einem Boxer. Vor einigen Jahren hatte ich Alpha aus Notwehr getötet. Ich war damals blutige Anfängerin, völlig überfordert im Umgang mit Kriminellen, und in einem Moment schrecklicher Angst und blinder Panik war es mir gelungen, Alpha zu erschießen, bevor er mich erschossen hätte.
    Und jetzt stand er da, unbehelligt, und glotzte mich von der anderen Straßenseite aus an. Er zeigte mit dem Finger auf seine Augen als Zeichen, dass er mich gesehen und erkannt hatte. Dann ging er weiter und verschwand um die nächste Ecke.
    »Hast du den gesehen?«, fragte ich Lula.
    »Wen?«
    »Da drüben war ein Mann, der aussah wie Jimmy Alpha.«
    »Du hast Alpha getötet.«
    »Ich weiß. Aber der Mann sah trotzdem so aus.«

23
    »Angeblich hat jeder Mensch einen Doppelgänger«, sagte Lula. »Du hast gerade Jimmy Alphas Doppelgänger gesehen. Aber kann auch sein, du leidest unter einem Stresssymptom und hast dir eingebildet, es würde sich ein traumatischer Moment in deinem Leben wiederholen.«
    Ich musste mich zusammenreißen. Es war nicht mein Tag heute, also tief durchatmen und nach vorn schauen.
    Erst mal den Hergang der Schießerei mit Boris Belmen untersuchen.
    Wir schlenderten an den paar Häusern bis zum Bumpers entlang, drückten die schwere Eichentür auf und bahnten uns zwischen Sitzecken und Tischen einen Weg zur Bar. Ich stemmte mich auf einen Hocker.
    »Wo wurde der Barkeeper getroffen?«, fragte mich Lula.
    »Ins Bein.«
    Wir beugten uns über den Tresen und sahen den Barkeeper an.
    »Soll ich raten?«, sagte er. »Sie wollen wissen, ob ich derjenige

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