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Kuesse sich, wer kann

Kuesse sich, wer kann

Titel: Kuesse sich, wer kann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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arbeiten.«
    »Stimmt nicht«, sagte Vinnie. »Es finden sich genug blöde Leute. Und wo ist eigentlich mein Bär? Wann machst du dich endlich auf die Suche nach meinem Bären?«
    »Steht auf meiner Liste.«
    Connie ging zu ihrem Auto, Vinnie zurück zum Bus, und Morelli löste sich aus dem Knäuel von Polizisten und Technikern der Spurensicherung und kam auf mich zu.
    »Der Kerl treibt es ganz schön weit«, sagte Morelli.
    »Vinnie sagt, dass er die Frau identifizieren konnte.«
    »Ja. Vinnie und fast die Hälfte des Polizeiapparats. Die Frau ist rumgekommen.«
    »Gibt es eine Verbindung zu Dugan?«
    »Nicht auf den ersten Blick. Sie hat im Binkey’s Ale House gekellnert. Sechsundzwanzig, geschieden, zwei Kinder.«
    »Vielleicht war es diesmal ein anderer Killer.«
    »Die Todesursache ist dieselbe. Allen drei, Dugan, Lucarelli und Beck, wurde das Genick gebrochen. Bei Dugan und Lucarelli war die Verwesung zu weit fortgeschritten, um Details zu erkennen. Beck hatte schwere Strangulationsmale am Hals. Wahrscheinlich wurde sie erdrosselt, und erst dann wurde ihr das Genick gebrochen.«
    Brechreiz stieg in mir hoch, ich musste würgen.
    »Der Kerl muss sehr kräftig sein«, sagte Morelli. »Es ist nicht so leicht, jemanden zu erdrosseln, und Dugan und Lucarelli waren auch nicht gerade schwach auf der Brust.«
    Ich sah zum hinteren Teil des Grundstücks, wo man Juki Beck aus dem Auto gezogen hatte. Ich kenne ihn, dachte ich. Ich kenne das Monster. Den Serienkiller. Er bewegt sich unter uns, sieht ganz normal aus. Er ist Schuhverkäufer, Polizist oder Tankstellenwart.
    »Warum hat er sie hierhergebracht?«, fragte ich Morelli. »Das Grundstück wird von Mooners Bus abgeschirmt, aber es ist trotzdem riskant.«
    »Das Eklige kommt erst noch«, sagte Morelli.
    »Ist doch schon eklig genug.«
    »An ihrer Bluse steckte ein Zettel. Darauf stand: Für Stephanie .«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Mehr nicht. Nur diese beiden Worte: Für Stephanie .«

21
    Ich lag auf dem Rücken und sah durch Spinnweben hindurch Morelli über mich gebeugt. Mein erster Gedanke war, dass der Mann aus der Schlange bei 7-Eleven mich aus Rache mit einem Elektroschocker niedergestreckt hatte. Doch die Spinnweben lösten sich auf, und der Elektroschocker als Erklärung für meinen Zustand fiel aus.
    »Was ist passiert?«, fragte ich Morelli.
    »Du bist ohnmächtig geworden.«
    »Lachhaft.«
    »Stimmt. Aber wenn mir jemand eine Leiche schicken würde, würde ich wahrscheinlich auch in Ohnmacht fallen.« Er kniete auf einem Bein und beugte sich über mich. »Kannst du aufstehen?«
    »Lass mir noch einen Moment Zeit.«
    »Warte nicht zu lange. Die Leute könnten denken, ich würde dir einen Antrag machen.«
    Langsam richtete ich mich auf. »Warum ich?«
    »Ich weiß nicht. Hast du in letzter Zeit Drohbriefe oder anonyme Anrufe bekommen?«
    »Die Einzige, die mich bedroht, ist deine Oma.«
    »Ranger hatte Überwachungskameras installiert, die offenbar aufgenommen haben, wie die Leiche hier abgeladen wurde. Ich kenne das Videoband noch nicht, aber der Killer soll von Kopf bis Fuß verhüllt gewesen sein. Das Interessante ist, dass er die Tote in ihrem eigenen Auto hergefahren hat.«
    »Habt ihr das Auto schon gefunden?«
    »Nein. Falls es nicht wieder auftaucht, passt das in ein Muster, denn Dugans und Lucarellis Autos sind auch spurlos verschwunden.« Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Ich muss zurück zur Wache. Ich will mir das Video ansehen und mal einige Namen in unsere Computer-Suchmaschine eingeben. Vielleicht findet sich jemand, der mit dir und Dugan in irgendeiner Beziehung steht. Nur eine Handvoll Personen weiß von diesem Zettel, behalt es also lieber für dich.«
    »Was ist mit Ranger?«
    »Ranger kannst du es ruhig sagen.«
    Lula wartete vor dem Bus auf mich. Sie trug eine giftgrüne Spandexhose, knapp fünfzehn Zentimeter hohe Stilettos mit Leopardenmuster und ein zitronengelbes Stretch-Shirt mit tiefem rundem Ausschnitt. Das Haar hatte sie zu Zöpfchen geflochten und hochgesteckt: eine Riesenspinne, die auf ihrem Kopf hockte.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Schon wieder eine Leiche. Diesmal wurde sie nicht begraben, einfach nur abgeladen.«
    »Wir haben es mit einem kranken Einzeltäter zu tun. Der killt zu viele Leute. Das geht selbst über das erlaubte Maß von Trenton weit hinaus.«
    Den Zettel musste ich geheim halten, und um mich nicht zu verraten, versuchte ich, innerlich ruhig zu bleiben. In Wahrheit war ich vollkommen durch den Wind.

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