Kuesse sich, wer kann
Haus, bevor mich Regina umgenietet hätte. Sie bremste kurz ab, zeigte mir den Finger und gab wieder Gas.
Merke: das nächste Mal erst Ausschau nach Regina Bugle halten. Ich stapfte die Treppe hinauf in den ersten Stock und spähte in den Hausflur. Gott sei Dank, kein Dave. Ich schloss meine Wohnungstür auf und holte mir die letzte Bierflasche aus dem Kühlschrank. Rex kam zur Begrüßung aus seiner Suppendose hervor, und ich warf ihm ein paar Fruit Loops in den Käfig.
»Kein ganz schrecklicher Tag heute«, sagte ich. »Ich habe Ziggy abgeliefert, jetzt kann ich meine Schulden zahlen. Und Grandma Bella hat den Vordofluch von mir genommen.«
Ich aß die restlichen Fruit Loops aus der Box zum Bier und setzte mich an den Computer, sah nach, ob E-Mails eingegangen waren, und durchforstete Craigslist nach Jobs, die mich nicht umbringen würden. In fast allen auf diesem Portal angebotenen Jobs würde ich das Doppelte verdienen, doch meine Qualifikationen waren dürftig. Ich hatte einen Collegeabschluss in Geisteswissenschaften. Kaufen konnte ich mir davon nichts.
34
Um acht Uhr rief ich Ranger an. »Hast du schon was vor?«
»Geht es wieder um den Vordofluch?«
»Nein. Es geht um einen Einbruch. Ich will mich mal in Nick Alphas Wohnung umsehen, nach einer Frankensteinmaske suchen.«
»Und ich soll mitkommen. Wenn nicht, ziehst du die Sache auch allein durch. Richtig?«
»Richtig.«
Schweigen. Ich hatte den Verdacht, dass er kurz überlegte, ob er genervt aufstöhnen sollte oder nicht.
»Wann und wo?«
»Jetzt gleich. Stark Street, erster Häuserblock.«
»Stell dein Auto in die Tiefgarage. Wir nehmen einen unserer Dienstwagen.«
Als ich zwanzig Minuten später bei Rangeman eintrudelte, wartete Ranger schon. Er trug ein schwarzes T-Shirt, eine schwarze SEAL -Baseballkappe, schwarze Windjacke, schwarze Cargopants und Sportschuhe. Von früheren Einsätzen wusste ich, dass er außerdem schwer bewaffnet war, eine Pistole am Fußgelenk, eine andere am Bund und ein Messer.
Er zog mich an sich, küsste mich, und Panik ergriff mich, weil ich nichts empfand. Erst Morelli, jetzt Ranger. Keine Schmetterlinge im Bauch. Kein Kribbeln an intimen Stellen. Kein Begehren. Nichts.
»Babe«, sagte Ranger. »Gibt es ein Problem?«
»Bella hat den Vordobannfluch von mir genommen, und jetzt glaube ich, dass sie zu viel weggenommen hat.«
»So ein Pech«, sagte Ranger und machte die Tür zu seinem Cayenne auf. »Ich hätte zu gern gesehen, zu welchen akrobatischen Kunststückchen du in einem SUV fähig gewesen wärst.«
Eine Viertelstunde später rollten wir durch die Stark Street, an der Kan-Klean-Reinigung vorbei. Weder im ersten noch im zweiten Stock brannte Licht. Auf der Straße war nur wenig Verkehr. In Hauseingängen und vor einer Pizzeria lungerten einige Kids.
An der nächsten Kreuzung bogen wir ab, dann noch mal in die Anliegergasse und hielten kurz hinter dem Lieferwagen von Kan Klean. Sonst standen auf dem Parkplatz keine Fahrzeuge. Die Fenster nach hinten waren nicht erleuchtet, keine Straßenlaterne, kein Verandalicht. Ranger fuhr ein Haus weiter und parkte auf dem Seitenstreifen. Wir gingen zu Fuß zurück zu Kan Klean, erklommen die hintere Treppe, und Ranger rüttelte an der Tür. Verschlossen. Er fummelte kurz herum, und die Tür öffnete sich. Eins seiner vielen Talente. Wir traten ein und schlossen die Tür hinter uns. Es ging keine Alarmanlage los, und es blinkten auch keine Dioden auf irgendeinem Bedienpanel, die auf einen Fernalarm hingedeutet hätten. Ranger schaltete eine kleine Stiftleuchte ein und ließ den Strahl durch den Raum wandern.
Systematisch durchkämmten wir die Räume, fingen mit der kleinen Wohnküche an. Wir suchten nach allem, was Alpha mit den Morden in Verbindung bringen könnte: Frankensteinmaske, Overall, Wäscheleine, Notizen, persönlichen Gegenständen der Mordopfer, Terminkalendern mit verdächtigen Einträgen, Autoschlüsseln etc. Nachdem wir in der Küche nichts gefunden hatten, gingen wir über zum Wohnzimmer.
Das Wohnzimmer war vollgestopft mit typisch männlichen Möbeln. Flachbildschirm, fette Ledercouch und vor dem Fernseher zwei Lederpolstersessel. Auf dem Sofatisch zwei Pappkartons mit Ordnern, eine Pizzaschachtel, leere Bierdosen, eine Box Sugar Smacks und eine Riesentüte Funyuns. Jeder nahm sich einen der Pappkartons mit Ordnern vor und durchforstete ihn.
»Bevor er ins Gefängnis wanderte, hat er Bobby Lucarelli für einige Transaktionen engagiert«, sagte
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