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Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Titel: Kuesse, so sueß wie spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Goodman
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dass ich innerhalb von zwei Wochen die Villa Rosa besitze." Er sah sie herausfordernd an. „Nehmen Sie die Wette an?"
    „Ich wette nicht, wenn ich nicht weiß, um was gewettet wird", sagte sie und hoffte, möglichst unbeeindruckt zu klingen.
    „Wie wäre es mit einem Wochenende zu zweit, wenn Sie verlieren?" Er zog die Augenbrauen hoch und blickte Rose fragend an. Da musste sie lachen.
    „Sind Sie so sicher, dass Sie gewinnen? Und wenn nicht?"
    „Ich werde gewinnen, Rosalinda, passen Sie nur auf", sagte er so selbstsicher, dass Rose nicht wusste, ob sie vor Wut schreien oder vor Angst zittern sollte. Es war wohl mehr Angst, aber Rose wäre lieber im Boden versunken, als Adam das merken zu lassen. Natürlich traute sie ihm durchaus zu, dass er immer alles bekommen hatte, was er wollte.
    „Das ist keine richtige Wette", sagte sie nur.
    „Da haben Sie Recht, es ist Gewissheit." Er wandte sich wieder der Zeichnung zu, als sei die Sache damit schon zu seinen Gunsten entschieden.
    Rose öffnete den Mund, sagte dann aber nichts. Sie hätte sich verraten können, und sie wollte das Geheimnis, wer der Besitzer der Villa war, ja für sich behalten. Adam sah aus wie jemand, der sich nie unterkriegen ließ.
    Sie runzelte die Stirn. Eigentlich war es nicht fair, ihn all diese Pläne machen zu lassen, wo sie, Rose, doch genau wusste, dass sie nicht realisiert werden würden. Das Haus war ihre Privatangelegenheit, sie sollte ihn jedoch nicht in dem Glauben lassen, er könnte den Besitz kaufen.
    Ich werde Adam in Puerto Pollensa aufklären, nicht jetzt, nahm sie sich vor. Sie traute seiner Reaktion nicht und wollte lieber unter Menschen sein, falls er einen Wutanfall bekam.
    Rose schaute gedankenverloren in den Garten. Er sah nach dem Regen richtig frisch aus.
    Der Wind schien nachgelassen zu haben. Sie schnupperte, vom Garten her kam ein wunderbarer Duft. Ach, wenn doch die Sonne durchkäme, damit sie, Rose, sich den Garten in Ruhe ansehen konnte.
    „Na, alle Probleme gelöst?" Adams Stimme schreckte Rose aus ihren Gedanken auf.
    „Nicht ganz, vielmehr zur Seite geschoben", sagte sie unwillkürlich. Dann stand sie schnell auf und ging an das Ende der Terrasse. Sie, Rose, musste sich zusammenreißen. Die Villa Rosa war nicht ihr größtes Geheimnis. Adam durfte vor allen Dingen nicht erfahren, was sie für ihn empfand, wie stark die körperliche Anziehung war, wenn er sich in ihrer Nähe befand.
    Der Vormittag zog sich hin, und am frühen Nachmittag bereitete Rose den kümmerlichen Lunch zu. Nachdem sie gegessen hatten, räumte sie die Reste zusammen, während Adam auf der Terrasse auf und ab ging. Rose war erleichtert, als er mit einem Handtuch über dem Kopf in Richtung Straße verschwand. Es hatte wieder angefangen zu gießen, und Adam kam schnell zurück.
    „Nichts deutet darauf hin, dass irgendjemand bis jetzt die Blockade bemerkt hat", sagte er und warf das nasse Handtuch auf den Tisch. „Das Krachen, als die Hütte zusammenbrach, müsste man eigentlich gehört haben. Also, Kopf hoch, wenn es nicht mehr regnet, wird gewiss jemand kommen."
    „Niemand weiß, dass wir hier sind."
    „Daran habe ich auch schon gedacht. Vielleicht ist es besser, wenn ich ein Signal gebe." Er rannte wieder in den Regen hinaus und nahm dabei ein knallrotes Handtuch mit, kam aber schon nach kurzer Zeit wieder, bis auf die Haut durchnässt. Rose sah ihn beunruhigt an, als sie seinen grimmigen Gesichtsausdruck bemerkte.
    „Hat es nicht geklappt?" fragte sie leise.
    „Nein. Ich wollte das Handtuch um den Baumstamm wickeln und mit einem Stein befestigen, aber ich bezweifle, dass man es bemerkt hätte, selbst wenn jemand bis hier oben heraufgekommen wäre. Ich muss mir etwas anderes einfallen lassen. Ich werde jedenfalls nicht hier herumsitzen und zuschauen, wie wir verhungern." Er strahlte sie entschlossen an.
    Rose bekam wieder Mut, er würde schon dafür sorgen, dass sie aus ihrem unfreiwilligen Gefängnis herauskamen. Adam zog sich so unbefangen aus, als wären sie verheiratet, und Rose blickte schnell woanders hin.
    „Die Gefahr ist vorbei", sagte er und lachte leise. Sie schaute unwillkürlich zu ihm hin. Er hatte das unvermeidliche Handtuch um die Hüften gewickelt, wirkte jedoch nicht gerade ungefährlich. Er war prachtvoll anzusehen, ein Bild von einem Mann, den jeder Künstler sicher gern als Modell gehabt hätte. Rasch verdrängte sie diese Gedanken.
    „Wir" - sie betonte das Wort - „müssen uns etwas Neues einfallen lassen.

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