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Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Titel: Kuesse, so sueß wie spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Goodman
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aber, dass Adam ihr in seinem dunkelgrünen Wagen folgte. Die Häuser von Puerto Pollensa kamen in Sicht, und kurz darauf hielt sie vor ihrem Hotel. Sie lief schnell zum Eingang, drehte sich jedoch noch einmal um und sah gerade noch, wie Adam ihr zuwinkte, als er vorbeifuhr.
    Rose hatte damit gerechnet, dass Adam am nächsten Tag ins Hotel kommen oder sie zumindest anrufen würde, aber er tat es nicht. Sie schlenderte stundenlang durch den geschäftigen kleinen Ort und fotografierte alles, was ihr interessant erschien. Ihr Herz war allerdings nicht bei der Sache, und nach einem späten Lunch ging Rose zurück in ihr Hotelzimmer.
    Der eintönige Nachmittag wurde von Craigs Anruf aus England unterbrochen, und sie freute sich, seine Stimme zu hören.
    „Du arbeitest am Samstagnachmittag?"
    „Wir haben viel zu tun - da geht es nicht ohne Überstunden", sagte er vorwurfsvoll. „Nicht jeder kann es sich leisten, am Strand zu liegen und hin und wieder mal zu fotografieren. Wo warst du bloß, Rose? Ich habe dich gestern und vorgestern angerufen, und die Telefonistin konnte mir nicht sagen, wo du warst. Wann kann ich dich denn am besten erreichen? Ich will nicht unnötig Geld fürs Telefonieren ausgeben", setzte er gereizt hinzu und klang dabei eher wie ein pedantischer Schulmeister als ein zukünftiger Ehemann.
    „Ich hatte in Pollensa zu tun. Falls du dich erinnerst - ich mache auch Urlaub hier."
    „Natürlich weiß ich das, aber die Arbeit geht vor", entgegnete er, und Rose fragte sich, ob er immer schon so wichtigtuerisch gewesen war. Ach, sicherlich war er nur verärgert, weil er sie nicht erreicht hatte.
    Der unfreiwillige Aufenthalt in der Villa hatte ihr, Rose, jedenfalls gezeigt, dass es noch was anderes gab als Arbeit. Einen großen, starken Mann mit azurblauen Augen, zum Beispiel.
    Craig reagierte ärgerlich, als sie ihm sagte, das Leben sollte nicht nur aus Arbeit bestehen, und fragte sie, wie sie mit dem Videofilm vorankam.
    „Hast du schon etwas Definitives von Mr. Ferrier gehört?" erkundigte er sich dann.
    „Noch nicht." Rose hoffte inständig, er würde keine weiteren Fragen stellen. Sie wollte keiner Seele, auch nicht Craig, ganz besonders nicht ihm, von dem wenn auch unfreiwilligen Aufenthalt mit Adam in der Villa erzählen. Craig hätte sich empört, dass sie, Rose, da allein mit einem anderen Mann gewesen war, vor allem, da er die Umstände nicht kannte. Eigentlich sollte sie schuldbewusst sein, aber sie empfand nur unendliches Bedauern, dass alles vorbei war und Adam wohl glaubte, sie sei wegen des Auftrags mit ihm ins Bett gegangen.
    „Rose, bist du noch da?" Craigs ungeduldige Stimme machte Rose bewusst, dass sie ihm nicht mehr zugehört hatte.
    „Tut mir Leid, Craig, meine Gedanken waren woanders. Was sagtest du?"
    Craig seufzte. „Ich hatte dich gefragt, ob du schon bei dem Rechtsanwalt warst und was deine Tante dir vermacht hat."
    „Ich war bei ihm. Meine Tante hat mir ein Haus vererbt."
    „Ein Haus - na, das ist ja was." Er klang beeindruckt, allerdings nicht sehr überrascht, und Rose runzelte die Stirn.
    „Hast du etwa von dem Haus gewusst, Craig? Nein, das konntest du doch gar nicht."
    Craig lachte verlegen. „Na ja, Senor Pueg rief einen Tag nach deinem Abflug an, und ich nahm das Gespräch entgegen. Er wollte zuerst nichts Näheres sagen, ließ dann aber durchbli-cken, dass es sich um einen Besitz handelte. Er klang sehr sympathisch und schien auf deinen Vorteil bedacht zu sein. Du wirst sicher durch ihn verkaufen wollen."
    „Da irrst du dich, Craig. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt verkaufen möchte; Und übrigens, warum hast du bei unserem letzten Telefongespräch Senor Puegs Anruf nicht erwähnt?"
    „Tut mir Leid, Rose, ich wollte ihm nicht vorgreifen." Craigs um Verzeihung bittende Stimme ließ Rose ihren Ärger vergessen.
    „Ist schon in Ordnung, Craig. Ich mag Senor Pueg nicht besonders, und sollte ich verkaufen, dann bestimmt nicht durch ihn."
    „Das musst du entscheiden, Rose, aber soviel ich weiß, hat der Anwalt bereits einen Käufer. Denk nur einmal an das Geld."
    Seine Stimme klang nun beinahe beschwörend. Rose wusste, dass er daran dachte, wie gut seine Firma eine solche Summe gebrauchen konnte.
    „Ich werde es mir gut überlegen, Craig", sagte Rose, und er verabschiedete sich und hängte ein, ohne einen Zeitpunkt für den nächsten Anruf zu vereinbaren. Rose legte nachdenklich den Hörer auf. Sie hatte nicht vor, immer nur wegen eines eventuellen Anrufs im

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