Kuesse, so sueß wie spanischer Wein
Zimmer zu bleiben, und das galt auch für Adam.
Aber machte sie sich nicht etwas vor? Hätte festgestanden, Adam würde irgendwann anrufen, sie wäre den ganzen Tag im Zimmer geblieben.
Nachdem sie ohne großen Appetit zu Abend gegessen hatte, machte sie einen Strandspaziergang. Sie hätte Adam gern neben sich gehabt, dachte an seinen gestrigen Vorschlag. Adam war der einzige Mann, den sie wollte, und sie hatte ihn abgewiesen ...
Es war richtig so, denn eine Beziehung mit ihm würde mich nur unglücklich machen, sagte sie sich, setzte sich in den Sand und lehnte sich an die Kaimauer.
Wie sollte sie, Rose, sich nur hinsichtlich des Hauses entscheiden? Sie hatte es in der kurzen Zeit, die sie dort gewesen war, lieb gewonnen, und wenn sie sich vorstellte, wie es einmal aussehen könnte, wurde ihr warm ums Herz. Adams Pläne entsprachen ihren eigenen Wünschen.
Aber all das kostete viel Geld, und selbst wenn sie weniger aufwändige Umbauten vornehmen ließe, als Adam vorhatte, ging das immer noch über ihre - Roses - Verhältnisse.
Das Geld, das ihre Tante ihr hinterlassen hatte, reichte wohl nicht einmal, um das Dach ausbessern zu lassen. Außerdem - sie würde es nur im Urlaub bewohnen können, schließlich arbeitete sie in England.
Und Craig stellte sich einen Urlaub anders vor, er bevorzugte die exklusiven Seebäder an der Südküste Englands. Das Geld, das der Verkauf des Besitzes bringen würde, würde ihm sehr willkommen sein. Rose spürte ein leichtes Unbehagen bei dem Gedanken, das Geld in Design for Today zu stecken. Natürlich würde Craig sie niemals darum bitten, es aber insgeheim erwarten.
Sie zog die Beine an und stützte das Kinn auf die Knie. So ungern sie sich von der letzten Verbindung zu ihrer Familie trennen wollte, sie, Rose, musste verkaufen. Sollte Adam die Villa haben.
Aus welchen Gründen ich die Villa liebend gern behielte, würde er nicht verstehen, dachte Rose. Sentimentale Gefühle kennt er nicht. Er wird meinen, ich sei geldgierig und wolle den Preis in die Höhe treiben.
Plötzlich fühlte sie sich hochgezogen, und Panik überfiel Rose. Wie dunkel es geworden war! Sie öffnete den Mund, um zu schreien, als sie den Mann erkannte, der sie eisern festhielt.
Mit einem Seufzer der Erleichterung lehnte Rose sich gegen ihn.
„Adam! Du hast mich zu Tode erschreckt. Es sollte mich nicht wundern, wenn mein Haar schneeweiß geworden ist."
Er erwiderte nichts, und sie blickte forschend in sein Gesicht. Ihr stockte der Atem. Hätte sie Gelegenheit gehabt zu flüchten, Rose hätte es getan. Er hielt sie jedoch so unbarmherzig fest, dass ein Versuch, sich zu befreien, nicht nur lächerlich, sondern auch vergeblich gewesen wäre.
„Du weißt Bescheid, nicht?" flüsterte sie. Es konnte keinen anderen Grund für Adams Zorn geben.
„Wenn du damit meinst, dass ich weiß, wem die Villa Rosa gehört, dann hast du Recht. Sie gehört der hinterhältigsten Frau, die ich je kennen gelernt habe."
„Lass mich dir alles erklären", bat Rose kleinlaut. „Ich ..."
Adam schnitt ihr das Wort ab.
„Du hast bestimmt eine Erklärung parat", sagte er höhnisch, „die fantasiereich, wenn nicht sogar überzeugend ist. Was mir allerdings schleierhaft ist - weshalb hast du nicht die Gelegenheit genutzt, das Haus gegen den Auftrag auszuspielen?"
„Und was hätte das gebracht? Ich weiß, dass du nie einer Firma ohne Referenzen einen Auftrag geben würdest. Nein, das Haus hat damit nichts zu tun. Ich will den Auftrag, weil ich ihn verdient habe."
„Und das soll ich dir glauben?" fragte er spöttisch und ließ sie los. „Gut, ich gebe dir und deinem Chef die Gelegenheit, eure Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, obwohl ich eure Me-thoden abscheulich finde. Ich hoffe, du weißt, worauf du dich bei einem Ehemann wie Craig Dawson einlässt. Ihr werdet -dank deines Einsatzes - sicherlich weitere Aufträge bekommen, aber gewiss nicht von Ferrier Travel. Stell deine Fotoserie vor, und sie wird berücksichtigt werden." Er sah sie derartig verächtlich an, dass sie am liebsten in den Boden versunken wäre.
Dann drehte er sich um und ging davon.
Was ist mit der Villa? wollte Rose ihm nachrufen, aber er hätte sowieso nicht zugehört, selbst wenn sie ihm gesagt hätte, sie würde verkaufen. Sie hätte gestern doch mit ihm zu Abend essen sollen. Nach einem angenehmen Mahl wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, Adam zu erzählen, dass sie die Besitzerin des Hauses war, und es ihm zum Kauf anzubieten.
Rose ging am
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