Küsse und andere Katastrophen
lächelte. Wenn diese Freundschaften hielten, dann würde es ihr reichen.
Es musste einfach reichen.
9. KAPITEL
Im Haus suchte Mac nach einer Beschäftigung. Irgendwie musste er sich von Taylor ablenken. Diese unglaublich erotische Blondine hätte er niemals wieder anfassen dürfen. Dann entdeckte er die groben Holzklötze, die von den Arbeiten an den Türrahmen übrig geblieben waren. Er hatte darum gebeten, dass diese Klötze aufgestapelt wurden, aber natürlich hatte es niemand getan. Na schön, er konnte die Ablenkung gebrauchen.
Als er zur Hälfte fertig war, war er außer Atem, aber in Gedanken war er immer noch bei Taylor, die ihn um den Verstand brachte.
Die Frauen lachten. Mac hörte Taylors Lachen heraus, aber er weigerte sich, nach draußen zu sehen. Fast hatte er den Eindruck, ihren Duft riechen zu können. Noch schneller stapelte er die Holzklötze auf, aber das half auch nichts. Der sinnliche Duft erinnerte ihn an heiße Sommernächte und Tänze im Mondlicht. Nackt mit Taylor zu tanzen und sie zu küssen …
In Gedanken ging er zu dicht an dem Stapel vorbei und stieß sich das Schienbein. Ein paar Momente verbrachte er damit, fluchend herumzuhüpfen. Dann machte er sich wütend über den Rest der Holzklötze her. Das verschwitzte T-Shirt zog er aus. Heute war es wirklich unerträglich heiß.
Er sammelte die herumliegenden Pläne und Skizzen ein und rollte sie auf. Plötzlich hörte er einen schrillen Schrei. Achtlos ließ er die Pläne fallen und rannte zum Fenster. Draußen auf dem Rasen, wo er eben noch mit Taylor gelegen hatte, standen die drei Frauen.
Zwei von ihnen schrien entsetzt, obwohl nichts zu sehen war, was sie hätte so erschrecken können. Abgesehen von der dritten Frau, Taylor Wellington. Diese Frau, die auch für Macs Herz und Seele eine echte Gefahr darstellte, bedrohte die beiden anderen im Moment mit dem Gartenschlauch und grinste triumphierend.
Mac war überzeugt, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie aussah. Ihr Haar war zerzaust, die Haut glühte, und ihr Lächeln gab ihm den Rest. Sie war nass, ihre Augen funkelten übermütig, und auf Mac wirkte sie so sexy wie sonst nichts auf der Welt.
Sie richtete den Wasserstrahl auf Suzanne und Nicole.
Innerhalb von wenigen Sekunden waren die beiden klitschnass, und dann kämpften die drei so wild, wie Mac es bisher nur im Fernsehen beim Frauencatchen gesehen hatte.
Ich bin nur ein schwacher Mann, gestand er sich ein und hing wie gebannt am Fenster. Nicole entwand Taylor den Schlauch, und Mac hob interessiert die Augenbrauen. Suzanne fiel aufschreiend auf den Po, und Mac konnte den Schmerz fast fühlen. Mit lautem Kriegsschrei sprang sie wieder auf, und er musste lachen.
Dann rang Nicole Taylor und Suzanne gleichzeitig nieder, und die drei rollten sich im Gras.
Macs Nase klebte an der Scheibe, und es war ihm ein bisschen unangenehm, wie sehr ihn dieser Anblick erregte.
Dann lachte Taylor über etwas, das Nicole gesagt hatte, und sie sah so glücklich aus, dass Macs Magen sich zusammenkrampfte. Die Kleider klebten ihr am Leib, trotzdem war sie unbeschwert und strahlte pure Lebensfreude aus.
Nichts an ihr erinnerte ihn mehr an die kühle Frau, als die er sie kennengelernt hatte. Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn Taylor noch genauso wie damals wäre, denn dann wäre er nicht so fasziniert von ihr wie jetzt.
Als könnte sie seine widersprüchlichen Gedanken lesen, wandte sie in diesem Moment den Kopf, und ihre Blicke trafen sich.
Mac hielt den Atem an.
Erst nach langer Zeit wandte sie sich wieder ab, und Mac konnte Luft holen.
Nein, sagte er sich, ich brauche niemanden. Niemals wieder.
Die nächste Woche verbrachte Mac mit den Holzarbeiten. Das war normalerweise seine liebste Beschäftigung, und er hoffte, sich damit von den Gedanken an Taylor ablenken zu können. Er wollte nicht mehr daran denken, wie sie sich in seinen Armen anfühlte oder wie ihre Lippen schmeckten.
Doch es half nichts. Jeden Abend saß er am Küchentisch und vermied den Blick auf den Stapel von Rechnungen. Dann machte er Pläne für die Renovierung seines eigenen Häuschens und hoffte, dass er wenigstens mit einem der Projekte, die der Stadtrat zu vergeben hatte, betraut wurde. Dadurch würde er diese Rechnungen bezahlen können.
Am Ende der nächsten Woche hatte er immer noch keine Entscheidung aus dem Rathaus bekommen, und er wurde nervös. Am Freitag ging er früh zur Arbeit. Körperliche Anstrengung ließ ihn normalerweise immer seine Sorgen
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