Küsse und andere Katastrophen
langen, schlanken Körper. Die Kleidung klebte ihm an den muskulösen Gliedmaßen. Wie stark er ist!, dachte Taylor. Doch seine Stärke war nicht nur körperlicher Natur. Sie wusste, dass er auch einen sehr starken Charakter besaß.
Mac sah sie lächelnd an und zupfte ihr einen Grashalm aus dem Haar. “Erinnerst du dich an den Abend im Rathaus?”
Wie sollte sie den jemals vergessen? “Ja.”
“Und an den Kuss?”
An jeden Moment davon, dachte sie, sagte es aber nicht.
“Das dachte ich mir.” Ihr Schweigen war ihm Antwort genug. “An diesem Abend sind wir beide auseinandergegangen und haben uns geschworen, dass es zwischen uns nicht zu mehr kommen darf.”
“Ich weiß.” Da lag er so dicht neben ihr und war ihr dennoch so fern. Taylor musste ihn einfach berühren. Sanft strich sie ihm über die Schulter und den Arm.
Sein Blick bekam wieder einen verlangenden Ausdruck. “Wir haben beschlossen, dass die Sache zwischen uns damit abgeschlossen ist, stimmt’s? Hat sich für dich daran etwas geändert?”
Gute Frage. Taylor spürte, dass seine Muskeln sich unter ihrer Berührung zusammenzogen. “Ja. Jetzt möchte ich mehr über dich erfahren, Mac.”
“Wieso?”
Ein Blick in sein Gesicht reichte ihr. Offenbar fühlte er sich nicht so sehr zu ihr hingezogen, um sich ihr öffnen zu wollen. Verlegen versuchte sie, ihm ihre Hand zu entziehen. “Ich weiß, für dich hat sich nichts verändert.” Sie wandte den Kopf ab.
“Warte doch.”
“Nein, du musst mir nicht erklären, wieso du mich nicht willst.”
Er seufzte. “Könntest du mich bitte ansehen?”
Flüchtig schaute sie ihm in die Augen.
“Nein, du musst mich schon richtig ansehen.” Seine Stimme klang gepresst.
Taylor begriff nicht, was er von ihr wollte. Ihr Blick glitt an seinem Körper entlang. Über die Brust, den flachen Bauch und bis zu … “Oh”, stieß sie leise aus. Ihr Mund wurde trocken, und gleichzeitig wurde ihr heiß zwischen den Schenkeln.
“Ich will dich mehr als meinen nächsten Atemzug”, versicherte Mac ihr, und seine Stimme klang gequält. “Doch mehr als Sex kann ich dir nicht geben.”
“Wegen deiner Exfrau?” Taylor hasste es, so verunsichert zu sein, dass sie nachfragen musste.
“Ja”, erwiderte er knapp.
Auch wenn es ihr schwerfiel, schaffte Taylor es, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie das traf. Sie wusste nur zu gut, wie es war, wirklich zu lieben. Und wie schwer es war, wieder zu lieben, wenn man eine große Liebe verloren hatte. Dass die Menschen sich dagegen wehrten, konnte sie gut verstehen.
Vor fünf Sekunden hätte sie selbst sich auch noch zu den Menschen gezählt, die einen neuen Versuch nicht wagen wollten. Sie würde Jeff niemals vergessen, aber sie war es leid, immer einsam zu sein und nur flüchtigen oberflächlichen Sex zu erleben. Sosehr es sie auch erschreckte, sie sehnte sich nach mehr. “Sie … hat dich verlassen?”
“Ja.”
Taylors Herz verkrampfte sich. “Und du hast dich nie davon erholt.”
Eine Weile dachte er darüber nach. “Nein, das habe ich nicht”, sagte er dann, und Taylors Herz schien zu zerbrechen, denn sie verstand ihn nur zu gut.
“Wie lange ist das her?”
Seufzend hob er die Schultern. “Vier Jahre.”
“Und was fühlst du für sie?”
“Taylor.” Mac rieb sich die Augen. “Können wir vielleicht über etwas anders reden?”
“Zum Beispiel?”
“Über Jeff.” Als sie erschrocken Luft holte, blickte er sie zärtlich an. “Deine Schwester hat seinen Namen erwähnt. Und dass er die Liebe deines Lebens gewesen sei.” Mit einem Finger fuhr er ihr über die Wange.
“Das stimmt.”
“Was ist passiert?”
“Wir hatten geplant zu heiraten, doch kurz vor der Hochzeit kam er bei einem Autounfall ums Leben.”
Mac strich ihr durchs Haar. “Das tut mir leid.”
Bedauerte er, dass sie durch seine Frage an die überwältigenden Gefühle erinnert wurde, die sie damals empfunden hatte? “Wohin soll das Ganze führen, Mac?” Taylor stützte sich mit einer Hand auf seine Brust. “Das muss ich wissen.”
“Es führt dazu, dass wir vor unerfülltem Verlangen brennen.”
Taylor spreizte die Finger, um so viel wie möglich von seinem Körper zu berühren. “Dann werden wir nicht …” Sie ließ ihre Hand von seinem Bauch tiefer gleiten, doch er hielt ihre Hand fest.
Gequält stöhnte er auf. “Willst du mich umbringen?”
“Ich versuche nur, mich besser zu fühlen.”
Mac führte ihre Hand zu seinem Mund. “Ich würde mich
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