Küsse und andere Katastrophen
genau. “Und das hier ist Suzanne.”
Auch ihr reichte Mac die Hand und wirkte völlig gelassen, obwohl ihm noch das Wasser aus den Haaren übers Gesicht lief.
“Ich, äh …” Taylor blickte zu Mac und war zum ersten Mal in ihrem Leben sprachlos. “Wir wollten gerade …”
“Ich glaube, wir können uns schon denken, was ihr gerade wolltet.” Nicole schaffte es, ein ernstes Gesicht machen.
Suzanne schaffte das nicht. Sie lächelte wissend. “Ihr habt Spaß gehabt. Auf dem Rasen mit dem Schlauch. Und das trotz deiner schönen Kleider. Sogar den Hut hast du zerquetscht. Ach, Taylor”, lachend klatschte sie in die Hände, “das ist ja wunderbar!”
Taylor fuhr sich übers Haar.
“Du vermutest ganz richtig”, sagte Nicole zu ihrer Freundin. “Du siehst grässlich aus. Die Haare, das Make-up, die Kleider, alles.”
Mac lächelte und blickte anerkennend zu Taylors Freundinnen. “Sie sieht klasse aus, wenn sie so zugerichtet ist, oder?”
Nicole warf ihm einen Seitenblick zu. “Gefällt sie Ihnen so?”
Eindringlich blickte er Taylor in die Augen. “Am allerbesten.”
Nicole wechselte einen vielsagenden Blick mit Taylor, die schnell wegsah. Doch Mac merkte bestimmt, dass sie errötete.
“Du hast es geschafft, Taylor”, stellte Nicole fest. “Du hast den passenden Mann für dich gefunden. Kein Maßanzug, keine gepflegte Frisur, kein vornehmes Gerede. Ja, er gefällt mir.”
Taylor knirschte fast mit den Zähnen, als Mac selbstgefällig lächelte. “Ihr klingt so, als wollte ich mir ein neues Auto zulegen.”
“Männer sind aber sinnlicher als Autos”, flüsterte Suzanne und unterdrückte ein Lachen, als Taylor sie wütend ansah. “Tut mir leid.”
“Er ist mein Bauunternehmer”, stellte Taylor klar und hob ihren ruinierten Strohhut auf. “Und er hat mir meinen Lieblingshut ruiniert.”
“Stimmt.” Fragend hob Nicole eine Augenbraue. “Was habt ihr zwei da eigentlich gemacht? Gearbeitet?”
Mac musste lachen und tat schnell so, als müsste er husten, als Taylor zu ihm herumfuhr. “Ich gehe lieber ins Haus an die Arbeit.”
“Eine gute Idee.” Taylor wartete, bis er verschwunden war. Ihr war klar, dass Suzanne und Nicole auf seinen sexy Po starrten.
“Oh, Baby”, stieß Suzanne aus. “Du hast deinen Traumtyp gefunden.”
“Er ist schon recht ansehnlich.” Nicole wirkte sehr zufrieden. “Das hat ja nicht lange gedauert, bis du als Letzte von uns dreien deinen Schwur aufgibst, für immer Single zu bleiben.”
“Dieser Schwur gilt für mich noch!”
“Du hast dich ja um ihn gewickelt wie Frischhaltefolie”, wandte Suzanne ein.
“Und deine Lippen haben an seinen geklebt wie mit Sekundenkleber”, fügte Nicole lächelnd hinzu. “Küsst er so gut, wie er aussieht?”
Taylor fluchte laut, und ihre Freundinnen lachten auf. “Wir sind kein Paar.” Auf keinen Fall wollte sie zugeben, dass sie sich genau das gewünscht hatte. Schließlich hatte Mac es abgelehnt. “Er ist nur wegen der Arbeit hier. Mehr nicht.”
“Und diese Küsse sind was? Erholung von der Arbeit? Ein kleiner Bonus von dir?”, hakte Nicole nach.
“Habt ihr kein eigenes Leben, um das ihr euch kümmern müsst?”
“Du hast dich doch täglich in mein Leben eingemischt, als ich hier noch wohnte”, beschwerte Nicole sich. “Und als ich mich in Ty verliebt habe und es nicht zugeben wollte, da hast du mich nur ausgelacht.”
“Ich bin nicht in Mac verliebt”, protestierte Taylor. Doch ihr Herz zog sich zusammen. “Ganz bestimmt nicht.”
“Ach, Liebes.” Suzanne klang jetzt sehr ernst. “Man braucht dich doch nur anzusehen, weißt du das nicht?”
“Mac und ich kennen uns doch kaum.”
“Dann ist es wirklich ernst.” Auch Nicole klang jetzt überhaupt nicht mehr spöttisch. “Es kommt wie ein Wirbelsturm über dich, und du kannst dich nicht dagegen wehren.”
Das wusste Taylor bereits. Sie hatte schon geliebt, und es war wunderschön gewesen. Und unendlich schmerzvoll.
Dennoch war sie jetzt bereit, es wieder zu versuchen. Aber Mac wollte es nicht, und sie wollte nicht mit den Erinnerungen an seine Exfrau in Konkurrenz treten. “Ihr zwei täuscht euch hier gewaltig.”
Sie musste sich um anderes kümmern. Zum Beispiel brauchte sie Geld für die nächsten Renovierungsarbeiten. “Also”, sagte sie mit gekünstelter Freude. “Wer kommt mit zu meinem Lager, um zu entscheiden, von welcher Antiquität ich mich diesen Monat trenne?”
Ihre Freundinnen stöhnten gequält auf, und Taylor
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