Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
Vom Netzwerk:
Ausgeschlossen.
    Einer der Köche prostete ihnen mit einem Schnapsglas in der Hand zu, worauf Georgia sich schnell umdrehte, aber nicht schnell genug. »Chef! Chef!«, brüllte er. »Komm, trink einen mit uns!« Die anderen folgten seinem Beispiel und winkten sie ebenfalls zu sich herüber.
    Georgia winkte über Glenns Schulter zurück, lächelte unverbindlich und tat so, als hätte sie nicht verstanden. Glücklicherweise kam sie damit durch, und die anderen kippten ihre Drinks ohne sie.
    »Du hast ja Recht«, meinte Glenn kurz darauf. Seine Miene hatte sich entspannt, doch seine Stimme klang immer noch
etwas gereizt. »Das war dumm von mir. Keine Ahnung, was da in mich gefahren ist.«
    »Ist alles okay mit dir?« Georgia streckte die Hand aus und strich ihm über die Wange.
    »Alles bestens. Aber ich muss mal schnell für kleine Jungs. Bin gleich wieder zurück.« Er drückte ihre Hand und verschwand in der Menge. Der Glenn, der wusste, dass es wichtig war aufzukreuzen, wenn sie ihn darum bat, der sie geküsst hatte, als meinte er es ernst, war plötzlich verschwunden.
    Georgia mogelte sich an ihren Köchen vorbei, die einander schon wieder mit vollen Gläsern zuprosteten, und schaute sich nach Clem um. Obwohl die Beleuchtung ziemlich schummrig war, stach ihr rotblonder Haarschopf aus der Menge heraus.
    »Glaubst du, dieser Barkeeper ist imstande, einen guten Mint Julep zu mixen?«, fragte Clem, die gerade die Getränkekarte studierte, ihre Freundin. »Gleich beginnt das Derby, und ich versuche mich einzustimmen.« Als waschechtes Kentucky-Girl hielt Clem das Derby nicht nur für die zwei spannendsten Minuten des Galopprennsports, sondern des Lebens.
    »Bestell lieber einen Hendrick’s mit Tonic wie jeder normale Mensch. Oder halte dich an die Blubberbrause.« Georgia deutete auf eine Flasche Mumm im Eiskübel auf dem Tresen, eine von vielen, die dank Marcos grenzenloser Großzügigkeit inzwischen auf etlichen Tischen des Clubs standen. Mit der Wandverkleidung aus billigem Resopal, das als Echtholz herhalten sollte, und den niedrigen schwarzen Ledersofas wirkte das Rumpus wie eine vergammelte Version des Partykellers ihrer Eltern in den achtziger Jahren.
    »Du, stell dir vor, ich glaube, ich habe unser Kleid gefunden. « Clem und Lo waren Georgias Brautjungfern und suchten schon seit Wochen nach passenden Kleidern.

    »Macht es dir was aus, im Moment nicht über Hochzeiten zu reden? Zumindest nicht über meine?« Georgia schenkte zwei Gläser Champagner ein und reichte eines davon Clem. »Zum Wohl.«
    »Du bist die Braut. Ganz wie du wünschst.« Clem trank einen Schluck. »Stimmt was nicht, Georgia? Ich dachte, es gäbe was zu feiern?«
    »Glenn hätte sich um ein Haar mit dem Türsteher geprügelt. «
    » Dein Glenn?«
    Georgia nickte.
    »Ups.«
    Georgia erzählte ihr die ganze Geschichte, angefangen von Mercedes Santes Besuch bis zu der Szene draußen vor der Tür des Rumpus, wo Glenn drauf und dran gewesen war, dem Türsteher die Faust in den dicken Wabbelbauch zu rammen. Als sie am Ende angekommen war, hatte Clem ihr zweites Glas Champagner zur Hälfte geleert und die Band verbeugte sich gerade. Lo war als Nächste dran. Georgia flitzte schnell auf die Toilette, um rechtzeitig zurück zu sein und mit Clem einen Platz ganz vorne an der Bühne und möglichst in der Mitte zu ergattern. Da Lo nicht gerade vor Selbstvertrauen übersprudelte, brauchte sie jegliche Unterstützung, die sie kriegen konnte.
    Vor der einzigen Toilette, die von Männlein und Weiblein gemeinsam benutzt wurde, hatte sich eine kurze Schlange gebildet. Georgia nahm ihren Platz als Letzte in der Reihe ein, von wo aus sie einen guten Blick auf die Bar hatte. Dort entdeckte sie Ricky, Bernard und ein paar Kellner, aber keinen Glenn. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging endlich die Toilettentür auf, und Marco kam herausgestolpert. Georgia überlegte kurz, ob sie schnell abtauchen sollte, damit er sie
nicht sah, aber nach all der Aufregung und dem vielen Champagner musste sie jetzt wirklich dringend.
    »Hi, Starköchin.« Marco warf ihr ein verzerrtes Lächeln zu, wobei seine Augenlider sich schlossen. Erst nachdem er den Kopf kurz in den Nacken geworfen hatte, gingen sie schwerfällig wieder auf.
    »Hi, Boss.«
    »Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, dir zu gratulieren. «
    »Doch, bist du. Du hast mir sogar ein Glas Cristal eingeschenkt, schon vergessen? Kurz bevor du mir dann meinen Bräutigam entführt hast.«
    »Ah, ja, stimmt«, murmelte

Weitere Kostenlose Bücher