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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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die sie dem Marco zuerkennen würde. Die Kellner waren instruiert worden, ihre Espressotasse erst dann abzuräumen, nachdem sich der Manager vergewissert hatte, ob sie leer oder halbvoll war, ob eine oder eine halbe Gabel verbucht werden konnte. Drei Gabeln waren mehr als irgendjemand erhofft hatte, Georgia eingeschlossen, die ihr eigenes Restaurant praktisch schon vor sich sah. Selbst Marco hatte immer behauptet, mit zweien vollauf zufrieden zu sein.
    »Die Dame muss ein Holzbein haben und ein uferloses Spesenkonto. Sie und ihre vier Freunde haben zum Auftakt an der Bar ein paar Cocktails getrunken, zur Vorspeise eine Flasche Dom Pérignon, anschließend einen Ribolla Gialla und zwei Flaschen Barolo.« Bernard kicherte. »Tja, mir soll’s recht sein.« Er schaute sich um, und sein Blick blieb an Georgia hängen.
    Die Schwingtür ging auf, und einer der Kellner schob einen Servierwagen mit gefüllten Champagnerflöten in die Küche. Der gemütliche Teil des Abends war offiziell eingeläutet.

    »Ein Hoch auf euch alle und die perfekte Arbeit, die ihr geleistet habt. Im Namen von unserem Boss Marco und meiner Wenigkeit, ihr wart alle großartig. Und du, Georgia, ganz besonders.« Er nahm sich ein Glas und hob es in ihre Richtung.
    Georgia lächelte und spürte, dass sie rot wurde.
    Ricky reichte ihr ein Glas Champagner. »Gute Neuigkeiten, Chef.«
    »Drei Gabeln sind besser als gute Neuigkeiten, Rick. Das ist …«
    »Nein, ich meine, Glenn ist hier. Draußen im Lokal.«
    »Echt? Er ist da?« Sie trank einen Schluck Champagner und lief nach draußen, um ihren Verlobten zu begrüßen. So beschwingt hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt.
     
    »Da ist sie«, verkündete Glenn mit lauter Stimme, einem breiten Lächeln im Gesicht und die blauen Augen auf Georgia gerichtet. »Meine liebste Drei-Gabel-Küchenchefin.« Er stand mit einem Drink in der Hand an der Bar, umgeben wie üblich von ein paar Leuten. Glenn war nicht der Typ, der auf einer Cocktailparty alleine in der Ecke stand.
    »Ich freue mich so, dass du hier bist.« Georgia streckte den Arm aus und schob ihm eine Strähne hinter die Ohren. Sie liebte sein Haar. Schwarz, glatt, glänzend, nicht der kleinste Ansatze einer Krause, ganz anders als ihres.
    »Ich mich auch«, sagte er. »Drei Gabeln? Das ist unglaublich, Georgia!«
    »Ja, absolut. Hättest du das gedacht?«
    »Aber natürlich.« Er stellte sein leeres Glas auf die Bar, zog sie an sich und gab ihr einen langen, zärtlichen Kuss auf den Mund. Und kaum hatte dieser Kuss ein Ende gefunden, zog er sie noch enger an seine Brust und küsste sie noch einmal.

    »Wow«, hauchte sie etwas atemlos. »Ich sollte jeden Tag mit drei Gabeln ausgezeichnet werden.« Sie schaute sich kurz um, ob jemand die innige Knutscherei bemerkt hatte, aber ihre Arbeitskollegen waren alle vollauf damit beschäftigt, sich in ihrem Ruhm zu sonnen und den großzügig fließenden Champagner zu genießen.
    »Ja, das solltest du«, grinste Glenn. »Noch ein Glas Champagner? «
    »Hat jemand was von Champagner gesagt?« Marco kam mit einer Flasche Cristal herbeigeeilt und füllte die Gläser auf.
    »Wir haben es also in deinen Cristal-Club geschafft«, sagte Georgia zu Marco und hob ihr Glas. »Ich fühle mich geehrt. «
    In Marcos Champagner-Hierarchie tranken er und seine erlauchten Freunde Cristal, die Köche und Kellner Veuve Clicquot, und die Spüler und Küchenhilfen Prosecco.
    »Da bist du doch schon längst dabei, Georgia, das weißt du doch.« Er wandte sich Glenn zu. »Und, was macht die Kunst?« Seine Hand schnellte vor zu einer High-Five-Händedruck-Kombination, der universelle Gruß der Kosmopoliten um die Dreißig.
    »Alles bestens, Mann. Und bei dir?« Obwohl er immer noch beteuerte, Marco zu hassen, weil er die Frechheit besessen hatte, mit Georgia zu schlafen, verhielt Glenn sich ihm gegenüber recht herzlich, fast schon kumpelhaft. Ein wenig kühle Distanz hätte Georgia besser gefallen.
    »Was für eine Frage! Hast du gehört, dass uns deine Verlobte drei Gabeln beschert hat?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte er und seine Hand ruhte auf Georgias Hüfte.
    »Und, was steht an? Wir müssen diese Gabeln gebührend
feiern.« Marco schaute sich kurz im Lokal um. »Wir alle. Gemeinsam.«
    »Eigentlich wollten wir ja ins Rumpus«, warf Georgia ein. »Eine kleine Musikkneipe an der Rivington. Meine beste Freundin spielt heute Abend dort, und wir haben versprochen, dass wir vorbeikommen, deshalb …«
    »Cool«, fiel ihr

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