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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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richtige Ort für Marco und seine Meute, die aus den Taxis purzelten und sich dann um den Türsteher scharten, der lässig auf einem
Barhocker vor der Tür des Rumpus’ hockte. In der einen Hand hielt er eine Rolle Geldscheine, in der anderen eine Taschenlampe, und er machte sich nicht die Mühe aufzublicken, als die Gruppe sich vor ihm aufbaute. Georgia hatte auf der Fahrt durch die Stadt zwischen Ricky und Bernard eingeklemmt auf dem Rücksitz gesessen und stieg jetzt hinter Ricky aus dem Taxi. Glenn, der darauf bestanden hatte, vorne zu sitzen, bezahlte den Fahrer.
    Jedes Mal, wenn der Türsteher einen Stammgast einließ, ergoss sich ein Schwall lärmender Musik auf die Straße. Georgia bekam eine SMS von Clem, ihrer anderen besten Freundin, die schon im Rumpus saß und auf sie wartete.
    »Fertig?«, fragte Glenn, als das Taxi mit neuen Fahrgästen auf dem Rücksitz davonpreschte. Seit er mit Marco aus dessen Büro gekommen war, hatte er kaum ein Wort mit Georgia gewechselt und während der Taxifahrt unaufhörlich E-Mails in sein Blackberry getippt, so dass sie sich fragte, was in der Kanzlei so Wichtiges vorgefallen war, das nicht bis morgen warten konnte.
    Sie nickte. »Ja. Ist alles okay bei dir? Du scheinst ein bisschen nervös zu sein.«
    »Nein, überhaupt nicht.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Komm, gehen wir rein.«
    Glenn zupfte eine Zehndollarnote aus seiner Geldklammer und drückte sie dem Türsteher in die Hand. »Für uns beide«, sagte er und ging weiter.
    »Ausweis!«, verlangte der Türsteher. Er hatte kleine Knopfaugen, feiste Lippen und trug eine wattierte Fliegerjacke, in der er noch stämmiger aussah, als er war. Er stellte seinen Fuß vor die Tür, gerade als Glenn zur Klinke greifen wollte.
    »Ich bin vierunddreißig, Mann. Mach keinen Stress.«

    »Ausweis!«, wiederholte er und leuchtete Glenn mit der Taschenlampe ins Gesicht.
    »Himmel noch mal.« Glenn zog die Brieftasche aus der Jacke, drehte Georgia den Rücken zu und blätterte durch die Kreditkarten. »Hier.«
    Der Türsteher nahm den Führerschein und beäugte ihn eine Weile mit großem Interesse. »Was bist du für ein Sternzeichen? «
    »Willst du mich verarschen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Zwilling, wenn du es unbedingt wissen musst. Und jetzt hör verdammt noch mal auf, mir ins Gesicht zu leuchten, und lass uns endlich rein!« Er hob die Hände, und einen Moment lang dachte Georgia, er wollte den Kerl zur Seite schubsen.
    Der Türsteher ließ den Ausweis fallen. »Upps!«
    Glenn starrte erst ihn an, dann seinen Ausweis und wieder den Türsteher, die rechte Hand zur Faust geballt. Um Schlimmeres zu verhindern, packte Georgia Glenns Arm und bückte sich, um seinen Ausweis aufzuheben.
    »Hier«, sagte sie und gab ihn Glenn zurück. »Und das ist mein Ausweis.« Sie hielt ihn dem Türsteher hin.
    Der ließ Glenn nicht aus den Augen. »Hab einen schönen Abend, Schätzchen«, sagte er, ohne einen Blick auf ihr Geburtsdatum zu werfen.
    Georgia schob Glenn durch die Tür und hinein in die Bar und blieb erst stehen, als sie sich hinter einem Grüppchen ihrer Küchenbrigade in Sicherheit wusste.
    »Was zum Teufel sollte das denn werden? Du warst drauf und dran, dem Kerl einen rechten Haken zu verpassen!« Die Musik war so laut, dass sie schreien musste, aber wütend, wie sie war, hätte sie sowieso gebrüllt.

    »Der Typ ist ein Idiot«, brüllte Glenn zurück.
    »Er ist ein Rausschmeißer, Glenn. Natürlich ist er einfach gestrickt. Seit wann prügelst du dich mit Türstehern?«
    In den sieben Jahren, seit sie ein Paar waren, hatte sie Glenn nicht einmal seinen Ellbogen im U-Bahn-Gedränge einsetzen sehen. Und mittlerweile war er ein erfolgreicher vierunddreißigjähriger Anwalt, der bald heiraten würde, und es war sicher nicht der geeignete Zeitpunkt, sich plötzlich mit Gewalt durchs Leben zu schlagen.
    »Er hat doch mit dem Scheiß angefangen, nicht ich«, verteidigte sich Glenn. »Hast du gesehen, wie …«
    »Es ist doch völlig egal, wer was angefangen hat, Glenn. Es war einfach idiotisch. Und seit wann kümmert es dich überhaupt, wenn dich jemand dumm anmacht?« Sie sah ihn eindringlich an. »Du hättest verletzt werden können.«
    Er verdrehte genervt die Augen.
    »Oder verklagt.«
    Das saß. Für den zukünftigen Partner von Standish wäre es absolut unverzeihlich, sich auf so etwas Proletenhaftes einzulassen. Eine heimliche Affäre würde man ihm vielleicht nachsehen. Aber eine Kneipenschlägerei?

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