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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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Modelflugzeug baut, einen französischen Zopf flicht und so weiter.«
    »Ah, die.« Er hatte begriffen. »Dritter Stock, hinten.«
    »Danke.« Sie wirbelte herum und rannte, vom Koffein auf Touren gebracht, die Rolltreppe hoch. Ihr erster Kaffee seit Monaten, besser gesagt, ihre ersten drei Kaffees seit Monaten, hatten sie aufgeputscht. Sie war so darauf fixiert, sich eine neu überarbeitete und erweiterte Ausgabe von Businessplan für Dummies zu sichern, dass sie beinahe überhört hätte, wie jemand ihren Namen rief.
    »Georgia!«, rief dieselbe Männerstimme noch einmal.
    Sie packte den Handlauf und drehte sich so vorsichtig um, als fürchtete sie umzufallen. Auf der anderen Rolltreppe, die nach unten führte, entdeckte sie Bernard, einen roten Schal um den Hals gewickelt und einen Stapel Bücher unter dem Arm.
    »Warte oben auf mich«, rief er ihr nach, am Ende seiner Rolltreppe angelangt. »Ich muss die hier nur schnell bezahlen.«
    Sie formte mit den Lippen ein stummes »Okay« und lächelte.
    Seit ihrer Rückkehr nach New York hatte sie es erfolgreich
vermieden, irgendjemandem aus ihrer Marco-Zeit über den Weg zu laufen, indem sie sich mehr oder weniger auf der absolut uncoolen Meile zwischen dem Tuscan Oven und ihrer Wohnung bewegte. Die Vorstellung, Marco zu begegnen, war für sie genauso beängstigend, wie zufällig mit dem frisch verlobten Glenn zusammenzutreffen. Solange sie nur den Job im Tuscan Oven vorweisen konnte, hätte sie es nicht ertragen, dem einen oder dem anderen gegenüberzustehen. Aber eine Begegnung mit Bernard würde sie aushalten. Auf einem der Tische war der neueste Roman von Michael Cunningham ausgelegt. Sie nahm sich ein Exemplar und blätterte es durch, ohne auch nur einen einzigen Buchstaben zu registrieren.
    »Georgia.« Bernard tippte ihr an die Schulter.
    »Hi, Bernard. Wie geht es dir?« Trotz des Lächelns klang ihre Stimme etwas angespannt. Nach Ricky war er der Beste der Marco-Besatzung, aber trotzdem war er derjenige gewesen, der sie bei Räucherlachs und Unmengen von Champagner gefeuert hatte.
    »Seit wann bist du zurück?«
    »Seit ein paar Monaten.« Er sah anders aus. Jünger. »Was ist mit deiner Brille passiert?«
    »Wie? Ach, ich trage jetzt Kontaktlinsen.«
    »Du siehst gut aus.« Georgia schwieg einen Moment, dann platzte sie heraus: »Ich arbeite im Tuscan Oven. Nur dass du es weißt.«
    »Hab ich gehört. Und, wie gefällt es dir?«
    »Ach, gar nicht so übel. Ich komme abends zeitig raus. Und es ist nahe am Rockefeller Center, da sehe ich immer den Baum.« Wieder machte sie eine Pause. »Aber manchmal nervt das ganz schön.«
    »Kann ich mir vorstellen«, meinte Bernard. »Aber immerhin hast du einen Job.«

    »Das ist wahr. Und, was ist mit dir?«
    »Mit mir? Ach, es geht so. Du hast sicher gehört, dass das Marco zugemacht hat. Mitten im Sommer. Die Umsätze sind nach der …« Er räusperte sich und betrachtete eingehend die Auslage.
    »Schon okay, Bernard. Du kannst es ruhig aussprechen. Die Kritik. Die Umsätze sind in den Keller gerutscht. Ich habe fluchtartig das Land verlassen. Alles wegen dieser Kritik.«
    »Das hättest du nicht tun müssen.«
    »Ich weiß. Ich hätte als Chef de Partie in dieser Bude von deinem Bekannten an der Upper West Side arbeiten können. Oder nach Boston gehen und für Pierre du Mont kochen. So viele Optionen, so wenig Zeit.« Sie lächelte zum Zeichen, dass das Thema für sie abgehakt war.
    »Erzähl, wie war Italien?« Seine Stimme klang jetzt einen Tick munterer. »Und die berühmte Claudia Cavalli?«
    »Italien und Claudia waren einfach spitze. Wirklich großartig. Ich habe eine Menge gelernt. Ja, das war eine ganz, ganz tolle Erfahrung.«
    »Das freut mich für dich.«
    »Danke.« Keiner sprach weiter. »Und?«, brach Georgia das Schweigen. »Was treibt dich um Mitternacht zu Barnes and Nobel?«
    »Dies und jenes. Ich hatte eben erst Feierabend und dachte mir, ich könnte vielleicht anfangen, meine Geschenkliste abzuarbeiten. « Er hielt seine Einkaufstüte hoch.
    »Du arbeitest hier in der Nähe? Wo denn?«
    »In dieser Bude von meinem Bekannten an der Upper East Side«, erwiderte er. »Ich manage sie.«
    »Oh.« Georgia spürte, dass sie rot wurde. »So habe ich das nicht gemeint. Ich bin sicher, das ist ein tolles Lokal. Weißt du, ich meinte nur, die Gegend ist vielleicht nicht genau die,
von der man als Küchenchefin träumt. Aber dieses Restaurant ist bestimmt ganz anders. Habe ich Recht?«
    »Um ehrlich zu sein,

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