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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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Paars war. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, ganz sie selbst zu sein. Das Restaurant, ihr Restaurant, würde demnächst eröffnen.
    »Sag mir noch mal, was ich wissen muss«, flüsterte sie Clem zu.
    »Make-up-Mogulin. Ihr gehört Lime Cosmetics, dieses gigantomanische Unternehmen, das jede Kosmetikmarke aufgekauft hat, die du kennst. Wenn es ums Geschäft geht, ist sie ein wahrer Hai, Single, sehr witzig, und sie liebt gutes Essen. Ich habe ihr erzählt, dass ich eine Freundin habe, die dabei ist, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, und sie erklärte ganz spontan, dass sie schon immer in ein Restaurant investieren wolle.«
    »Aber es geht nicht darum, in ein Restaurant zu investieren, sondern in …«
    »In dich, ich weiß. Ich habe ihr den Deal erklärt. Und sie ist immer noch interessiert. Wer weiß, vielleicht lässt sie ja so viel springen, dass du den italienischen Paten vergessen kannst.«

    »Clem«, sagte eine singende Stimme mit einem freundlichen Südstaatenakzent. »Wie schön, Sie zu sehen. Ich hoffe, ich habe Sie beide nicht zu lange warten lassen.« Charlotte Troy, eine große Frau in den Vierzigern, durchquerte das Wohnzimmer. Ihre dunkelblonden Locken reichten ihr bis knapp zu den Schultern. Sie trug eine schmal geschnittene schwarze Hose, eine dazu passende Jacke und Brillantohrstecker. Ihre Lippen schimmerten in dem perfekten Rot, das nirgendwo zu finden war, ihre Haut war makellos, nicht eine einzige Sommersprosse befleckte ihren Alabasterteint. Kein Wunder, dass The Daily sie die Lipstick Queen nannte.
    Sie und Clem umarmten sich, dann streckte sie Georgia die Hand entgegen. »Ich bin Charlotte. Und Sie müssen Georgia sein. Clem hat mir so viel von Ihnen erzählt. Hat sie erwähnt, dass ich auch ein Georgia-Mädchen bin?«
    »Nein, hat sie nicht. Ich selbst bin noch nie dort gewesen, aber meine Eltern haben sich in Georgia kennengelernt und daher wohl beschlossen …«
    »Ihre Eltern haben sich auf einem Grateful-Dead-Konzert in Atlanta kennengelernt«, warf Clem ein. »Ist das nicht witzig?«
    Georgia lächelte durch zusammengebissene Zähne. Charlotte Troy sah eher so aus, als hätte sie auf Debütantinnenbällen getanzt und Regatten gesegelt. Geschichten von LSD-Trips auf Dead-Konzerten würden sie wohl kaum interessieren.
    »Tatsächlich?«, erwiderte Charlotte und zerlegte dabei das Wort in seine drei Silben. »Ich bin einen ganzen Sommer lang mit der Band von einem Konzert zum anderen getingelt, ob Sie es glauben oder nicht. Mein Freund und ich haben uns damals einen alten VW-Bus gekauft und sicher fünfundzwanzig Auftritte gesehen.« Sie hob die rechte Hand zu einem Peace-Zeichen.

    »Siehst du?«, sagte Clem zu Georgia. »Ich hab dir doch gesagt, dass sie cool ist.«
    »Also«, fuhr Charlotte fort. »Clem hat mir erzählt, dass Sie auf der Suche nach einer kleinen Finanzspritze für Ihr Restaurant sind. Verraten Sie mir doch mehr darüber.« Sie zog sich einen Stuhl neben die Couch und setzte sich. Petal sprang auf ihren Schoß. Offenbar liebte er sein Frauchen doch am allermeisten.
    »Zunächst einmal sollte ich klarstellen«, begann Georgia, »dass ich keine Beteiligung an dem Restaurant verkaufe. Mein Partner und ich haben bereits von einem einzelnen Investor einen Großteil der benötigten Summe zugesagt bekommen. Was wir jetzt noch brauchen, sind hunderttausend Dollar Eigenkapital. Daher bin ich auf der Suche nach einem Darlehen, das ich vollständig zurückerstatten werde, einschließlich der anfallenden Zinsen im letzten Quartal des zweiten Jahres.«
    Clem hatte Georgias und Bernards Rede sicher schon ein Dutzend Mal gehört, doch nie hatte dabei Georgia auch nur ein Wort über das Finanzielle geäußert. Bernards Part waren die Finanzen, Georgias Part war das Konzept. Clem räusperte sich und legte dabei den erhobenen Daumen an die Lippen.
    »Und wie viel von den hunderttausend Dollar haben Sie bereits akquiriert?«, erkundigte sich Charlotte.
    »Dreißig und ein paar Zerquetschte.«
    »Demnach brauchen Sie noch siebzig.«
    »Genau«, sagte Georgia. Bernard hatte zwar ein paar Eisen im Feuer, aber das war kein Grund, diese Gelegenheit hier nicht zu nutzen. »Ich habe eine Kopie unseres Businessplans mitgebracht, vielleicht möchten Sie ihn sich einmal durchlesen, wenn Sie Zeit haben. Aber jetzt mal ganz auf die Schnelle, damit Sie sehen, dass ich die Qualifikationen besitze,
ein Restaurant zu führen: Ich war Küchenchefin im Marco, ein recht bekanntes Lokal im Zentrum,

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