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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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mit einer großen Schüssel Popcorn zwischen sich auf dem Sofa. An diesem Abend jedoch war Popcorn nicht genug. Als es endlich klingelte, schnappte Georgia sich eine Zwanzig-Dollar-Note vom Esstisch und ging zur Tür.
    Mit der Familienpackung Eis in der Hand schlurfte sie in die Küche, öffnete den Backofen und nahm das zweite Blech mit Toll House Cookies heraus, die so knusprig aussahen wie auf der Packung abgebildet. Sally war ihr unauffällig gefolgt und fixierte sie mit einem hoffnungsvollen Blick.
    »Ich fürchte, meine Liebe, da hast du leider Pech. Schokolade ist absolut verboten. Du kennst die Regeln.« Sie hob den Deckel von der Packung Ben & Jerry Chubby Hubby und steckte ihren Löffel hinein. »Heaven«, trällerte sie in bester Fred-Astaire-Manier und ließ die kalte Köstlichkeit auf der Zunge zergehen. »I’m in heaven.« Sie hatte Glenn davon zu überzeugen versucht, Cheek to Cheek als ihr Hochzeitslied zu wählen, aber er hatte den Song als zu schmalzig abgelehnt. Seither hatten sie sich noch nicht auf ein Lied für ihren ersten Tanz einigen können.

    Nachdem sie fast den ganzen Inhalt der Eiscremepackung in eine Schüssel geleert hatte, stellte sie diese kurz in die Mikrowelle. Dann steckte sie ein paar Kekse in einen Plastikbeutel, zerdrückte sie mit einer Pfanne und mischte die Kekskrümel anschließend unter die inzwischen geschmeidige Eiscreme. Zum Schluss krönte sie das Ganze mit einer üppigen Portion Schokoladensirup. Für eine professionelle Küchenchefin war Georgias Geschmack, zumindest in Krisensituationen, sehr bodenständig.
    Als das Telefon klingelte, nahm Georgia wieder ab ohne nachzusehen, wer anrief. Sicher war es noch einmal Glenn.
    »Hi.«
    »Georgia. Ich versuche dich schon seit einer Woche zu erreichen. Hast du deine Mailbox nicht abgehört?« Es war ihre Mutter, Dorothy. Nachdem sie sich jahrelang auf zwei Anrufe im Monat beschränkt hatte, rief sie neuerdings zwei- bis dreimal die Woche an. Georgia machte den Verlobungsring an ihrem Finger für diese Telefonitis verantwortlich.
    »Oh, hi. Ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren.« Sie schob noch einen Löffel der köstlichen Eiscreme-Keks-Schokosoße-Kreation in den Mund. »Tut mir leid«, nuschelte sie mit vollem Mund.
    »Was isst du gerade?«
    »Chubby Hubby Eiscreme mit Chocolate Chip Cookies.«
    »Und das, obwohl du in Kürze heiraten wirst? Mal ganz abgesehen davon, dass unsere Familie zu Diabetes neigt?« Sie unterbrach sich kurz. »Obwohl wahrscheinlich niemand auf die Idee kommen würde, dass wir Probleme mit Zucker haben, schließlich stammt meine Mutter aus einer Bäckerfamilie.«
    Georgia war nicht gewillt, den Köder zu schlucken, zumal Dorothys Verhältnis zu Grammy alles andere als herzlich gewesen war. Und wenn sie ihr eigenes Verhältnis zu ihrer Mutter
betrachtete, wusste sie auch ziemlich genau warum – und das hatte nichts mit Grammy zu tun.
    »Willst du unbedingt krank werden, Georgia?«
    »Nein.« Sie schob sich noch einen Löffel in den Mund. »Nur fett.«
    Dorothy seufzte theatralisch. Georgias Auflehnung gegen das Schönheitsideal ihrer Mutter – mager bis knochendürr – war ein ständiger Streitpunkt zwischen ihnen, und das ging schon seit Georgias drittem Geburtstag so, als ihre Mutter verkündet hatte, dass Babyspeck nicht mehr niedlich sei.
    »Mom, erinnere dich bitte daran, dass ich Köchin von Beruf bin. Es ist praktisch geschäftsschädigend für mich, dürr zu sein. Und von Fettleibigkeit bin ich weit entfernt.«
    »Ich weiß, ich weiß. Wie auch immer, ich rufe an, um dich an morgen zu erinnern, und an die Hochzeitsvorbereitungen. Ich habe in letzter Zeit von keinerlei Fortschritten gehört.« Aus irgendeinem unerfindlichen Grund sorgte sich Dorothy um diesen einen Tag im Leben ihrer Tochter mehr, als sie sich in den vergangenen dreiunddreißig Jahren um sie gekümmert hatte.
    »Wir haben bereits das Lokal, den Caterer, den Floristen, die Band und den Friedensrichter organisiert. Viel mehr gibt es da nicht zu tun.«
    »Und die Einladungen?«
    »Nächste Woche ist der Probedruck fertig.«
    »Gut. Und, wie geht es Glenn?«
    »Glenn geht es prächtig«, antwortete Georgia. Nicht im Traum würde es ihr einfallen, Dorothy die Wahrheit zu sagen. »Woran wolltest du mich erinnern?«
    »Sag ihm, dass wir uns freuen, ihn zu sehen.«
    »Mache ich. Oh, wie es aussieht, kriegen wir eine Drei-Gabel-Bewertung. «

    »Eine was?«
    »Das Restaurant. Wir kriegen drei Gabeln.«
    Dorothy blieb

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