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Kuessen al dente - Roman

Kuessen al dente - Roman

Titel: Kuessen al dente - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nelson
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durftest aber nicht ein einziges Gericht auf der Karte ändern. Was also war so toll im Marco?«
    Georgia schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Lass dir sagen, dass niemand weiß, was ihn wirklich glücklich macht, bis er das Glück gefunden hat. Das ist wie das ultimative Paar Jeans zu finden – und darin bist du echt spitze. Die von J Brand sitzen zu tief, die Earnest Sewns sind zu weit am Hintern, die Citizen ist um den Bauch rum zu eng, aber die Rogans, in der sehen deine Beine ellenlang aus, dein Bauch flach wie ein Frisbee und dein Hintern prall wie ein saftiger Pfirsich aus Georgia.« Clem lehnte sich zurück, sehr zufrieden mit ihrer Metapher.
    »Aber du musst danach suchen, George, oder die Jeans anprobieren, um bei Clems Bild zu bleiben«, fügte Lo hinzu.
    »Ich verstehe schon, was ihr mir sagen wollt. Wirklich. Aber ich habe die Jeans stapelweise im Schrank liegen, ich kaufe Jeans wie andere Leute Klopapier. Und wisst ihr, was das Irre daran ist? Ich habe immer noch nicht das perfekte Paar gefunden.«
    Eine vogelähnliche Frau in einem schwarzen T-Shirt und formlosen Cargohosen, die für eine Masseurin viel zu zerbrechlich wirkte, kam in die Lounge. »Georgia?«, fragte sie.
»Hi«, erwiderte Georgia. Sie schnürte den Gürtel ihres Bademantels fester zu und lächelte die Frau an. »Bis später, Mädels«, rief sie über die Schulter.
    Ihre Freundinnen hatten ja Recht. Ihre beiden Verflossenen – der Verlobte und der Job – waren nicht die Erfüllung gewesen, doch diese für sich zu finden, war ungefähr so aussichtsreich wie im Central Park über weiße Trüffel zu stolpern. Sie war sich nicht einmal sicher, ob es überhaupt möglich war, einen tollen Job und einen tollen Mann zu haben. Entweder oder, vielleicht. So einfach wie das perfekte Paar Jeans zu finden, hatte Clem gesagt. Nur dass Georgia schon ihr halbes Leben lang die perfekt sitzenden Jeans suchte, bisher aber ohne Erfolg.
     
    »Absolut peinlich«, sagte Clem. »Ich konnte nichts dagegen tun. Es war dieser grüne Tee. Ich wusste, der schmeckt komisch. « Sie klopfte sich vielsagend den Bauch.
    Nach ihren jeweiligen Behandlungen lümmelten die Freundinnen eine Stunde später in den Clubsesseln des Grassland, nur ein paar Blocks vom Bamboo entfernt, tranken Pimm’s Cups und naschten gegrillte Tintenfischringe, Pasteten und Mini-Sandwichs. Das Grassland war zu weit ab vom Schuss für irgendwelche Gourmetexperten und daher angenehm leer, was Georgia sehr recht war. Clem gab ihre Geschichte zum Besten, die sich um ihre mausige Masseuse und gewisse Körperfunktionen drehte, die sich quasi verselbstständigt hatten.
    »Clem, grüner Tee ist gut für den Magen«, dozierte Lo. »Davon kriegt man keine Blähungen. Im Gegenteil, er löst sie.«
    »Ja, das weiß ich jetzt auch«, grinste Clem. »Ich habe mindestens schon fünfmal gepupst und am lautesten, als die Masseuse sich an meinem Hintern zu schaffen gemacht hat.«

    »Du lügst doch«, lachte Lo.
    »Nein, das ging ab wie bei einer Maschinenpistole – total peinlich.« Sie hielt ihren Drink hoch wie ein Kruzifix. »Die reine Wahrheit. Ich schwöre.«
    Clem war eine Meisterin im Geschichtenerzählen. Für eine gute Story opferte sie beinahe alles, selbst einen gewissen Teil der Wahrheit. Und seit Georgia und Lo sie kannten, beendete sie jede ihrer Geschichten mit ihrem Markenzeichen: »Die reine Wahrheit. Ich schöre«, was rein gar nichts zu bedeuten hatte. Trotz allem war sie eine tolle Dinner-Begleitung und traf sich öfter als jede andere auf ein zweites Date mit dem gleichen Mann. Es war immer die dritte Verabredung, bei der die Probleme auftauchten.
    »Ich hoffe, es stört dich nicht, dass wir ein paar Leuten gesagt haben, sie sollen vorbeischauen«, ließ Lo zwischen zwei Bissen Pastete einfließen.
    »Ein paar Leute? Und wer soll das sein?«
    »Ach, nur Ricky und deine Freunde vom Restaurant. Sie wollten nach Feierabend noch kommen.«
    »Du beliebst wohl zu scherzen, Loreen. Marco-Leute ?« Georgia kippte ihren Drink und stand auf. »Ich bin weg.« Aber es war schon zu spät. In der Ferne sah sie Rickys Baseballkappe auf und nieder hüpfen und viel zu rasch näher kommen. »Scheiße.«
    Lo senkte den Kopf. »Wir dachten einfach, du würdest Ricky gerne sehen …«
    »Ricky ist okay. Aber alle anderen, nachdem ich gerade gefeuert wurde? Ihr macht mich fertig.«
    »Aber ganz im Gegenteil. Wir haben nicht vor, dich fertigzumachen, Chef, sondern stockbesoffen vielleicht eine von deinen

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