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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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verbittert, weil –»
    «Hey!» Jetzt war langsam Schluss mit der Beste-Freundinnen-Nummer. Es behagte ihr nicht, grob zu ihren Mädchen zu sein, und sie hasste es, wenn sie liebevolle Strenge anwenden musste. «Ich bin überhaupt nicht verbittert. Ich bin klug. Ich glaube an die Liebe – aber nur mit dem passenden Mann, der angemessen darauf abgerichtet wurde, mich anständig zu behandeln. Glaub mir, dir würde es auch keinen Spaß machen, dich in einen Mann zu verlieben, der vorher nicht ausreichend kultiviert wurde. Die Männer haben einfach zu viel Macht über uns. Wenn sie erst einmal unsere Liebe errungen haben, dann können sie uns misshandeln, wie sie wollen – und wir kommen auch noch zurückgekrochen und betteln um mehr –»
    «Aber Christian ist jetzt schon lieb zu mir. Er verdient es nicht, noch mehr zu leiden.» Sie nahm ihr Sweatshirt an sich. «Ich werde ihn besuchen – und ich werde ihm nicht mehr wehtun.»
    Seufzend sah Angelica mit an, wie ihr viel versprechendster Zögling aus der Girl-Power-Halle marschierte. Warum wussten sie einfach nicht zu schätzen, welche Mühen sie für sie auf sich nahm? Wenn sie ihren Liebespegel nicht bald wieder bis zur Oberkante auffüllen würde, dann wären alle ihre Mädels geliefert. Bei dem Gedanken daran, wie sich ihre süßen, kleinen Babys eins nach dem anderen verknallten, wurde ihr ganz schwer ums Herz. Es ging alles viel, viel zu schnell. Aber sobald Trinity Harpswell reif war, würde Angelica ihren kleinen Lieblingen das größte Geschenk machen, das eine Mutter geben konnte. Ihre Schätzchen würden sich bestimmt riesig darüber freuen, dass sie von diesem Tag an den Männern, in die sie sich verliebten, nicht mehr länger hilflos ausgeliefert waren.
    «Omilein, du solltest das lieber sein lassen. Das ist mein Ernst.»
    «Prentiss!» Strahlend drehte sich Angelica um und entdeckte, dass ihr liebster (und einziger) Enkelsohn in der Wand aufgetaucht war. Wie gewöhnlich trug er einen Anzug von D&G und in seinem linken Ohr steckte ein Diamant, der sogar noch riesiger war als derjenige, den sie von ihrem letzten Zusammentreffen kannte. Sie durchquerte den Saal und fiel ihm um den Hals. Längst überragte er Angelica und war sogar noch größer gewachsen als sein Vater.
    Er umarmte sie kraftvoll und Angelica lächelte.
    «Musst du immer so angeben?», neckte sie ihn. Aber seine Muskeln waren wirklich beeindruckend. «Hast du trainiert?»
    Er ließ sie los und zwinkerte ihr dabei zu. «Du weißt doch, wie das bei uns Männern ist. Wir müssen uns einfach immer recken und strecken.»
    Sie rollte mit den Augen. «Oh, ich weiß ziemlich gut, was ihr Männer für eitle Pfauen seid.» Angelica berührte die glitzernde Bowlingkugel an seinem Ohrläppchen. «Wie viele Karat sind es denn inzwischen? 18?»
    Ihr Enkel, Mann von Welt, Ruhm und Reichtum, bockte wie ein kleiner Bengel: «Omi! Hör endlich auf, mich Prentiss zu nennen. Ich habe mich schon vor beinahe hundertfünfzig Jahren aus dem Vertrag mit dem Sensenmann herausgekauft. Ich bin jetzt der Tod .»
    «Oh, bitte.» Sie schnippte gegen seinen Ohrring und Prentiss zuckte zusammen. «Prentiss ist ein Name, der Intelligenz und Einfühlungsvermögen suggeriert. Der Tod ... also wirklich ... das klingt nach einem siebzehnjährigen Gruftie, der in einem Wohnwagen mit zugeklebten Fenstern haust, Crack raucht und sich mit sechzehnjährigen Prostituierten einlässt.»
    Sie erntete ein Grinsen von ihrem uneinsichtigen Enkelkind. «Ach, die Jugend, die ich niemals hatte. Klingt super. Ich glaube, ich werde mir einen Wohnwagen zulegen.»
    «Prentiss! Mit einem Namen wie der Tod wirst du niemals ein anständiges Mädchen finden, das dich mag.»
    «Glücklicherweise habe ich es nicht nötig, gemocht zu werden. Ich bin reich und mächtig. Das genügt den meisten Damen.» Er stolzierte lautlos mit seinen polierten Schuhen über die Sportmatten hinweg. «Und übrigens hat der Stein 41 Karat. Es ist ein blauer Diamant. Zu seinen illustren Vorbesitzern gehörte unter anderem Ivan der Schreckliche, der ihn seiner Gattin Anastasia in ihrer Hochzeitsnacht geschenkt hat. Gefällt er dir?»
    Heilige Muttergottes. Sie hätte einiges dafür gegeben, ihren arroganten Nachkommen nur für ein einziges Jahr bearbeiten zu können. Selbst ein paar Monate in ihrer Höhle würden schon ausreichen, um ihm ein wenig den Kopf zurechtzurücken. So würde er ja nie ein anständiges Mädchen finden, das ihn liebte. In Sachen Frauen benahm er sich

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