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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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niemals hin.» Allerdings erstreckte sich seitlich von ihm eine endlose, graue Weite. Konnte das die Straße sein? Mist. Nun, vielleicht wurde es doch langsam Zeit, sich einzugestehen, dass all die schwarze Magie, die er aufgenommen hatte, ihm doch nicht so guttat, wie er erwartet hatte. «Wo zur Hölle ist Nigel? Er sollte schon längst da sein.»
    «Nigel?», fragte Trinity und kniete sich neben ihn. «Wer ist Nigel?»
    «Er ist sozusagen mein persönlicher Rettungssanitäter und Handlanger.» Fasziniert beobachtete er ihr Gesicht, das ständig seine Form veränderte. «Wie machst du das mit deinem Gesicht? Kannst du es nach deinem Willen verändern?» Er betastete ihre Wange. «Komisch. Fühlt sich ganz normal an.»
    «Blaine!», flehte sie etwas verzweifelt. «Sag mir, wie ich dir helfen kann. Wer ist dieser Nigel? Kann er dich heilen? Wie kann ich ihn kontaktieren?»
    «Vergiss Nigel.» Seine Hand glitt sanft an der Seite ihres Halses hinab zu ihrem Schlüsselbein. Er berührte es zärtlich. «Hat dir schon mal jemand gesagt, dass deine Haut zarter ist als die Blütenblätter einer Orchidee?»
    «Blaine», begann sie, stockte dann aber. «Nein. Das hat noch niemand zu mir gesagt.»
    «Dann hast du dich bisher nur mit hirnlosen Dummbeuteln abgegeben.» Er fuhr die Sehnen ihres Halses nach. «Nichts Stacheliges, nichts Brennendes, nichts Ekliges. Einfach Haut. Klasse.» Er blinzelte und versuchte sie anzusehen, doch sie rutschte immer wieder aus seinem Gesichtsfeld und verwandelte sich in einen pfirsichfarbenen Nebel, so, als würde sie sich auflösen. Als wolle sie ihn zurücklassen ...
    Er krallte seine Faust in ihre Haare, zog sie zu sich und fuhr sie an: «Ich habe dir nicht erlaubt, mich zu verlassen.»
    «Das tue ich doch gar nicht.» Sie stützte ihre Hand gegen seinen Oberkörper und versuchte, ihn auf Distanz zu halten.
    «Ach, das behauptet ihr Weiber immer. Spar’s dir.» Er hielt sie noch fester und zerrte sie näher zu sich herunter. Musste ihre Haare noch besser zu fassen bekommen. «Ich habe es satt, im Stich gelassen zu werden. Wenn man jemandem vertraut, sollte er einen nicht alleinlassen.»
    «Das stimmt. Das sollte man nicht. Und manche Menschen tun das auch nicht. So wie ich. Also beruhige dich.» Sie betastete seine Hüfte. «Ist das ein Telefon in deiner Tasche?»
    «Ein Telefon? Bist du blind?» Er schnappte ihre Hand und legte sie auf seinen Schritt. «Gute Frau, das hier ist mindestens zehn Mal größer als ein Telefon, das hat eher die Ausmaße eines ganzen Telefonbuchs.»
    Trinity machte ihre Hand los und schob sie in seine Hosentasche. «Ich meinte eigentlich dein Handy.» Mit diesen Worten zog sie ein silberfarbenes Etwas aus seiner Tasche und hielt es ihm vor die Nase. Gut möglich, dass es ein Telefon war. Oder eine Mundharmonika. Sie hantierte so hektisch damit herum, dass er nur schwer den Unterschied erkennen konnte. Besaß er überhaupt eine Mundharmonika? Er wusste es nicht mit Sicherheit.
    Allerdings war er sich sehr sicher, dass der Gegenstand in ihrer Hand aus seiner Jeans stammte. «Beklaust du mich?»
    «Liebe Güte, Blaine, natürlich nicht!» Sie fummelte an dem rätselhaften Gegenstand herum. Da zog er sie auf sich.
    Es fühlte sich toll an, wie ihre Brüste auf seinen Oberkörper trafen. Das gefiel ihm. Ihr Körper auf seinem – sehr gut. Er nahm ihre Hüften in die Hände und schob sie zurecht, damit sie besser zwischen seine Schenkel passten. «Das ist gut.»
    «Dein Gesicht verfärbt sich gerade grau. Das ist vermutlich weniger gut.» Ihre Stimme erreichte ihn aus großer Ferne und spukte in seinem Kopf herum.
    Er versuchte wieder, sie anzusehen, aber ihr Gesicht vermischte sich mit dem Sonnenuntergang in ihrem Rücken. Nur farbige Schemen. Er versuchte, ihr Gesicht zu berühren, und der Schatten seiner Hand verschmolz mit ihrer hellen Haut. «Das würde Nigel sicher gerne malen. Ungeeignet für ein Stickbild. Zu verschwommen.» Er hätte es trotzdem gerne gestickt. Vielleicht fiel ihm ja noch ein, wie. Er hob ihre Haare an und bewunderte die goldenen Strähnen, die am Himmel schwebten. «Hübsch.»
    «Du halluzinierst, das ist kein gutes Zeichen. Bitte sag mir, dass du Nigels Nummer in deinem Telefonbuch gespeichert hast.»
    Seine Augen schmerzten. Sehen war so anstrengend. «Er ließ es sein und schloss seine Lider. Konzentrierte sich auf die Berührungen. Flocht seine Finger in ihr Haar. So seidig. «Hätte es nie für möglich gehalten, dass es etwas Weicheres

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