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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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es sich bei dieser Kreatur um ihren lieben Schmuddy handelte, dann war aber Holland in Not. Sie hatte sich seit Jahren nicht mehr um ihn gekümmert, sondern ihm nur die schmutzigen Reste zugeschoben und ihn sonst in Frieden gelassen. Üblicherweise legte man Schmuddelmonster an die Kette, aber sie fand, die Kontaminierung war schon Strafe genug. Herzlos war sie ja nun nicht. Sie hatte ihm als letzten Schliff die Unverwundbarkeit mitgegeben und ihn dann ziehen lassen.
    Napoleon nahm genüsslich einen Schluck Tee und ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. «Der Störenfried, mit dem ich mich befassen soll, hat eine wichtige Persönlichkeit getötet und dafür muss er sterben.»
    Panik überflutet ihren Verstand, doch sie riss sich zusammen. Komm runter, Angie. Warum sollte es ausgerechnet Schmuddy sein? Soweit sie wusste, hielt er sich am Nordpol auf und versuchte, den Weihnachtsmann zu erwischen. «Das ist ja schön. Genau das Richtige für so einen schwarzmagischen Killer von Weltruf, wie du einer bist.»
    Ein Auftragskiller zu sein war nichts Aufsehenerregendes. Aber Menschen zu töten und sie dann vollkommen spurlos verschwinden zu lassen war schon ein besonderes Talent. Mit einem magiegeladenen Fingerschnippen konnte Napoleon es so aussehen lassen, als hätte sein Opfer niemals existiert. Deswegen waren seine Dienste äußerst begehrt und sehr, sehr kostspielig.
    Okay, nachdem er zu seinen Aufblaspuppen verschwunden war, hatte sie seine Karriere heimlich mitverfolgt. Es hatte eine naive Phase gegeben, in der sie sein Aufstieg sehr beeindruckt hatte, bis sie dann begriffen hatte, dass er nichts weiter als ein brutaler Söldner ohne Moralvorstellungen war. Es ging ihm nur ums Geld. Prentiss hatte im Bereich Seelenmanagement wenigstens eine sinnvolle Aufgabe gefunden. Zwar missbrauchte er seine Position auch ab und an, aber dennoch war er für die gesamte Schöpfung unverzichtbar. Napoleon dagegen war nur ein geldgieriger, herumvögelnder Bastard.
    «Das ist in der Tat genau das Richtige für mich», stimmte Napoleon zu und nippte an seinem Tee. «Das Triumvirat hat zwar schon Arrangements bezüglich seiner Tötung getroffen, aber einige der Mitglieder sind nicht überzeugt, dass sie erfolgreich sein werden. Sie bezahlen mich für eine Bewertung der Situation, und falls der erste Plan scheitern sollte, werde ich in Aktion treten», erklärte er grinsend. «Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel sie mir allein dafür bezahlen, dass ich mir die Sache ansehe.»
    Angelica zwinkerte ihm zu. «Ach, dann willst du mir also Unterhalt zahlen. Das wären dann fünfzig Prozent deiner Einkünfte. Großartig. Und ich habe dich immer für einen selbstsüchtigen Dreckskerl gehalten, der seine Frau mittellos sitzengelassen hat. Tut mir leid, dass ich dich so falsch eingeschätzt habe.»
    Napoleon ignorierte ihre Spitze. «Kannst du dir meine Verblüffung vorstellen, als ich das Zielobjekt endlich lokalisieren konnte und feststellen musste, dass es bis über seine zwei Hörner voll ist mit dem Schmodder meiner Gattin?»
    Angelica wich alle Farbe aus dem Gesicht. «Das ist nicht möglich.» Klasse Retourkutsche. Das würde ihn von den Socken hauen.
    Napoleon stellte seine Tasse auf dem Buffet ab. «Ich frage mich, was du mit dem ersten Abfallbehälter, den ich für dich geschaffen habe, angestellt hast. Dein neuer ist jedenfalls schon ziemlich voll.»
    Der Schmodder von dreihundert Jahren eben. Angelica hatte ihr Leben von allem gereinigt, was mit Napoleon zu tun hatte, und dann die ganzen magischen Verunreinigungen auf Charles abgeladen. Das Straßenmädchen, das Nappy ihr ursprünglich als magischen Mülleimer zur Verfügung gestellt hatte, wurde dafür Angelicas erstes Projekt, und sie versuchte, sie zu rehabilitieren und sie von den Verletzungen, die Napoleon ihrer Seele und ihrer Weiblichkeit zugefügt hatte, zu heilen. Aber dabei war Angelica äußerst umsichtig vorgegangen. In Sachen Sicherheitsvorkehrungen machte ihr so schnell niemand etwas vor. «Man kann Schmuddy nicht töten», sagte sie. «Ich habe ihm die Unsterblichkeit verliehen.»
    Napoleon tupfte sich den Mund mit einer Spitzenserviette ab. «Wir wissen beide, dass nichts wirklich unsterblich ist. Ich bin in der Lage ihn zu töten. Das weißt du.»
    Angelica hielt das Handtuch mit der geschmolzenen Telefonmasse fester. Napoleon würde mit Sicherheit einen Weg finden, um Schmuddy zu töten. Es würde wahrscheinlich ein wenig dauern, doch er war nicht

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