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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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überbewertet!», stieß Blaine voller Verachtung aus.
    «Nein, nein, nicht unbedingt.» Trinity konnte die Härte in seiner Stimme nicht ertragen. «Mein Dad hat sein eigenes Leben geopfert, um mich davon abzuhalten, einen ehemaligen Freund zu töten. Und gerade jetzt sitzt er in seinem Gefrierbeutel und will voller Freude in den Tod gehen, wenn er damit meine Seele retten kann. Manche Eltern sind so.»
    Blaine sah sie aufmerksam an. In seiner Wange zuckte ein Muskel und seine Augen waren voller Ablehnung.
    «Meine Eltern haben mir verboten, das Chamäleon zu töten», fuhr sie fort, «sie wollen lieber, dass mein Daddy stirbt und ich erlöst werde.»
    «Dann tu das.»
    «Verstehst du denn nicht? Eben weil er bereit ist, für mich zu sterben, muss ich ihn retten.»
    «Nein», fuhr er ihr sofort grob über den Mund. «Prostituiere dich nicht für andere. Die lassen dich doch nur fallen. Am Ende kannst du dich nur auf dich selbst verlassen.»
    Sie fühlte, dass er hinter seinen Worten stand und all die schlimmen Lektionen, die ihm schon erteilt worden waren, machten sie traurig. «Egal, wie mörderisch und furchtbar ich werden sollte, meine Eltern würden mich niemals im Stich lassen. Sie werden mich immer lieben und sie werden mich immer unterstützen, und dafür werde ich immer für sie da sein.» Sie schluckte und sprach dann die Wahrheit aus, die ihr so schreckliche Angst machte. «Wenn ich meine Seele opfern muss, um meinen Dad zu retten, dann werde ich das tun. Auch wenn ich zu einer kreischenden Todesfee mutiere.» Der Gedanke war fürchterlich … aber er entsprach der Wahrheit. Der grausamen, ungeheuerlichen, entsetzlichen Wahrheit.
    Neid zeichnete sich auf Blaines Miene ab. «Du bist ein verrücktes, strahlendes Licht der Unschuld», sagte er und ging zu ihr. «Ich hätte nicht geglaubt, dass es Menschen wie dich gibt.» Er legte seine Hand auf ihre Backe. Seine Hand war eiskalt, was bei einem feurigen Kerl wie ihm wahrscheinlich kein gutes Zeichen war. «Aber sie werden dich fallen lassen», sagte er leise. «Das ist es nicht wert.»
    Okay, dass er ernsthaft daran glaubte, war richtig traurig. Sie legte ihre Hand über seine. «Es tut mir leid, dass deine Eltern dir das angetan haben.»
    Er biss die Zähne zusammen. «Mir nicht.» Seine Augen verdunkelten sich und seine Schultermuskeln spannten sich an. «Ich bin froh, dass ich schon früh meine Lektion gelernt habe. Das hat mich stark gemacht.»
    «Aber es ist trotzdem Mist. Ich meine, ich weiß selbst sehr gut, wie es ist, eine furchtbare Vergangenheit zu haben, von der man nicht loskommt.» Ihr fiel auf, dass sie den Käfer viel zu fest hielt, und sie entspannte ihre Hand. Toll. Der Sarg war zerknautscht. Sie schaffte es nicht mal, ihre Opfer anständig zu begraben! «Besonders, wenn du diese höllische Vergangenheit mit in deine Zukunft schleppst.»
    «Sie zieht mich nicht runter. Ich profitiere davon. Mist passiert, man geht gestärkt daraus hervor und schmeißt den Rest in die Mülltonne.»
    «Loslassen ist nicht so einfach», meinte sie nachdenklich.
    «Klar ist es das.» Er wies auf den Käfer in ihrer Hand. «Glaubst du, er bedauert, zertreten worden zu sein?»
    «Ähm, nein. Er ist tot. Er fühlt wahrscheinlich überhaupt nichts mehr.» Sie machte sich von Blaine los und ging zu einer Lüftungsöffnung. Dort legte sie den Sarg sachte ab und versicherte sich, dass der Wind ihn nicht davontragen konnte. Nur für den Fall, dass seine Angehörigen und Freunde ihn suchten.
    Blaine beobachtete das Begräbnis mit hochgezogenen Brauen. «Sicher. Aber du weißt, dass die Seele, nachdem der Körper stirbt, weiterexistiert. Wir leben noch und dieser Käfer hat sich anders entschieden.»
    Also, das war einfach nur lächerlich. «Man hat nicht immer eine Wahl –»
    «Ach nein? Wenn du nicht daran glaubst, warum hast du dann den Fluch nicht einfach als deine Zukunft akzeptiert? Oder hast du dich schon ergeben?»
    Sie stand auf und legte die Hände in die Hüften. «Nein! Ich werde nicht aufgeben! Ich –»
    «Siehst du? Du hast es verstanden.» Er kam zu ihr stolziert. «Wir haben immer eine Wahl, egal, was passiert. Manchmal ist man zu schwach, um eine Entscheidung herbeizuführen, manchmal kämpft man dafür.» Er wies wieder auf das Insekt. «Dein Käfer hier hat die Entscheidung herbeigeführt, entweder bewusst oder durch Untätigkeit. Er hat beschlossen, ins Nimmerland zu fliegen. Du warst dafür nur sein Mittel zum Zweck.»
    Trinity wurde wütend. «Ich

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