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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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der Bewegung. Scheiße. Jetzt kam der Teil, vor dem er sich die ganze Zeit gefürchtet hatte. Er stand auf und ging mit dem Telefon ans Fenster. »Ah, ja, also, was sie anbelangt, habe ich sozusagen eine gute Nachricht und eine schlechte Nachricht, Gary. Die gute Nachricht - soweit es mich betrifft, jedenfalls - ist, dass sie sich inzwischen ziemlich häufig freiwillig in meinem Bett aufhält.«
    »Kein Scheiß? Ist doch toll, Mann.«
    »Ja schon, aber, äh, die schlechte Nachricht ist, sie ist überhaupt nicht dieses Showgirl. Sie ist ihre Zwillingsschwester.«
    Einen Moment lang herrschte absolute Stille. Dann sagte Gary mit merkwürdig gepresster Stimme: »Du hast dir die falsche Schwester geschnappt?«
    »Ja.«
    »Mr. Alleskönner-McKade hat sich die falsche Schwester geschnappt?«
    Sam biss die Zähne aufeinander und stützte sich mit dem Ellbogen an den Fensterrahmen, ohne die Welt draußen eines Blickes zu würdigen. Er ballte die Faust und schlug damit einmal, zweimal, dreimal gegen das Holz.
    Garys Gelächter tönte laut durch die Leitung. »Oh, mein Gott«, sagte er und rang nach Atem. »Das ist wirklich gut. Aber wenn sie sich ihren Lebensunterhalt nicht damit verdient, mit möglichst wenig Stoff am Leib über eine Bühne zu hüpfen und zu zeigen, was sie hat, was tut sie denn dann?«
    »Sie unterrichtet Gehörlose«, murmelte Sam.
    »Was hast du gesagt? Du musst schon ein bisschen lauter sprechen, Sam, ich habe kein Wort verstanden.«
    »Sie unterrichtet Gehörlose!«
    Gary kriegte sich vor Lachen gar nicht mehr ein.
    »Es freut mich, dass dich das so amüsiert«, unterbrach Sam ihn schließlich. »Das heißt nämlich, dass ich die Prämie auf ihre Kaution vergessen kann. Und das wiederum heißt, dass wir die Fischerhütte vergessen können, wenn ich nicht verdammt schnell irgendwo anders Geld auftreibe.«
    Das Gelächter verebbte. »Ach Scheiße, Mann, du hast dir deswegen doch nicht etwa Sorgen gemacht?« Doch bevor Sam zu einer Antwort ansetzen konnte, stieß Gary einen Seufzer aus. »Blöde Frage, natürlich hast du. Sam, jetzt hör mir mal gut zu«, sagte er plötzlich ernst. »Das ist nicht weiter schlimm.«
    »Verdammt noch mal, Gary, du brauchst hier nicht den Samariter zu spielen. Ich weiß, dass ich diese Sache vermasselt habe.«
    »Scheiß auf den Samariter, Mann. Wie zum Teufel soll ich eigentlich in einer Einöde in North Carolina Frauen kennen lernen? Beim Angeln trifft man für gewöhnlich nichts als Männer - wie oft sind wir da oben gewesen und haben irgendeine Frau zu Gesicht bekommen? Genau ein Mal, stimmt's? Und die Dame verstand was von Ködern, das lässt sich nicht bestreiten, aber sie hat Kautabak gekaut, Sam.«
    »Du warst immer gern dort.«
    »Klar, es war ein nettes Fleckchen, wenn man mal ein bisschen Ruhe haben wollte ... wenn ich gerade was mit einer Frau am Stützpunkt oder in der Stadt laufen hatte. Aber jetzt ist das nicht mehr das Richtige für mich. Vergiss das Haus, Mann. Geh und bewirb dich irgendwo bei der Polizei.«
    Sam stand immer noch da und dachte über das Gespräch mit Gary nach, als fünfzehn Minuten später Catherine das Zimmer betrat. Sie lächelte ihm zu und schwenkte zwei Papiertüten, aus denen es verführerisch duftete.
    »Sandwich mit gegrilltem Steak«, sagte sie. »Einfach und lecker.« Dann fiel ihr Blick auf den Telefonhörer, den er in der Hand hielt, und sie hob fragend eine Augenbraue. »Hast du deinen Freund erreicht?«
    »Ja.«
    Jetzt bemerkte sie auch seine herabgezogenen Mundwinkel und den missgelaunten Ausdruck in seinen Augen, der so gar nichts mehr von der trägen Zufriedenheit des Mannes hatte, den sie hier vor kurzem zurückgelassen hatte, und sie hielt damit inne, die Sandwiches auszupacken. »Oje. Er war wütend, was?«
    »Nein.« Sam trat an den kleinen Tisch. Er nahm eines der Sandwiches, riss das Papier, in das es eingewickelt war, auf und biss ein großes Stück ab. Eine Weile kaute er mit heftig mahlenden Kiefern darauf herum und schluckte es dann geräuschvoll hinunter. Dann starrte er sie wütend an. »Er behauptet, dass es nicht weiter schlimm ist, wenn das mit der Finanzierung für die Hütte nicht klappt, weil ihm ohnehin nicht besonders viel daran liegt.«
    Sie ließ ihr Sandwich sinken und schluckte den Bissen, den sie im Mund hatte, hinunter. »Aber ... das ist doch gut, oder nicht?«
    Er sah sie an, als hätte sie soeben etwas ungeheuer Dummes gesagt. »Völliger Schwachsinn, das ist es.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, es

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