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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Freunde setzen. Vielleicht würden wir ja gern selbst die Verantwortung für das übernehmen, was wir tun. Ist dir dieser Gedanke schon mal gekommen? Hm? Ist er das?«
    Er packte ihren Finger, mit dem sie auf sein Brustbein einstach, und starrte verblüfft in ihre vor Wut blitzenden grünen Augen. »Was soll das denn heißen, wir? Wann habe ich es denn jemals gewagt, mich in deine geheiligten Angelegenheiten einzumischen?«
    »Jetzt tu doch nicht so, Sam! Was hast du heute Morgen gleich noch mal gesagt - dass du die Schuld nicht ertragen könntest, wenn Chains mich erschossen hätte?«
    »Könnte ich doch auch nicht.«
    Das Geräusch, das sie von sich gab, erinnerte an einen pfeifenden Wasserkessel. »Seit wann bist du denn dafür verantwortlich, was ich tue? Es war meine Entscheidung, es mit diesem Flankenmanöver zu versuchen. Es liegt in meiner Hand, was ich tue, Samuel McKade.«
    »Aber ich habe dir von diesem bescheuerten Flankenmanöver erzählt. Und ich habe dich tagelang durch die Gegend gezerrt - du wärst nicht hier, und Chains könnte dir nichts tun, wenn ich dich nicht aus deinem Haus entführt hätte.«
    »Meine Schwester hat mich reingelegt, sie wusste verdammt gut, dass du mich mit ihr verwechseln würdest. Warum ist es also nicht ihre Schuld? Oder nein, warte, lass uns noch ein Stückchen weiter zurückgehen. Meine Mutter hat mich auf die Welt gebracht. Und da ich nicht für meine eigenen Handlungen verantwortlich bin, vermute ich mal, dass alles, was mir seit dem Tag meiner Geburt widerfahren ist, ihre Schuld ist.«
    »O Mann, langsam kriege ich Kopfweh von diesem Gerede.« Und einen Ständer, wie er plötzlich feststellte. Catherine konnte einen wirklich auf die Palme bringen, aber es ließ sich nicht bestreiten, dass sie eine ungemein aufregende Frau war. Er hörte auf, sich die Stirn zu reiben und strich stattdessen mit den Händen über ihren warmen runden Hintern, um im nächsten Moment kräftig zuzupacken und sie an sich zu ziehen. Dann beugte er seinen Oberkörper nach hinten, sah in ihr erhitztes Gesicht und ließ seinen Blick weiter nach unten wandern. Sie trug jetzt wieder die Sachen ihrer Schwester, die kaum etwas verhüllten, und er bemühte sich um einen möglichst sachlichen Gesichtsausdruck, als er sich mit einer kreisenden Hüftbewegung leicht an ihr rieb. »Das Leben ist kurz, Red. Was würdest du davon halten, wenn wir aufhören, über Kleinigkeiten zu streiten und ...«
    »Ich fass es nicht!« Im nächsten Moment fiel sie mit Füßen und Fäusten über ihn her, und ehe er sich's versah, stand er draußen vor dem Motelzimmer und starrte auf die verschlossene Tür.
    »Red?« Er klopfte mit der Faust an die Tür. »Catherine! Lass mich wieder rein.« Seine Aufforderung zog keinerlei Reaktion nach sich, und er begann fester gegen die Tür zu hämmern. »Du sollst die verdammte Tür aufmachen, habe ich gesagt.«
    Diesmal kam als Antwort ein anatomisch nicht zu verwirklichender Vorschlag, was er machen sollte, und er ging fluchend von der Tür weg. Es hatte offensichtlich keinen Sinn, mit ihr zu reden, solange sie derart gereizt war.
    Im Erdgeschoss entdeckte er ein Café, und er ließ sich an einem der Tische nieder, um über die unlogische Gefühlswelt von Frauen nachzudenken. Verdammt noch mal -wieso konnten sie nicht so wie Männer sein? Analytisch, vernünftig. Aber nein. Wenn man Catherine so reden hörte, hätte man glatt annehmen können, dass es etwas ganz Übles war, wenn ein Mann bereit war, Verantwortung zu übernehmen.
    Du solltest wirklich mal zuhören, wenn ich mit dir rede.
    Er zuckte unbehaglich mit den Schultern und bedankte sich mit einem knappen Nicken bei der Kellnerin, die an seinem Tisch stehen geblieben war, um ihm Kaffee nachzuschenken.
    Er hörte doch zu.
    Wirklich?
    Zum Teufel, ja. Nur weil er nicht dabei zusehen wollte, wie das Leben seines Freundes in Trümmer ging, damit er anschließend mit einem Achselzucken seine Verantwortung abgeben und abhauen konnte, um zur Polizei zu gehen, hieß das noch lange nicht, dass er nicht zuhörte. Das war ungefähr so, als ob man von ihm verlangen würde, bei einem Zugunglück zuzusehen, obwohl er die Katastrophe leicht verhindern könnte, indem er den Stein, der den Zug zum Entgleisen bringen würde, von den Schienen entfernte. Den verdammten Stein sehen war das Gleiche wie zuhören.
    Vielleicht solltest du mal ein bisschen mehr Vertrauen in die Fähigkeiten deiner Freunde setzen. Vielleicht würden wir ja gern selbst die

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