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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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im Umgang mit Waffen offenbar genauso viel Erfahrung wie ihre Schwester, doch auch wenn ihre Hand heftig zitterte, hielt sie den Lauf entschlossen auf seine Brust gerichtet.

24
    C atherine hatte eben erst die Katze aus dem Sack gelassen, und Kaylee war vor Erstaunen der Mund offen stehen geblieben. Bevor sie Zeit gehabt hatte, sich von dem Schock zu erholen, war Sams Stimme zu vernehmen gewesen, und sie hatte Bobbys Pistole aus ihrer Handtasche gezogen, ohne auf den Protest von Bobby und Catherine zu achten. Und im nächsten Augenblick stand der Kopfgeldjäger auch schon mitten im Zimmer. Er war groß und machte einen finsteren und furchteinflößenden Eindruck, trotz des großen, etwas deplatziert wirkenden Tulpenstraußes in seiner Hand und des sanften Klangs seiner Stimme, als er nach Catherine rief.
    Ihr Herz schlug so heftig, dass sie meinte, es müsste ihr gleich aus der Brust springen, er dagegen schien nicht besonders überrascht zu sein. »Kaylee MacPherson, nehme ich an«, sagte er gedehnt. Er ließ langsam die Hand mit dem Blumenstrauß sinken und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Legen Sie die Pistole weg, bevor Sie noch jemanden verletzen«, befahl er barsch. Ohne weiter auf sie zu achten, so als hielte er es für selbstverständlich, dass sie seiner Aufforderung folgen würde, drehte er sich zu Catherine um und hielt ihr die in Zellophan gewickelten Tulpen hin. »Da«, knurrte er. »Die sind für dich. Tut mir Leid wegen vorhin - ich schätze mal, dass ich mich ziemlich dumm benommen habe.«
    Catherine streckte die Hand aus, um das Geschenk entgegenzunehmen, und drückte den Strauß an ihre Brust. Dabei ließ sie keinen Moment die hin- und herwackelnde Waffe in Kaylees Hand aus den Augen. »Kaylee, bitte«, sagte sie in flehendem Ton.
    Kaylee war es nicht gewohnt, dass ein Mann sie so völlig links liegen ließ. »Hören Sie, Freundchen«, sagte sie zu Sams abgewandtem Gesicht. »Wir wollen keine Schwierigkeiten. Wir wollen einfach nur Catherine mitnehmen, und dann sind wir auch schon verschwunden. Es muss nicht sein, dass jemand verletzt wird.«
    Sam drehte den Kopf zu ihr herum und sah sie an. »Denken Sie sich was anderes aus, Lady. Sie nehmen Catherine nirgendwohin mit.«
    Die wilde Entschlossenheit in seinen Augen ließ Kaylee einen Schritt zurücktreten. Gleich darauf hatte sie sich jedoch wieder gefangen, und sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und streckte Kinn und Brust vor. »Mister, ich bin hier diejenige, die eine Waffe hat. Sie brauchen sich nicht einzubilden, dass Sie mir Anweisungen geben können.«
    Ehe sie sich's versah, blickte sie in die Mündung seiner Pistole, die er ihr direkt vor die Nase hielt. Du lieber Himmel, wo hatte er die denn auf einmal her? Sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass er sie gezogen hatte. »Bobby.« Zu ihrer unendlichen Beschämung musste sie feststellen, dass ihre Stimme mehrere Oktaven höher war als sonst und schon bei der ersten Silbe brach.
    Bobby machte Anstalten, sich aus seinem Sessel zu erheben, aber Sams knappe Aufforderung, sich wieder hinzusetzen, und die mit ruhiger Hand auf Kaylee gerichtete Pistole brachten ihn dazu, sich umgehend wieder in das Polster sinken zu lassen.
    »Sam!« rief Catherine protestierend, aber er schenkte auch ihr keine Beachtung.
    Er musterte Kaylee und fragte sich, wie er sie jemals mit Catherine hatte verwechseln können. Sie sahen sich sehr ähnlich, zweifellos. Aber wenn man eine von ihnen etwas besser kannte, fielen einem die Unterschiede sofort ins Auge. »Beugen Sie sich ganz langsam nach unten und legen Sie die Pistole auf den Boden«, wies er Kaylee an. Und als sie für seinen Geschmack nicht schnell genug reagierte, brüllte er: »Machen Sie schon!«
    Sie tat wie ihr geheißen.
    »Na also, und jetzt schieben Sie sie mit dem Fuß zu mir herüber.«
    Verdrossen versetzte sie der Waffe einen Tritt, so dass se über den Teppich rutschte.
    Sam hob sie auf und steckte sie zusammen mit seiner eigenen Waffe hinten in den Bund seiner Jeans. Dann straffte er die Schultern und grinste die drei Leute, die vor ihm standen, belustigt an. »Das kann ja spannend werden, was?«
    »Spannender, als du es dir vielleicht gedacht hast«, ließ sich jetzt eine Stimme von der Tür her vernehmen, und Sam gab leise eine höchst unflätige Bemerkung von sich und drehte sich langsam um.
    Jimmy Chains durchquerte den kleinen Vorraum. Als er in das Zimmer trat, hob er eine Hand und hielt sie sich zum Schutz vor dem

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