Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
in sein Handgelenk bohrte, biss er nur die Zähne aufeinander und behielt seine Klagen für sich.
    »Geschafft!«
    Das zu sagen wäre gar nicht nötig gewesen, da Sam spürte, wie sich die Fessel lockerte und über seine und Bobbys Handgelenke rutschte. Die beiden Männer streiften die losen Schlingen ab und lehnten sich dann einen kurzen Augenblick aneinander, um ihre verspannten, schmerzenden Schultern in den Gelenken kreisen zu lassen und ihre Arme wieder in eine etwas natürlichere Haltung zu bringen.
    Obwohl er endlich wieder frei war, fühlte Sam sich wie gelähmt. Er blickte auf seine Handgelenke, an denen die Schnur tiefe Einkerbungen hinterlassen hatte. »Wird er sie umbringen?«, fragte er.
    »Nicht, wenn sie vorsichtig sind, denke ich.«
    »Na toll.« Ein heiseres Lachen löste sich aus Sams Kehle. »Catherine ist niemals vorsichtig.«
    Bobby drehte den Kopf zu ihm herum. »Nach dem, was Kaylee erzählt hat, ist sie es. Und außerdem klug.«
    »Ja, sie ist verdammt klug.«
    »Kaylee auch, aber von Chains kann man das nicht behaupten. Ihnen wird bestimmt nichts passieren.« Bobby setzte sich aufrecht hin, wodurch sich ihre Rücken voneinander lösten. »Ich rufe Scott an.« Er kletterte vom Bett und drehte sich dann noch einmal zu Sam um. »Sie sollten die Schnitte besser säubern. Bis Sie damit fertig sind, habe ich mein Telefongespräch erledigt, und Sie können die Polizei benachrichtigen.«
    Sam verspürte den heftigen Drang, sofort loszustürmen, um Catherine zu retten. Er kämpfte jedoch dagegen an und erhob sich, um Bobbys Rat zu befolgen. Auf Bobbys Hilfe und die der Polizei zu verzichten wäre schlicht und ergreifend verantwortungslos.
    Allmählich begann ihm zu dämmern, dass sein Bedürfnis, sich stets verantwortungsbewusst zu zeigen und an die Regeln zu halten, gelegentlich etwas zwanghaft war, doch jetzt war es von entscheidender Bedeutung. Es war wirklich nicht der richtige Augenblick, um wie ein hirnloser Muskelprotz durch die Gegend zu rennen und einfach draufloszuschlagen.
    Außerdem war es ja nicht sein Verantwortungsbewusstsein an sich, das Catherine in Frage gestellt hatte - der Punkt war, dass er stets die ganze Verantwortung auf sich nahm, wenn irgendetwas schief ging. Aber dieses Mal würde nichts schief gehen.
    Das durfte nicht passieren.
    Lieber Gott, bitte, bitte, lass das nicht zu.
    Denn eine quälende innere Stimme sagte ihm, dass er niemals verwinden würde, wenn Catherine etwas zustieß
    Während Chains die Telefonnummer eintippte, sucht Catherine Kaylees Blick. Mit Hilfe der Gebärdensprache erklärte sie ihr rasch die Grundzüge von Sams Flankenmanöver und wie sie es vielleicht für ihre Zwecke nutzen konnten.
    Kaylee bewegte ihre rechte Hand mit nach oben gerichteter Handfläche und gekrümmten Fingern in einem Bogen nach links und berührte mit den Fingerspitzen die Handfläche ihrer anderen Hand. Noch mal.
    Catherine wiederholte den Plan.
    »Warum zum Teufel wedelst du denn dauernd mit den Händen in der Gegend rum?«, fragte Chains plötzlich und hob den Blick vom Telefon.
    »Tut mir Leid, ich bin ziemlich nervös«, erwiderte sie rund schüttelte ihre Arme, anschließend hob sie eine Hand und rieb sich den Nacken. »Es beruhigt mich.« Dabei ließ sie Kaylee nicht aus den Augen, die es sich zunutze machte, dass Chains abgelenkt war, und ihr signalisierte, dass sie verstanden hatte. Doch dann fügte sie einen alternativen Vorschlag hinzu.
    Catherine formte mit den Lippen ein Nein! und zwang sich, ihren Mund zu einem leichten Lächeln zu verziehen, als sie merkte, dass Chains sie mit gerunzelter Stirn ansah.
    »Hör endlich auf damit, es geht mir nämlich auf die Nerven. Hallo, Hector?« Jimmy wandte seine Aufmerksamkeit von den beiden Frauen ab und wieder dem Telefon zu. »Ich bin´s, Chains.«
    »Ich hoffe doch, dass du anrufst, weil du gute Nachrichten für mich hast, was die Sache mit Kaylee angeht?«, war die kühle Erwiderung.
    »Na ja, was das betrifft, Boss« - er räusperte sich - »hab ich da ein kleines Problem.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Was für ein Problem?«, erkundigte sich Hector dann mit eisiger Stimme.
    »Haben Sie gewusst, dass sie eine Zwillingsschwester hat?«
    »Was?«
    »Eine Zwillingsschwester. Und die ist auch hier.«
    »Ja und wo liegt das Problem?«, raunzte Hector. »Dann musst du dich eben um beide kümmern.«
    Jimmy Chains stieß sich von der Wand ab, gegen die er sich gelehnt hatte. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher