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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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holte noch einmal tief Luft, straffte die Schultern und wandte sich zur Tür. In selben Augenblick, als sie die Hand nach dem Riegel ausstreckte, begann von außen jemand dagegenzuhämmern. Sie fuhr erschrocken zusammen und zog die Hand zurück.
    »Machen Sie auf, Red. Es geht gleich weiter.«
    Catherine starrte auf den Riegel und trat einen Schritt zurück. Genau, das war die Lösung. Es war gar nicht nötig, draußen im Café eine Szene zu machen. Warum war ihr das nicht früher eingefallen? Sie konnte einfach hier drinbleiben.
    »Red! Machen Sie endlich auf!«
    »Nein.« Das klang etwas zu kläglich und leise, und sie räusperte sich und versuchte es noch einmal. »Nein.«
    Einen Augenblick herrschte Stille. Dann kam es leise und drohend zurück: »Was haben Sie gesagt?«
    »Ich sagte Nein. Ich komme nicht raus.« Er donnerte mit der Faust gegen die Tür. »Bewegen Sie Ihren Hintern da raus, oder ich breche die verdammte Tür auf!«
    »Hey«, ließ sich jetzt eine ärgerliche Frauenstimme vernehmen. »Was ist denn da los?«
    »Das geht Sie nichts an, Lady«, knurrte Sam.
    »Das hier ist mein Café, Mister - deshalb geht es mich sehr wohl etwas an. Vor allem, wenn ich höre, dass ein Gast damit droht, mein Eigentum zu beschädigen.«
    »Hören Sie, Sie verstehen nicht -«
    »Ma'am?«, rief Catherine durch die geschlossene Tür. »Können Sie ihn nicht wegschicken, bitte? Ich bin schwanger«, improvisierte sie drauflos. »Und er hat gesagt, er würde sich um mich kümmern. Ich dachte, er meint damit, dass wir heiraten, verstehen Sie? Aber er will mich in eine Klinik bringen und verlangt von mir, dass ich...« Sie beendete den in klagendem Ton vorgebrachten Satz mit einem Schluchzen. »Er hat gesagt, der kleine Sammy wäre gar nicht von ihm, obwohl er genau weiß, dass ich mit keinem anderen Mann zusammen war -«
    »Das ist eine verdammte Lüge!« Sam konnte es nicht fassen. Um ihn herum begannen sich bereits die Leute zu scharen, die Besitzerin des Cafés sah ihn an, als sei er die niedrigste Lebensform auf Erden, und der Busfahrer blickte auf seine Uhr. »Ich habe sie niemals angerührt.«
    Irgendwo in der immer größer werdenden Gruppe gab ein Mann ein ungläubiges, verächtliches Schnauben von sich, und Sam wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. »Ist vielleicht was?«, fragte er den Mann mitten ins Gesicht.
    »Wir alle haben sie gesehen, mein Freund«, sagte der Mann. »Und wir haben gesehen, dass Sie ihr keinen Schritt von der Seite gewichen sind. Und da sollen wir Ihnen glauben, dass Sie Ihre Finger von ihr gelassen haben?«
    »Es interessiert mich einen feuchten Kehricht, was Sie glauben oder nicht. Und wenn ich ihr keinen Schritt von der Seite gewichen bin, dann deshalb, weil ich für ein Kautionsbüro arbeite und sie gegen die Kautionsauflagen verstoßen hat.«
    Ein anderer Mann lachte hämisch auf. Sam erkannte in ihm den Typen von der anderen Seite des Gangs, der so fasziniert von Catherines Hintern gewesen war. »Keine schlechte Art, sein Geld zu verdienen«, sagte der Typ trocken. »Da muss man Tag und Nacht zusammen sein, was? Und immer Körperkontakt ... aber ich nehme an, das gehört auch zum Job, oder? Sie wollen ja schließlich nicht, dass sie sich im Schlaf davonmacht.« Er warf an Sam vorbei einen Blick auf die verschlossene Toilettentür und grinste lüstern. »Kann ich Ihnen nicht verdenken. Ich hätte nichts dagegen, mit der ein bisschen Räuber und Gendarm zu spielen.«
    »In drei Minuten geht's weiter, Leute«, verkündete der Busfahrer.
    Sam wirbelte herum und hämmerte erneut gegen die Tür. »Okay, Red, es reicht. Entweder kommen Sie jetzt raus, oder ich trete die Tür ein.«
    »Wenn Sie das tun, werden Sie mir die Tür bezahlen«, sagte die Besitzerin.
    »Himmel.« Sam verspürte den starken Drang, auf irgendetwas einzuschlagen, aber er beherrschte sich. »Würden Sie mir dann wenigstens einen Schraubenzieher geben? Damit ich die Angeln abschrauben kann.«
    »Nein.«
    Er hätte es in drei Minuten sowieso nicht geschafft. Sam schlug mit der Stirn gegen die Tür und stieß eine Reihe Flüche aus, die schlimmsten, die er kannte.
    »Auf geht's, Leute, alle wieder einsteigen.«
    »Sammy?«, drang Catherines Stimme durch die Tür. »Sei nicht böse auf mich. Bitte. Wenn du mich nicht heiraten willst, dann lass mich wenigstens nach Hause zu Mom fahren. Es ist dein Baby Sam. Ich kann es einfach nicht wegmachen lassen.«
    Sam merkte, dass die belustigte Stimmung der Zuschauer um ihn herum

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