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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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umzuschlagen drohte - diese Runde hatte der Rotschopf wohl gewonnen. Er wandte sich an den Busfahrer. »Lassen Sie mich wenigstens unser Gepäck aus dem Bus holen.«
    »Ich darf den Laderaum unterwegs nicht aufmachen«, erklärte ihm der Fahrer wenig hilfsbereit. »Wir haben unsere Bestimmungen.«
    »Das verstößt nicht gegen Ihre Bestimmungen. Unsere Sachen sind auf der Gepäckablage im Bus.«
    »Na gut, wenn das so ist. Letzter Aufruf, Leute. Wir fahren weiter.«
    Während die anderen Fahrgäste zum Bus gingen, um wieder einzusteigen, packte Sam den Fahrer am Arm. »Was ist mit unseren Fahrscheinen?«
    »Wenden Sie sich an Darcy.« Der Fahrer deutete auf die Besitzerin des Cafés. »Sie ist hier dafür zuständig. Sie wird Ihnen neue Fahrscheine für den nächsten Bus ausstellen.«
    »Der wann fährt?«
    »Sehe ich wie ein wandelnder Fahrplan aus? Fragen Sie Darcy.« Der Fahrer, der endlich weiterkommen wollte, schüttelte Sams Hand ab und stieg in den Bus. »Jetzt machen Sie schon«, fuhr er Sam an, als dieser ihm nicht sofort folgte. »Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden, um Ihr Gepäck zu holen. Ich habe schließlich einen Fahrplan einzuhalten.«
    Zwanzig Sekunden später war Sam wieder draußen, und die Tür schloss sich hinter ihm. Im nächsten Augenblick war von dem Bus, der um die nächste Biegung verschwand, nur noch eine Abgaswolke auf dem Parkplatz zurückgeblieben.
    Das Erste, was Sam sah, als er mit der Schulter die Eingangstür des Cafés aufstieß, war Catherine. Sie saß am Tresen und nippte an einer Tasse mit einer dampfenden Flüssigkeit, während Darcy auf sie einredete. An einem Ecktisch saßen drei Kellnerinnen, die sich mit hochgelegten Füßen bei einer Tasse Kaffee und einer Zigarette eine Pause gönnten. Er fragte sich, wie wohl seine Chancen standen, wenn er eine Zigarette zu schnorren versuchte. Vermutlich ziemlich schlecht. Er ließ das Gepäck auf den Boden fallen und ging zur Besitzerin des Cafés, wobei er es tunlichst vermied, seine hinterhältige Gefangene auch nur anzusehen, weil er befürchtete, er könnte sich vergessen und ihr den hübschen weißen Hals umdrehen. »Der Busfahrer hat gesagt, Sie würden uns neue Fahrkarten ausstellen.«
    »Hm.« Darcy sah ihn missbilligend an. Immerhin hörte sie auf, Catherine den Rücken zu tätscheln, und ging zum anderen Ende des Tresens, wo ein Computer stand. Sie stellte Sam ein paar Fragen und tippte auf der Tastatur die nötigen Angaben ein, um neue Fahrkarten auszudrucken. Ihr geschäftsmäßiges Gebaren behielt sie genau so lange bei, wie sie dafür brauchte. Dann bedachte sie ihn wieder mit einem Blick, als sei er gerade unter einem Stein hervorgekrochen.
    »Sie hatten Ihren Spaß mit der jungen Frau«, zischte sie voller Verachtung, als sie ihm die Fahrkarten aushändigte. »Jetzt zeigen Sie, dass Sie ein Mann sind, und stellen Sie sich der Verantwortung.«
    Angefangen bei den Jungens in dem Viertel, in dem er aufgewachsen war, bis hinauf zu seinen Vorgesetzten in der Armee hatte Sam sein ganzes Leben lang einiges einstecken müssen, und für gewöhnlich nahm er es mit stoischer Gelassenheit hin, ohne darauf zu reagieren. Er hatte sich die Devise zu Eigen gemacht, dass man es diese Idioten niemals merken lassen durfte, wenn sie einen damit trafen. Dieser von einer völlig Fremden und in verächtlichem Ton vorgebrachte Vorwurf war jedoch so ungerecht, dass sich alles in ihm dagegen auflehnte. »Wir wollen doch mal eines klarstellen«, knurrte er und beugte sich näher zu der Besitzerin des Cafés. »Sie kennen mich nicht, aber Sie sind der Meinung, ich sollte Red heiraten und ihr Kind großziehen.«
    »Nach dem, was sie sagt, ist es auch Ihr Kind, Mister.«
    Er lachte bitter. »Richtig. Mein Kind. Das Kind, das ich ihr angehängt habe, während ich meinen Spaß hatte.« Das war wirklich gut. Er hatte sich nach Kräften bemüht, sich professionell zu verhalten - und was hatte es ihm gebracht? Er musste sich beschimpfen lassen, ohne das Geringste getan zu haben!
    Zum Teufel damit. Der Rotschopf beging einen großen Fehler, wenn sie sich mit ihm anlegen wollte, solche Spielchen beherrschte er besser. Er schluckte seinen Ärger hinunter und brachte ein halbherziges Lächeln zustande. »Tja, Miss Darcy, was soll ich sagen? Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht.« Er stopfte die Fahrkarten in seine Brusttasche, machte auf dem Absatz kehrt und ging schnurstracks zu Catherine, die noch immer am Tresen saß.
    Sie hatte ihn misstrauisch aus dem

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