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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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über die gerötete Wange zu streichen, aber sie schlug seine Hand auch diesmal weg, wie immer in den letzten Tagen, wenn er versucht hatte, sie zu berühren. Er rutschte wieder hinter das Lenkrad. »Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?«, fragte er ärgerlich.
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Wenn mich nicht alles täuscht, hast du behauptet, dass du dich mit mir versöhnen und alles wieder gutmachen willst, mein Lieber.«
    »Ach ja? Na, von der großen Versöhnung habe ich bis jetzt ja nicht besonders viel gemerkt, wahrscheinlich verschwende ich hier nur meine Zeit.« Auf solchen Schwachsinn konnte er verzichten. Gut sogar. Jawohl. Sie brauchte sich nicht einzubilden, dass sie die einzige Frau war. Zum Teufel damit, es gab jede Menge Frauen - die Frauen waren verrückt nach ihm.
    Kaylee allerdings nicht, wie es schien - zumindest nicht mehr. Sie durchbohrte ihn regelrecht mit ihrem Blick. »Keiner hat dich gezwungen mitzukommen«, erklärte sie ihm kühl. »Wenn es dir zu viel Mühe macht, brauchst du nur ein Wort zu sagen, und ich bringe dich zurück nach Pocatello zum Flughafen.«
    »Wenn du so weitermachst, Kaylee, dann werde ich das auch tun.« Er sollte es wirklich tun. Wenn er klug war, dann machte er sich aus dem Staub, solange er noch die Gelegenheit dazu hatte, und überließ dieses launische Weibsstück sich selbst, statt die alberne Verfolgungsjagd hinter ihrer Schwester her fortzusetzen.
    Verdammt noch mal, nur sein Stolz hatte ihn überhaupt dazu veranlasst, Kaylee nachzusetzen. Na gut, zugegeben, er hatte sich auch Sorgen gemacht, weil sie in ziemlichen Schwierigkeiten steckte, aber hauptsächlich war es Stolz gewesen. Er hatte mitbekommen, dass sie auf und davon war, und das konnte er nicht einfach auf sich beruhen lassen, es hätte seinem Ruf geschadet.
    Er wusste, wie man mit Frauen umging, und deshalb war es ihm möglich gewesen, jede seiner bisherigen Beziehungen zu beenden und mit der betreffenden Frau trotzdem befreundet zu bleiben. Nach dem Debakel mit dem geliehenen Auto war ihm klar, dass Kaylee ziemlich sauer auf ihn sein musste, und er war es seinem Stolz ganz einfach schuldig gewesen, sich etwas einfallen zu lassen, damit sie ihm verzieh, das war alles. Das war die einzige sinnvolle Erklärung dafür, warum er sich gezwungen gefühlt hatte, ihr quer über den Kontinent zu folgen.
    Aber sei's drum, vielleicht sollte er schlicht und ergreifend darauf verzichten, dass sie ihm ewige Freundschaft schwor, und sich lieber auf die Socken machen, zurück ins richtige Leben.
    Kaylee versetzte ihm einen Schlag auf den Arm. »Sitz doch nicht einfach so rum«, sagte sie. »Was machen wir denn jetzt?«
    »Da drüben ist eine Telefonzelle. Ich werde noch mal Scott anrufen.«
    Fünf Minuten später stieg er wieder in den Wagen, nicht besonders scharf darauf, ihr die neuesten Neuigkeiten mitzuteilen, die im Grunde genommen auch überhaupt keine Neuigkeiten waren.
    Aber Kaylee platzte schier vor Ungeduld. »Und?«, fragte sie. »Sag schon, was ist los?«
    »Scott ist nicht zu Hause.«
    »Bobby!«
    Er drehte sich zu ihr um und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad. »Was zum Teufel erwartest du eigentlich von mir, Kaylee? Er ist nicht zu Hause - daran kann ich nun mal nichts ändern.«
    Sie funkelte ihn einen Augenblick wutentbrannt an, dann schien sich ihr Ärger plötzlich in Luft aufzulösen. Sie streckte die Hand aus und streichelte ihm versöhnlich über den Arm. »Ich weiß. Es tut mir Leid. Aber ich mache mir eben Sorgen um Cat, und ich ärgere mich über mich selbst, weil ich wieder mal ein solches Chaos angerichtet habe und nicht weiß, wie ich das alles wieder gutmachen kann.«
    Bobby wusste nicht recht, was er von dem kleinen Sprung halten sollte, den sein Herz unvermittelt machte. »Uns wird schon was einfallen«, hörte er sich sagen. Es klang wie ein Versprechen, und er presste die Lippen aufeinander. Halt bloß die Klappe, LaBon. Er streckte erneut die Hand aus und verspürte eine unerklärliche Dankbarkeit, als Kaylee es dieses Mal zuließ, dass er ihr mit den Fingerspitzen über die Wange strich. »Hast du Hunger, Baby?«
    Sie schüttelte niedergeschlagen den Kopf.
    »Du hast nicht besonders viel geschlafen«, stellte er fest und fragte sich gleichzeitig leicht gereizt, wann er eigentlich zum Kindermädchen mutiert war. »Warum suchen wir uns nicht ein Zimmer in einem Motel und denken in aller Ruhe darüber nach, was wir als Nächstes tun werden?«
    »Wie du willst.«

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