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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wenn ich fertig bin. Oder wäre Ihnen der Playboy lieber?«
    »Na klar. Ich lese die Artikel, und Sie können sich die Bilder ansehen.«
    »Was sind Sie doch für ein Witzbold«, sagte sie gelangweilt. Dann zuckte sie mit den Schultern. »Jedenfalls sollte es Ihre Krämerseele doch befriedigen, wenn Sie bloß das Geld für eine Zeitschrift rausrücken müssen.«
    Er sah sie böse an und holte den Liebesroman wieder aus dem Regal. Dann ging er mit dem Buch, der Zeitschrift, dem Gepäck und ihr zur Kasse, um zu bezahlen. Nachdem das geschehen war, drückte er ihr das Buch in die Hand. »So. Und jetzt halten Sie endlich die Klappe.«
    Sie sah ihn verwirrt an. Da war irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck, das ihr einen Stich versetzte. Hatte sie ihn mit ihrer Bemerkung verletzt? Ach nein, das war doch ein vollkommen lächerlicher Gedanke; er war einfach nur so launisch wie immer. Sie betrachtete verstohlen seinen finster zusammengezogenen dunklen Brauen, seine goldbraunen Augen, die demonstrativ an ihr vorbeisahen, und den verdrossenen Zug um seinen Mund. Dann blickte sie auf seine große Hand, mit der er die zusammengerollt Zeitschrift so fest umklammerte, dass die Knöchel weit hervortraten. Oder vielleicht doch?
    »Danke für das Buch«, hörte sie sich leise sagen, und sie musste sich tatsächlich sehr zusammenreißen, um nicht die Hand auszustrecken und mit den Fingerspitzen über seine geballte Faust zu streicheln. Verdammt! Sie war zweifellos dem Stockholm-Syndrom zum Opfer gefallen. Wie ließe es sich sonst erklären, dass sie plötzlich das Bedürfnis hatte, ihren Geiselnehmer zu besänftigen?
    Egal. Sie sah sich um, entschlossen, sich nicht von ihre ursprünglichen Vorhaben abbringen zu lassen. Sie musste eine Möglichkeit finden, wieder ein bisschen Wirbel veranstalten, und was noch wichtiger war, sie brauchte jemanden, der ihr half, ihr Ziel zu erreichen - und das bestand nach wie vor darin, Sams straffen Zeitplan durcheinander zu bringen und ihm möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.
    Die Auswahl kam ihr auf den ersten Blick nicht besonders vielversprechend vor. Jeder der Wartenden schien sich mehr oder weniger um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, und es sagte einiges darüber aus, wie tief ihre Moral in den vergangenen paar Tagen bereits gesunken war, dass sie das höchst unerfreulich fand. Doch dann entdeckte sie einen jungen Mann, der auf der anderen Seite des Raums auf einer Bank saß und ihre Brüste anstarrte, und sie fasste neuen Mut. Möglicherweise kam der ja in Frage. Versuchsweise straffte sie die Schultern und holte tief Luft, und schon konnte sie sehen, wie ihm der Kiefer herunterklappte.
    Bei dem Gedanken, dass sie erneut gezwungen war, ihre etwas zu üppigen Kurven einzusetzen, musste sie seufzen. Vielleicht hatte ihre Mutter letzten Endes doch Recht gehabt. Wenn eine Frau zu viel von ihrem Körper auf einmal zur Schau stellte, schienen Männer auf der Stelle jeglichen Verstand zu verlieren.
    Und es war bestimmt eine Sünde, dass sie gewillt war, ihren Vorteil daraus zu ziehen.
    Aber was blieb ihr übrig - eine Frau musste tun, was sie tun musste. Und wenn so ein armseliger Wicht nicht in der Lage war, weiter als bis zu einem prallen Busen oder langen Beinen zu sehen, um zu erkennen, dass dahinter eine intelligente Frau steckte, nun, dann ...
    Damit konnte sie leben.
    Der Rotschopf würde es heute nicht schaffen, dass sie aus dem Bus flogen, egal, was passierte - das hatte sich Sam geschworen. Aus diesem Grund ließ er Catherine keine Sekunde aus den Augen. Die meiste Zeit bedeutete das, ihr beim Lesen zuzusehen. Sobald der Bus losgefahren war, hatte sie die Nase in das Buch gesteckt, das er ihr gekauft hatte, und in den nächsten beiden Stunden kein einziges Mal aufgeblickt. Er war gerade zu dem Schluss gekommen, dass er wahrscheinlich in seinem ganzen Leben noch niemals sieben Dollar so gut angelegt hatte, als Catherine den ersten Schritt zur Umsetzung ihres neuen Plans unternahm.
    Seine Nerven waren aufgrund des frustrierenden Intermezzos im Motelzimmer bis zum Zerreißen gespannt, und als sie zu ihm herüberlangte und ihm mit den Fingerspitzen über das Bein strich, war sein erster Impuls, ihre Hand zu packen und wegzuschieben, und zwar ganz schnell. Andernfalls müsste er nämlich diese schlanken weißen Finger nehmen und an die Stelle legen, an der er sie wirklich gern spüren würde, und das entsprach ganz und gar nicht seinem Bild von einem Profi. Deshalb ergriff er

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