Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
für die Maniküre. So toll haben meine Nägel noch nie ausgesehen.«
    Die Kosmetikerin klopfte auf die Tasche ihres Kittels, in der ein dickes Trinkgeld von Kaylee steckte. »Es war mir ein Vergnügen, Herzchen.«
    Sobald sich die Tür des Schönheitssalons hinter ihr geschlossen hatte, verfiel Kaylee in Laufschritt. Als sie schließlich das Motelzimmer betrat, war sie in Schweiß gebadet.
    »Bobby«, rief sie noch von der Tür aus in den düsteren Raum. »Bist du da? Cat?«
    Weder in dem schäbigen Zimmer noch in dem winzigen Bad befand sich jemand.
    »Oh Gott.« Sie ließ sich auf das Bett sinken, schlang die Arme um den Oberkörper und wiegte sich vor und zurück. Wo war Bobby? Hatte Chains ihn erwischt? Bitte, mach dass das nicht wahr ist.
    Sie holte tief Luft, stieß sie langsam wieder aus und zwang sich dazu, sich aufrecht hinzusetzen. Sie musste nachdenken. Sie musste nachdenken, so wie Catherine es getan hätte, und sich überlegen, was jetzt zu tun war.
    Kaylee schickte ein weiteres Stoßgebet zum Himmel, dass auch Catherine Chains nicht in die Hände gefallen war. Falls das geschehen sein sollte, wüsste sie nicht, wie sie jemals wieder in den Spiegel blicken konnte.
    Sie atmete noch einmal tief durch und schüttelte ihre Hände aus. Für einen kurzen Moment ließ sie sich von ihren wunderbar manikürten Nägeln ablenken, doch dann ballte sie die Hände zu Fäusten, vergrub sie in ihrem Schoß und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf die schmutzige Wand auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers. Also, los. Denk nach.
    In diesem Kaff gab es nicht sehr viele Orte, an denen sie suchen konnte. Wahrscheinlich war es am klügsten, am einen Ende anzufangen und sich dann bis zum anderen Ende durchzuarbeiten. Falls - was Gott verhüten mochte - dabei nichts herauskam, konnte sie immer noch hinüber auf die andere Seite der Straße gehen und dort das Ganze wiederholen. Wobei sie bereits wusste, dass Bobby sich nicht in der Nähe des Schönheitssalons befand, da der das einzige Gebäude auf dieser Straßenseite war.
    Sie verließ das Zimmer und ging vorsichtig den von Schlaglöchern übersäten Bürgersteig entlang. Dabei behielt sie ständig die Umgebung im Blick, für den Fall, dass Jimmy Chains zurückkam. Zum ersten Mal in ihrem Leben verfluchte sie ihre Vorliebe für hochhackige Schuhe, aber zu guter Letzt erreichte sie doch die Tankstelle, die an dem einen Ende des Ortes lag. Als sie die Tür öffnete, bimmelte eine Glocke, und der junge Mann hinter der Theke blickte hoch.
    Er hatte einen riesigen Adamsapfel, und der begann bei Kaylees Anblick heftig auf und ab zu hüpfen. »Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte er sich bei ihren Brüsten, als sie an die Theke trat.
    Sie streckte den Arm aus, legte ihm einen Finger unters Kinn und hob es an, bis er ihr in die Augen sah. »Lassen Sie Ihre Augen immer schön hier oben, Süßer, und hören Sie mir zu«, sagte sie und tippte sich mit einem ihrer leuchtend roten Fingernägel auf der Höhe ihrer Augen an die Schläfe. Der junge Mann errötete, was sie normalerweise amüsiert hätte. Im Augenblick verspürte sie jedoch nur den ungewohnten, heftigen Drang, ihn anzublaffen, dass er sich gefälligst zusammenreißen solle.
    Aber wenn es eines gab, was Kaylee in- und auswendig kannte, dann waren es Männer, und deshalb wusste sie auch, dass sie gelegentlich über ein recht zerbrechliches Selbstbewusstsein verfügten. Also schenkte sie dem jungen Mann ein freundliches Lächeln und streichelte ihm kurz über die Wange, bevor sie ihre Hand wieder sinken ließ. »Sie sind doch ein waches Kerlchen. Ist Ihnen heute hier in der Gegend eine Frau aufgefallen, die genauso aussieht wie ich?«
    Er schüttelte den Kopf, und sein Adamsapfel fing wieder an zu hüpfen. Sein Blick wäre nur allzu gern tiefer gewandert, aber er zwang sich, Kaylee wie befohlen ins Gesicht zu sehen. »Nein, Ma'am, daran könnte ich mich ganz bestimmt erinnern.«
    Sie bedachte ihn mit einem Was-bist-du-doch-für-ein-netter-Junge-Lächeln. »Und was ist mit einem Mann, ungefähr eins fünfundachtzig, schwarze Haare, blaue Augen? Haben Sie den vielleicht gesehen?«
    »Nein, Ma'am.«
    »Mist. Na ja, trotzdem vielen Dank.« Sie war schon beinahe aus der Tür, als ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss und sie veranlasste, sich noch einmal umzudrehen. Sofort richtete der junge Mann seinen Blick, der auf ihrem Hintern geruht hatte, wieder auf ihr Gesicht. Sie versuchte, ihr Lächeln zu unterdrücken,

Weitere Kostenlose Bücher