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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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nämlich dermaßen, dass sie Angst hatte, es könnte sich jeden Augenblick überschlagen. Mit einem raschen Blick über die Schulter überzeugte sie sich davon, dass von Chains noch nichts zu sehen war. Dann wandte sie sich wieder Sam zu und zog ungeduldig an seinem Arm. »Gehen wir endlich, und geben Sie mir meine Handtasche.«
    Sam folgte ihrer Aufforderung, aber es war offensichtlich, dass er ihr immer noch misstraute. Ach, zur Hölle mit ihm. Catherine war es völlig egal, was er dachte, wenn er sich nur endlich in Bewegung setzte.
    Was er schließlich auch tat. Catherine konnte allerdings förmlich spüren, wie wieder einmal seine ritterliche Ader durchzubrechen drohte, als sie an einer älteren Frau vorbeigingen, die an der Kasse stand und offenbar in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte. Sie umklammerte seinen Arm noch etwas fester und zog ihn an der Frau vorbei. »Vergessen Sie es, Freundchen. Nicht heute. Soll doch zur Abwechslung mal jemand anderes den Schutzengel für die Golden Girls vom Greyhound spielen.«
    Er sah auf die Stelle, wo sie seinen Arm gegen ihre Seite presste. Die Hitze hätte ausgereicht, um ein Loch in seinen Bizeps zu brennen. »Was ist denn los mit Ihnen?« Mit finsterer Miene blickte er in die großen grünen Augen, die seinen Blick voller Unschuld erwiderten. »Ich weiß, dass Sie irgendetwas im Schilde führen, Red - ich weiß nur noch nicht, was es ist.«
    Sag es ihm!, meldete sich Catherines Vernunft zu Wort. Er hat eine Waffe, er kann dich beschützen - sag es ihm!
    Aber sie tat es nicht. Ihr wurde immer noch ganz übel bei dem Gedanken, dass sie gerade um Haaresbreite dem Tod entronnen war, und sie wollte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Jimmy Chains bringen. Der Himmel mochte wissen, was alles passieren konnte, wenn sie Sam auf ihn aufmerksam machte.
    Vorausgesetzt, sie brachte McKade dazu, ihr überhaupt zu glauben, was mehr als zweifelhaft war.
    Und selbst wenn sie das irgendwie schaffte - was, wenn Chains McKade erschoss? Was wurde dann aus ihr? Im Augenblick erschien es ihr am sinnvollsten, ihrem Instinkt zu folgen, der ihr riet, sich ganz schnell aus der Reichweite dieses Killers zu entfernen.
    Als sie ins Freie traten, war es, als wären sie in einem Brennofen gelandet. An die Schwüle im Restaurant hatte Catherine sich schon fast gewöhnt, aber das hier war noch viel schlimmer. Die Luft war glühend heiß und zäh, und man konnte kaum genug davon einatmen, um den eigenen Sauerstoffbedarf zu decken. Glücklicherweise hatte Catherine in dem Augenblick, als sie Sam sicher an der kleinen alten Dame vorbeibugsiert hatte, seinen Arm losgelassen, weil ihr die Hitze sowieso schon den Schweiß aus allen Poren trieb und die Körperwärme eines anderen Menschen zusätzlich zu der unbarmherzig herabstechenden Sonne einfach unerträglich gewesen wäre. Auch so war ihr Kleid völlig durchgeschwitzt und klebte an jedem Zentimeter ihres Körpers, als sie über den Parkplatz ging und vorsichtig den Stellen auswich, an denen der Asphalt bereits aufgeweicht war. Der Adrenalinstoß, den ihr die Begegnung mit Chains beschert hatte, verlor abrupt seine Wirkung, und es kostete sie eine immense Anstrengung, die kurze Strecke bis zum Bus zurückzulegen.
    Im Bus war es wunderbar kühl, und sie ließ sich erleichtert in ihren Sitz sinken. Natürlich war es albern, sich sicher zu fühlen, nur weil sie eine dünne Schicht Blech und eine getönte Scheibe von der Bedrohung durch Chains trennten, aber sie merkte trotzdem, wie ihre Anspannung nachließ. Jetzt war es endlich an der Zeit nachzudenken. Sie musste sich zusammenreißen und ihren Verstand benutzen, denn solange sie Sam nicht davon überzeugen konnte, dass man sie bedroht hatte, war sie völlig auf sich gestellt.
    Sie sah aus dem Fenster und behielt die Eingangstür des Restaurants im Auge. Nacheinander stiegen die anderen Fahrgäste in den Bus und gingen zu ihren Sitzen, als Letzter stieg der Fahrer ein, ließ die Tür mit einem Zischen zugehen und startete den Motor. Von Chains war nichts zu sehen.
    Sam legte seine Hand auf ihren Arm. »Wonach zum Teufel halten Sie eigentlich Ausschau?«
    Mit einem Ruck entzog Catherine ihm ihren Arm und wich zurück, so viel Widerwillen empfand sie gegen seine Berührung. Sie war selbst überrascht über ihre Verbitterung. Als der Bus endlich losfuhr, drehte sie sich zu ihm um und sagte zynisch: »Sie haben mir deutlich genug zu verstehen gegeben, dass sie mich für ein Flittchen und eine

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