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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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junge Männer waren trotz allem einfach süß. Und so gelehrig. »Was ist mit einem anderen Mann, knapp eins achtzig, braune Haare und jede Menge Goldketten um den Hals?«
    Die Miene des jungen Mannes hellte sich auf. »Ja, den habe ich gesehen. Ziemlich merkwürdig angezogen. Er ist in den letzten Tagen ein paarmal hier gewesen«, sagte er, erfreut, ihr endlich weiterhelfen zu können.
    Sie und Bobby hatten wirklich mehr Glück als Verstand gehabt, dass sie Chains nicht in die Arme gelaufen waren. »Danke, Süßer«, sagte sie zu dem jungen Angestellten. »Tun Sie mir einen Gefallen und sagen Sie ihm nicht, dass ich nach ihm gefragt habe, falls er noch mal kommt, ja?«
    »Geht klar.«
    Sie nahm sich die Zeit, ihn mit ihrem strahlendsten Lächeln anzusehen. »Sie sind ein Schatz.«
    Sie hatte den Parkplatz der Tankstelle bereits hinter sich gelassen und befand sich auf dem Weg zu der Kneipe, als sie sich plötzlich umdrehte und nachdenklich die Telefonzelle betrachtete, die auf halbem Weg zwischen beiden stand. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass sich darin jemand verbarg, aber der untere Teil bestand aus Metall, genauso wie die Tür, so dass man aus der Entfernung unmöglich erkennen konnte, ob sie tatsächlich leer war. Kaylee ging hinüber und drückte die Tür auf.
    Sie ließ sich mühelos öffnen.
    Kaylee wollte sich gerade wieder umdrehen, um ihren Weg fortzusetzen, da fiel ihr Blick auf den Müllcontainer hinter der Tankstelle. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, um dann umso heftiger zu schlagen, und sie griff Halt suchend nach dem Pfosten, der neben der Telefonzelle stand. Nach einer Weile gab sie sich einen Ruck, straffte die Schultern und ging zu dem Müllcontainer hinüber.
    Ihre makellos manikürten Nägel wirkten ziemlich fehl am Platz, als sie den Deckel des verbeulten grünen Containers an seinem Griff fasste und hochhob. Sie machte ihn auf, so weit ihr Arm reichte, stellte sich auf die Zehenspitzen und beugte sich vor, um hineinzuspähen - zu ihrer Erleichterung enthielt er nichts, was nicht hineingehörte. Mit einem lauten Knall ließ sie den Deckel wieder zufallen.
    Sie wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn, legte die Hand auf ihre Brust und versuchte mit ein paar tiefen Atemzügen ihr rasendes Herz zu beruhigen. »Mein Gott, Mädchen, jetzt reiß dich mal zusammen. Wenn du nicht aufpasst, bekommst du noch graue Haare.«
    Die Dunkelheit in der Kneipe, die sie kurze Zeit später betrat, trug zwar nicht dazu bei, ihre Anspannung zu mildern, aber sie war zumindest eine wohltuende Abwechslung nach dem gleißenden Sonnenlicht draußen. Kaylee blieb in der Tür stehen, um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, und versuchte das schmerzhafte Pochen in ihren Schläfen zu ignorieren, das immer stärker wurde. Als ihre Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten und die diffusen Schatten allmählich Gestalt annahmen, sah sie sich in der Kneipe um und sondierte die Lage.
    Am Tresen saßen zwei Männer, ein paar weitere saßen bei einer Runde Bier in einer Nische im Hintergrund und unterhielten sich, und ein langer, dürrer Kerl beugte sich über den Billardtisch und spielte eine Partie mit sich selbst. Er warf ihr, ohne sich aufzurichten, einen Blick zu, dann schob er sich seinen Stetson ein Stück in den Nacken, um sie besser betrachten zu können. Zum ersten Mal in ihrem Leben genoss Kaylee es nicht, auf diese Weise von einem Mann gemustert zu werden. Begleitet von dem Lied aus der Musikbox, in dem eine Sängerin darüber klagte, dass sie das Geld ihres Vaters und das Aussehen ihrer Mutter geerbt hatte, machte sie sich auf den Weg zum Tresen.
    Der Mann hinterm Tresen gehörte zu den seltenen Exemplaren unter seinen Geschlechtsgenossen, die es schafften, ihr die ganze Zeit ins Gesicht zu sehen, wenn sie mit ihr sprachen. Sie wusste diese Höflichkeit und die Bereitwilligkeit, mit der er ihre Fragen beantwortete, zu schätzen, aber das war auch schon das einzig Erfreuliche, das er zu bieten hatte. Er hatte weder Bobby noch Catherine gesehen.
    Knapp eine Stunde später hatte Kaylee ihre Runde beendet und war wieder vor dem Motel angelangt. Als Letztes konnte sie ihr Glück jetzt nur noch mit dem Kühlhaus versuchen, das hinter dem Motel stand. Die Tür ließ sich nicht öffnen, und die Klinke war ziemlich verbogen, was ihrer Meinung nach darauf hindeutete, dass schon längere Zeit niemand hier gewesen war, schon gar nicht Bobby. Frustriert lehnte sie ihre Stirn an die massive

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