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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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Jace das unerklärliche Bedürfnis, sie zu trösten. Er legte ihr die Hand aufs Bein und drückte es leicht. „Er war ein Idiot.“
    „Ich weiß.“ Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Das Problem ist, dass ich Idioten anziehe wie ein Magnet. Selbst mein Dad war ein Idiot.“
    „Wirklich? Warum?“, fragte er, unsicher, ob er die Antwort wirklich hören wollte. Nur zu gut wusste er, was es hieß, von einem Elternteil enttäuscht zu werden.
    „Eigentlich hat er nichts sonderlich Schlimmes getan“, antwortete sie zögernd. „Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich vier war. Dad lernte eine andere Frau kennen, mit der er jetzt eine neue Familie hat. Natürlich hat das meine Mutter furchtbar verletzt, aber sie hielt trotzdem den Kontakt, weil sie es wichtig fand, dass ich auch einen Vater hatte. Nur glaube ich, dass er selbst nie sonderlich an mir interessiert war. Er hat sich nur aus Pflichtgefühl mit mir abgegeben. Immer hieß es, wir würden dies und das zusammen unternehmen. Wir haben alles geplant, ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut, und dann …“ Sie machte eine Pause. „Und dann ist er meistens nicht gekommen. Hat kurz vorher mit irgendeiner Ausrede abgesagt. Wenn er mich dann doch mal abgeholt hat, hat er die ganze Zeit telefoniert und war genervt, wenn ich zu viele Fragen gestellt habe. Er hatte eigentlich nie Zeit für mich – und das hat er mich spüren lassen.“
    „Dann ist es gut, dass er nicht öfter gekommen ist“, sagte Jace entschieden.
    „Bitte?“
    Er zuckte die Achseln. „Gut, dass du ihn los warst. Wer will schon mit so einem Menschen Zeit verbringen.“
    „So habe ich das noch nie gesehen.“ Sie wirkte fast ein bisschen erleichtert. „Eigentlich hast du recht. Immer, wenn er nicht aufgetaucht ist, habe ich was mit Mom unternommen. Wir sind eislaufen oder schwimmen gegangen, und das war immer super. Besser als mit ihm allemal.“
    „Na also“, murmelte Jace und nahm die Hand von ihrem Knie. Dieses Gespräch über Eltern ging entschieden zu weit. Besser, sie vertieften das Thema nicht weiter.
    „Und wie waren deine Eltern so?“, fragte sie vorsichtig.
    Er zuckte zusammen. Jetzt hatte er den Salat.
    Mit steinerner Miene setzte er den Blinker, griff nach dem Schaltknüppel und trat aufs Gas. Draußen flog St Paul’s an ihnen vorbei. Die Stille im Wagen war ohrenbetäubend.
    Cassie hörte das satte Brummen des Motors, während sie Jace von der Seite ansah. Er wirkte angespannt.
    „Warum willst du das wissen?“, fragte er. Seine Stimme klang fast ängstlich. Vielleicht sollte ich das Thema besser nicht weiter verfolgen, dachte sie kurz. Doch die Angst in seiner Stimme stand in solch grellem Kontrast zu dem sonst so starken Mann, dass Neugier und Sorge sie weitertrieben. Waren es seine Eltern gewesen, vor denen er geflohen war?
    „In der Schule habe ich Ms Tremall einmal sagen hören, du würdest aus schlechten Familienverhältnissen stammen“, sagte Cassie. „Ich habe mich immer gefragt, was sie damit gemeint hat.“
    „Wahrscheinlich meinte sie genau das: dass meine Familie nicht gut war.“ Er lachte trocken. „Aber so schlecht war sie auch nicht. Außerdem ist das alles so lange her, dass es keine Rolle mehr spielt.“
    „Wie schlecht war sie denn?“
    Er hielt an einer roten Ampel und sah Cassie mit leerem Gesichtsausdruck an. Dann schaltete die Ampel wieder auf Grün, und er trat aufs Gaspedal.
    „Na gut, was soll’s“, sagte er schließlich. „Wenn du es unbedingt wissen willst … Als ich acht war, hat meine Mum einen Typen geheiratet, dem die Hand ziemlich locker saß.“
    Cassie schluckte. Ihr Blick fiel auf die Narbe über seinem Auge. „Er hat dich geschlagen?“
    „Nicht oft. Ich hatte schnell raus, wie ich ihm aus dem Weg gehen konnte. Und später war ich dann groß genug, um mich zu wehren.“ Er räusperte sich. „Mum hat das meiste abbekommen.“
    „Oh Jace“, flüsterte Cassie und nahm seine Hand. „Es tut mir so leid.“ Tränen brannten ihr in den Augen beim Gedanken an das, was er durchgemacht haben musste. „Wie furchtbar.“
    „Es muss dir nicht leidtun. Ich bin erwachsen, und die Sache ist lange vorbei.“ Er zog seine Hand weg und legte sie stattdessen auf ihr Knie. „Wollen wir nicht das Thema wechseln“ – seine warme Hand glitt ihren Schenkel hinauf – „und uns auf Dinge konzentrieren, die mehr Spaß machen?“
    Sie schluckte die Tränen hinunter und zwang ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen. Obwohl sie

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