Kuessen gut, alles gut
Stella. Ein paar Freunde gewinnen und andere vergraulen.
»Beau!« Sie sah sein Gesicht, das aus der Menge herausragte. Vielleicht lag es am Alkohol oder daran, dass er langsam älter wurde, aber bevor er sichs versah, war sie ihm um den Hals gefallen, und er hatte die Arme um ihre Taille geschlungen. Ihre Zehen baumelten über dem Boden, und ihr Oberkörper war an seinen gepresst. »Ich hab den Jackpot gewonnen!«
Er spürte ein heißes, wollüstiges Ziehen in den Lenden, und ihm schwirrte der Kopf. Und ehe er auch das richtig durchdacht hatte, drückte er ihr einen Kuss auf die weichen lächelnden Lippen. Einen Kuss, der einen Tick zu lange anhielt, um noch als nur freundschaftlich durchzugehen. »Gratuliere, Boots.« Es lag am Alkohol. Eindeutig.
Sie grinste ihn an, was das Ziehen in seinen Lenden, den Schwindel in seinem Kopf und den Ständer in seiner Hose noch verstärkte. Und genau wie neulich Nacht im Pool verengte sich alles und konzentrierte sich auf sie. Auf ihre blauen Augen und ihren weichen Mund. Auf ihre Hände auf seinen Schultern und die Berührung ihrer Brüste, die an seine Brust gepresst waren. Alles um ihn herum verschwamm außer Stella, und er kämpfte gegen die Forderungen seiner Lust an. Die Forderung, das Gesicht noch einmal zu ihrem zu senken. Ihren Mund an seinem zu spüren und mit der Zunge ihre zu berühren.
»So ein Glück hatte ich noch nie.«
Er stellte sie wieder auf die Beine und ließ sie los, obwohl sein Körper danach verlangte, sie zu packen und sie mal so richtig zu beglücken.
Siebzehntausend Dollar. Nach Abzug der Bundessteuer, der Landessteuer und einer dreiprozentigen Spielsteuer blieben Stella von ihrem Lucky 7 -Gewinn noch knapp über siebzehntausend Dollar.
»Ich gewinne sonst nie was«, sagte sie, während sie die Steuerformulare ausfüllte, und gab ihrer Verwunderung erneut Ausdruck, als sie mit einem überdimensionalen Scheck für die Casino-Website fotografiert wurde. Eine Stunde später, als sie im Steak House des Hard Rock Casino in einer mit Lederpolstern ausgestatteten Nische saß, stand sie immer noch unter Schock. Die Tische waren mit weißen Leinentüchern und Porzellan gedeckt. Auf Stellas Schoß lag eine weiße Leinenserviette, und sie fühlte sich mit ihrem Tanktop und ihrer Shorts viel zu leger gekleidet. Aber eins ihrer Sommerkleider war schmutzig und das andere zerknittert.
Als ihr eine hübsche blonde Kellnerin einen Teller mit Hummerschwanz und Spargel servierte, lehnte sie sich zufrieden zurück. »Danke«, sagte sie, während sie der Frau dabei zusah, wie sie Beau ein T-Bone-Steak und eine riesige Ofenkartoffel hinstellte.
»Haben Sie noch einen Wunsch?«, fragte die Kellnerin sie beide, meinte aber eigentlich Beau.
Er blickte auf und schenkte der Frau ein Lächeln, das Stella noch nie an ihm gesehen hatte. Es zerknitterte seine Augenwinkel, und hätte sie ihn nicht gekannt, hätte sie das Lächeln charmant gefunden. »Alles bestens. Danke, Sarah.«
»Okay, Schatz. Sagen Sie Bescheid, wenn Sie noch etwas brauchen.«
Schatz? Stella sah der Frau nach und fragte sich, was die Frau sah, wenn sie sie beide vor sich hatte. Einen attraktiven Mann mit einem charmanten Lächeln, und eine Frau im Tanktop mit Haaren, die von einer Bürste profitieren könnten. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Beau ihr gegenüber. »Kennst du sie?«
Er schüttelte den Kopf und nahm seine Gabel und sein großes Steakmesser in die Hand. »Sie trägt ein Namensschild.«
Nicht dass es sie interessierte, was eine Wildfremde von ihr dachte, aber jetzt konnte sie sich ja neue Klamotten kaufen. Beim Gedanken an ihren Geldgewinn lächelte sie. »Ich hab noch nie was gewonnen.« Auch sie nahm ihr Besteck in die Hand, obwohl sie nach all der Aufregung und dem riesigen Sandwich mit Kartoffelchips zum Mittagessen keinen großen Hunger hatte.
Beau verschlang ein großes Stück von seiner Kartoffel und spülte es mit seinem zweiten Glas Eiswasser hinunter. »Das sagst du jetzt zum fünfzigsten Mal.«
»Ich weiß.« Sie konnte nicht aufhören zu grinsen. Vorhin war sie noch ausgeflippt, weil sie nicht wusste, wie sie für das teure Hotelzimmer aufkommen sollte, das größer war als ihr Apartment in Miami. Und mit den gewaltigen Fenstern mit Blick auf den Golf von Mexiko, zwei bequemen Schlafzimmern und Badezimmern mit Whirlpools und sechs Duschköpfen in den Dreipersonenduschen auch verdammt viel nobler. Bevor sie fünf Dollar in den Lucky 7 -Münzautomaten gesteckt hatte,
Weitere Kostenlose Bücher