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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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anhalten müssen. Er hatte von Stella weggemusst, wenn auch nur eine Weile, und sie in der Suite mit zwei Schlafzimmern zurückgelassen, über deren Kosten sie sich aufgeregt hatte. Er hatte versucht, ihr zu erklären, dass bestimmte Hotels für Junger Security Gratiszimmer zur Verfügung stellten oder ihm zumindest einen Unternehmensrabatt gewährten, doch er bezweifelte, dass sie ihn überhaupt gehört hatte.
    Beau trank sein Glas Gentleman Jack aus. Der vierzigprozentige Whiskey wärmte ihm Kehle und Magen und erinnerte ihn daran, dass er seit mittags nichts mehr gegessen hatte. Das Klingeln, Piepsen und die Gurgelgeräusche der Spielautomaten lärmten in seinen Ohren, während ihm eine Kellnerin im knappen schwarzen Outfit einen neuen Drink hinstellte. Er steckte ihr einen 20-Dollar-Chip zu und schob seinen Einsatz auf das Wettfeld. Er würde sich nicht als starken Trinker bezeichnen. Nicht so wie Blake oder sein Vater, aber ab und zu betrank er sich ganz gern mal. Und der heutige Abend fühlte sich nach ab und zu mal an.
    Er trank noch einen Schluck und spürte das Brennen. Er dachte an Stella und ihr Geld, oder vielmehr an ihre Geldprobleme. Sie besaß einen Treuhandfonds, den sie nicht als ihren ansah, und er fragte sich, ob ihr Vater gewusst hatte, dass das Geld nicht bei ihr angekommen war. Er fragte sich, ob es ihren Vater überhaupt interessiert hatte. Sie hatte gesagt, dass er sich einen Dreck für sie interessiert hatte, und es schien, als hätte sie recht damit. Auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, eine kleine Tochter zu haben und in ihrem Leben keine Rolle zu spielen. Sich nicht dafür zu interessieren, was mit ihr passierte. Beau verspürte eine Wut im Bauch. Er hatte im Leben schon viel Schreckliches gesehen. Vieles davon aus nächster Nähe oder durch das Fadenkreuz eines Zielfernrohrs. Es gab eine Menge Erwachsene, die das Schreckliche verdienten, das ihnen zustieß. Menschen, die es geradezu herausforderten, weil sie brutale Verbrecher waren, aber bei Kindern war das was anderes. Kinder konnten nichts dafür, wenn sie in eine Kriegszone hineingeboren worden waren oder beschissene Eltern hatten. Sie verdienten es nicht, einfach weggeworfen oder vergessen zu werden.
    Beau deutete auf die Karo-Zehn und die Herz-Drei vor ihm. Er bekam noch eine Fünf und blieb bei seinen achtzehn Punkten. Er nippte an seinem Gentleman Jack, während die Croupière bei dem Flamingohemd-Typen weitermachte. Stella hatte gesagt, dass ihr Vater sich einen Dreck für sie interessiert hätte, und angesichts der Tatsache, dass Sadie nie etwas von ihr erfahren hatte, musste er ihr zustimmen. Sicher, Stella konnte eine echte Nervensäge sein, aber das war keine Entschuldigung für Clive Hollowell, das eine Kind zu lieben und das andere zu ignorieren.
    Die Croupière hatte Zwanzig und kassierte Beaus Chips ein. Scheiße aber auch. Der Whiskey leistete gute Arbeit und tauchte alles in einen warmen heiteren Glanz. Was kein gutes Zeichen war. Es war ein Zeichen, dass er seine restlichen Chips nehmen und den Rückzug antreten sollte. Aber natürlich tat er das nicht. Nicht bevor er auch seine letzten Chips im Wert von zweitausend Dollar verloren hatte.
    Er kippte seinen restlichen Whiskey hinunter und überließ der Croupière seinen letzten Chip als Trinkgeld. Als er aufstand, zerrissen Sirenen und Blinklichter die Luft. Zuerst glaubte Beau an eine Razzia und drehte sich in der Erwartung um, Zeuge einer Festnahme zu werden. Um eine Reihe einarmiger Banditen, von denen einer den ganzen Tumult veranstaltete, drängte sich eine Gruppe grauhaariger Damen. Beau, der unbedingt ein dickes Steak und eine Ofenkartoffel auftreiben musste, kam auf dem Weg zur Rezeption an ihnen vorbei. Je näher er kam, desto nerviger wurden die Blinklichter. Irgendeine Oma hatte den Jackpot geknackt und wahrscheinlich so viel gewonnen, um es mit ihren Freundinnen mal so richtig krachen lassen zu können.
    »Du lieber Himmel!«
    Beau blieb wie angewurzelt stehen, spähte in die Menschenansammlung und erhaschte einen Blick auf ein vertrautes weißes Tanktop und glänzend schwarze Haare. Stella schlug mit den Fäusten in die Luft und tänzelte wie ein Berufsboxer.
    »Ich gewinne sonst nie was!«
    Beaus Mund verzog sich zu einem Lächeln, während er sich den Menschenauflauf um Stella genauer ansah. Einige der Umstehenden grinsten und gratulierten ihr, während andere sie mit verkniffenen Mündern böse anguckten. Lachend lief er auf sie zu. Typisch

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