Kuessen gut, alles gut
hatte sie nicht mal gewusst, wie sie die Cola light aus der Zimmerbar bezahlen sollte. »Jetzt kann ich die Hälfte des Hotelzimmers bezahlen und mich am Benzin beteiligen.« Und musste nicht bei ihrer Schwester oder sonst wem schnorren.
»Ich hab dir doch gesagt, du brauchst dir deshalb keinen Kopf zu machen.« Er stellte das Glas wieder auf den Tisch und schnitt sich ein großes Stück Steak ab. Er hatte getrunken, und nicht nur Wasser. Nicht dass man es ihm groß anmerkte, doch als Barkeeperin merkte man so was. Er war einfach nur entspannter. Weniger verkrampft. Locker, und natürlich hatte sie den Whiskey in seinem Atem gerochen, als er ihr im Casino den Kuss auf die Lippen gedrückt hatte. »Ich kann das als Geschäftsessen von der Steuer absetzen, Boots.«
Stimmt, das hatte er gesagt. Aber sie wollte trotzdem selbst für ihre Kosten aufkommen. Sich einen Badeanzug und ein Bikini-Waxing gönnen, wenn sie es brauchte, und sich nicht darum sorgen müssen, wie sie wieder nach Hause kam. Oder wo sie wohnen sollte. »Jetzt kann ich ein Umzugsunternehmen beauftragen.«
Kauend hob er den Blick und sah sie mit seinen grauen Augen an. »Das habe ich schon geregelt. Aber ich brauch noch deinen Schlüssel, damit meine Jungs dein Schloss nicht knacken müssen.«
Aus der Musikanlage des Restaurants erklang ein wohltuendes Klavierkonzert, und das leise Klirren der Teller, die vom Nebentisch abgeräumt wurden, erfüllte die Luft. »Wann denn?«
»Wir verschicken ihn morgen mit FedEx.«
Sie schüttelte den Kopf und tunkte ein Stück Hummer in die Butter. »Wann hast du das schon geregelt?«
»Heute.« Er aß einen Bissen und schluckte, bevor er weitersprach. »Etwa zu der Zeit, als du mich mit Pumped Up Kicks genervt hast.«
Noch nie in ihrem Leben hatte ein Mann etwas für sie geregelt. »Danke.« Es fühlte sich merkwürdig an, dachte sie, während sie ihren buttrigen Hummer aß. Neu. Anders, und sie wusste nicht, ob es ihr gefiel oder nicht. »Natürlich bezahle ich das alles.«
Er zuckte mit den Achseln. »Das ist keine große Sache. Ich kenne ein paar Leute, die mir noch was schulden.« Er machte sich über seine Kartoffel her. Normalerweise wären die Unmengen an Essen, die er bestellte, ein deutlicher Hinweis darauf, dass er betrunken war, für Beau war das allerdings eine ganz normale Mahlzeit.
Sie aß einen Bissen und bemühte sich, nicht aufzustöhnen. Beau mochte es nicht, wenn sie stöhnte, aber der Hummer war köstlich. Eigentlich, überlegte sie, war das schon das dritte Mal, dass er ihr half. Das erste Mal in der Nacht, als er Ricky eine verpasst hatte. Das zweite Mal, als er sie unter Blendgranatennebel aus ihrem Apartment gerettet hatte. Sie hatte Angst, sich daran zu gewöhnen, einen Mann um sich zu haben, der ihr aus der Patsche half. »Magst du Pumped Up Kicks nicht?«, fragte sie, damit sie nicht darüber nachzudenken brauchte, wie schön es sich anfühlte, wenn ihr ein Mann ein paar Probleme abnahm.
Er schluckte und griff nach seinem Wasser. »Als ich das letzte Mal in der Fremont Street war, haben sie es in allen Casinos hoch und runter gedudelt.«
»Meinst du die Fremont Street in Las Vegas?«
Ihre Blicke trafen sich, als er sein Glas wieder absetzte. »Ja.«
»Wann warst du das letzte Mal da?«
»In der Fremont Street?« Er zuckte mit den Achseln und widmete sich wieder seinem Essen. »Etwa vor einem Jahr, als ich nach Henderson gezogen bin.«
»Du wohnst in Henderson, Nevada?«
»Ja.«
»Ich hab mal in North Vegas gewohnt. In einem echten Loch mit zwei anderen Frauen.« Lachend griff sie nach ihrem Wasser. »Wir haben eine Frauenband gegründet. Die erste von mehreren, bei denen ich mitgemacht habe.« Sie schüttelte den Kopf. »Gott, ich hab in ein paar echten Spelunken gesungen.«
Er blickte auf, bemühte sich jedoch nicht um einen überraschten Gesichtsausdruck.
»Aber das weißt du ja. Oder nicht?«
»Ich weiß über deinen beruflichen Werdegang Bescheid.« Er deutete mit dem Steakmesser auf sie. »Und bevor du dich deshalb wieder aufregst, du weißt über meinen ja auch Bescheid.«
Sie strich sich die Haare über die Schulter nach vorn und spießte ein Stück Spargel auf. »Ich weiß nur, dass du beim Militär warst und jetzt ein Spion bist.« Sie aß eine Gabel voll und grinste.
Wie vorauszusehen zog er die Augenbrauen zusammen. »Ich war bei den Marines, und ich bin auch kein Spion, aber das weißt du sehr gut, glaube ich.«
Ja, das wusste sie. »Hast du einen Panzer
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